Bad Oldesloe/Hamburg. Neuschnee und Eis führen am Freitag zu Unfällen in Hamburg und im Norden. Frau stirbt in Dithmarschen. Stadtreinigung im Volleinsatz.

Rund drei Zentimeter Neuschnee und Glätte führen auf den Straßen in Hamburg und im Norden zu erheblichen Problemen für die Autofahrer. So ist es auf der A1 in der Nacht zu Freitag zu einer Massenkarambolage mit zwei Lkw und vier Pkw gekommen.

Nach Angaben der Polizei war auf der Autobahn in Richtung Norden gegen 0.15 Uhr ein Sattelzug in Höhe der Raststätte Buddikate auf der mit Schnee und Eis bedeckten Fahrbahn ins Schleudern geraten. Der 31 Jahre alte Lkw-Fahrer aus Rumänien verlor die Kontrolle über das Fahrzeuggespann, welches zunächst gegen die Mittelleitplanke und anschließend gegen die Leitplanke am rechten Fahrbahnrand prallte.

A1: Massenkarambolage auf spiegelglatter Fahrbahn

Eine Lkw-Fahrerin aus dem Emsland geriet beim Versuch abzubremsen mit ihrem Sattelzug ebenfalls ins Rutschen. Das Lastwagen-Anhänger-Gespann kam quer zur Fahrbahn zum Stehen. Ein dahinter fahrender 49-Jähriger konnte noch rechtzeitig eine Gefahrenbremsung einleiten und eine Kollision verhindern. Er kam auf der rechten Spur zum Stehen. Drei folgende Autofahrer konnten hingegen nicht mehr rechtzeitig bremsen und kollidierten mit dem Audi Q5 des Lübeckers. Dessen 57-Jahre alter Mitfahrer sowie der gleichaltrige Fahrer eines Ford Focus wurden laut Polizei leicht verletzt.

Fünf Fahrzeuge, neben den beiden Lkw, dem Audi und dem Ford ein VW Passat und ein Nissan Micra, seien erheblich beschädigt worden. Den Sachschaden gibt die Polizei mit rund 35.000 Euro an. Für die Aufräumarbeiten war die A1 in Richtung Norden drei Stunden lang gesperrt. Erst gegen 3.20 Uhr konnte die Autobahn wieder freigegeben werden.

In den Unfall auf der A1 waren auch mehrere Pkw verwickelt.
In den Unfall auf der A1 waren auch mehrere Pkw verwickelt. © Leimig

Schnee und Glätte: 47-Jährige stirbt nach Unfall in Dithmarschen

Tragisch endete ein mutmaßlicher Glätteunfall im Landkreis Dithmarschen. Nach dem Crash in Schlichting starb eine 47-jährige Frau, ihr achtjähriger Sohn wurde schwer, zwei weitere Frauen leicht verletzt, wie ein Polizeisprecher am Donnerstagabend sagte. Nach ersten Erkenntnissen soll die Frau auf einer Landstraße bei Schlichting unterwegs gewesen sein, als ihr Auto mutmaßlich durch Glätte ins Schleudern geriet.

Das Auto prallte gegen einen entgegenkommenden Pkw, in dem zwei Frau saßen. Die 47-Jährige und ihr Sohn seien selbst nicht mehr aus dem Auto gekommen und mussten von der Feuerwehr befreit werden. Beide wurden ins Krankenhaus gebracht, wo die Frau am Abend starb.

Schnee und Glätte: Stadtreinigung im Großeinsatz

In Hamburg behinderte am Freitagmorgen vor allem der Neuschnee aus der Nacht den Verkehr. Zu mehr Unfällen kam es nach Angaben des polizeilichen Lagedienstes zunächst aber nicht.

Die Stadtreinigung Hamburg ist seit 1 Uhr mit rund 725 Mitarbeitern und etwa 280 Fahrzeugen im Volleinsatz, wie ein Sprecher sagte. Die Einsatzkräfte streuen und räumen wichtige Hauptverkehrsstraßen und Strecken mit Buslinienverkehr, Verbindungsstrecken zwischen diesen Straßen, ein ausgewähltes Radwegenetz, Busbuchten, Gehwegstrecken ohne Anlieger, Bushaltestellen und Fußgängerüberwege.

Drei Zentimeter Neuschnee in der Nacht

Der Einsatz sei nötig, weil in der Nacht bis zu drei Zentimeter Neuschnee gefallen seien und Restnässe auf dem Untergrund bei Luft- und Bodentemperaturen zwischen 0 und minus 2 Grad Celsius gefroren sei, so der Sprecher. Im Verlauf des Vormittages könne es weitere kurze Schneeschauer geben.

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Auf den Straßen Schleswig-Holsteins sorgten Schnee und Eis für insgesamt 15 witterungsbedingte Unfälle. Am frühen Freitagmorgen kam auf der Autobahn 7 bei Henstedt-Ulzburg (Kreis Segeberg) ein Lkw von der Fahrbahn ab und im Graben zum Liegen. Während der Bergungsarbeiten kann es in Fahrtrichtung Flensburg zu Sperrungen und Verzögerungen im Berufsverkehr kommen.