Hamburg. Die Beamten fanden 10.500 Gasfeuerzeuge mit Logos von Audi, BMW, Volkswagen und Mercedes-Benz. Ein kleiner Hinweis machte sie stutzig.
Bei einer Containerüberprüfung im Hamburger Hafen wurden die Einsatzkräfte des Hauptzollamts Hamburg am Dienstag, 9. April, nicht nur auf Markenfälschung im großen Stil aufmerksam, sie konnten auch eine große Gefahr vorzeitig abwenden.
Die Beamten hatten in einem aus Hongkong kommenden Container 80 Kartons, gefüllt mit insgesamt 10.500 Gasfeuerzeugen gefunden und beschlagnahmt. Der angegebene Einkaufswert von 10 Cent hatte die Beamten misstrauisch gemacht, wie Pressesprecher Oliver Bachmann gegenüber dem Abendblatt bekannt gab.
Hamburger Hafen: Zoll findet gefälschte Gasfeuerzeuge – Explosionsgefahr
Die anschließende Recherche ergab, dass der normale Verkaufspreis für die angeblichen Markenfeuerzeuge mit Logos von Mercedes-Benz, Audi, Volkswagen und BMW bei rund 50 Euro liegt. Der Kontakt zu den Markenrechtsinhabern gab Gewissheit darüber, dass die Feuerzeuge allesamt gefälscht waren. Gefährlicher als der falsche Aufdruck war allerdings der Inhalt.
„Dieser Fall zeigt exemplarisch auf, dass nicht nur das Logo der Autohersteller missbräuchlich verwendet wurde, sondern dass auch die Produktsicherheit in keinerlei Hinsicht gewährleistet war. Die Gasfeuerzeuge waren von minderer Qualität und hätten jederzeit explodieren können.“, so Pressesprecherin Kristina Severon.
Hamburger Hafen: Dringende Warnung vor gefälschten Produkten
Nachdem die Fälschung bewiesen war, wurde die Vernichtung der Produkte beantragt. „Die Kosten der Vernichtung hat generell der Einführer zu tragen.“ Aufgrund der enthaltenen Gase wurde die Entsorgung in diesem Fall besonders kostspielig. Denn um die 10.500 Feuerzeugen zur Müllverwertungsanlage zu bringen, bedurfte es besonders gesicherter Transportbehälter.
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Noch gefährlicher wird es übrigens, wenn sich Fälscher am Nachbau von Autoteilen probieren, wie im Februar 2024. Hier waren „234 angeblich von VW stammende Wasserpumpen sichergestellt worden. Ohne den Zoll wären sie sicherlich in PKWs verbaut worden und hätten dort wahrscheinlich einen Motorschaden verursacht“, so Severon.