Hamburg. Ein Klimaschutz-Netzwerk hat unter anderem an Denkmälern in Altona und Eimsbüttel Hand angelegt. Was und wer hinter der Aktion steckt.

Eine Skulptur mit verbundenen Augen: Das war bisher Justitia vorbehalten, der römischen Göttin der Gerechtigkeit, die ohne Ansehen der Person ihr Urteil fällte. Doch an diesem Sonnabend (6. April) trugen plötzlich auch Figuren auf zwei bekannten Denkmälern in Hamburg eine Augenbinde.

Dahinter steckt United for Climate Justice (UCJ): Das Klimaschutz-Netzwerk, dem unter anderen die Letzte Generation und Extinction Rebellion angehören, hat im Rahmen einer europaweiten Aktion an mehreren Denkmälern in Hamburg Hand angelegt.

Auch der Krieger am Kaiser-Wilhelm-I.-Denkmal am Altonaer Rathaus bekam die Augen verbunden.
Auch der Krieger am Kaiser-Wilhelm-I.-Denkmal am Altonaer Rathaus bekam die Augen verbunden. © Extinction Rebellion | Extinction Rebellion

So wurden unter anderem den Fischern der gleichnamigen Skulptur am Altonaer Balkon und dem Krieger am Kaiserdenkmal vor dem Altonaer Rathaus Augenbinden verpasst. Auch Skulpturen in Eimsbüttel seien „verschönert“ worden, wie es in einer Mitteilung von Extinction Rebellion heißt.

Skulpturen in Hamburg Augen verbunden: Klimaschutz-Netzwerk protestiert gegen fossile Subventionen

Die „Aktion kreativen zivilen Ungehorsams“ sei ein Protest gegen fossile Subventionen in Europa, die die Preise für Brennstoffe künstlich drückten. Die Binden symbolisierten die Blindheit von Politik und Wirtschaft für die Klimakrise. „Anstatt die Realität zu sehen und entsprechend zum Beispiel der Empfehlungen des Weltklimarates zu handeln, tun die Verantwortlichen weiterhin so, als könnten wir die Folgen der Klimakrise durch Wegschauen zum Verschwinden bringen“, wird Christina Rahn von Extinction Rebellion zitiert.

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Ähnliche Aktionen fanden auch an Skulpturen unter anderem in Berlin, Göttingen, Osnabrück und Hannover statt. In Geschäften seien zudem satirische Flyer verteilt worden. Erst am Ostermontag hatte sich Extinction Rebellion einen „Aprilscherz“ erlaubt und Zapfsäulen an Hamburger Tankstellen beklebt.