Hamburg. Am Dienstag beginnt das große Abenteuer mit der „Queen Victoria“. Passagiere des Oceanliners kommen vorher im Hotel Atlantic zusammen.
Gut 100 Jahre ist es her, dass erstmals ein Kreuzfahrtschiff die Erde umrundet hat. Die 450 zahlungskräftigen Passagiere gingen am 21. November 1922 in New York an Bord der „Laconia“ und haben dann in 130 Tagen 22 Häfen auf der ganzen Welt besucht. Am 30. März 1923 endete die Reise wieder in der Stadt, die angeblich niemals schläft, schon damals nicht.
Die Reederei, die diese Reise gewagt hat, ist noch heute bekannt für maritime Abenteuer aller Art. Es ist Cunard, 1879 gegründet und seit 1998 Teil des großen Portfolios der Carnival Corporation in den USA, auch Mutterkonzern von Aida Cruises, Costa Crociere, Princess Cruises, Holland America Line, Seabourn und P&O.
Cunard Line hat dank „Queen Mary 2“ viele Fans in Hamburg
Obwohl Cunard als traditionelle britische Reederei gilt, hat die Kreuzfahrtlinie in Hamburg viele Fans. Unvergessen ist der Sommer 2004, als mit der „Queen Mary 2“ das damals neue Flaggschiff die Elbe hinaufkam zum Premierenanlauf. Seitdem gilt Hamburg als heimlicher Heimathafen dieses Ozeanriesen und auch als beliebter Anlaufpunkt für die Schwesterschiffe, die ebenfalls nach englischen Königinnen benannt sind. In diesem Jahr wird mit der brandneuen „Queen Anne“ das vierte Schiff der aktuellen „Queens“-Flotte debütieren, der Erstanlauf in Hamburg ist für den 2. Juli geplant.
Schon am Dienstag, 9. Januar, startet eine andere „Queen“ in Hamburg, und zwar die „Queen Victoria“. Sie beginnt hier ihre Weltreise 2024. Nach einer feierlichen Gäste-Gala im noblen Hotel Atlantic am Vorabend der Reise, geht es zunächst nach Southampton. Dort steigen die Passagiere entweder um auf die „Queen Mary 2“, die in 108 Tagen über Europa und Afrika Kurs auf Australien nimmt. Oder sie bleiben bis zum 30. April an Bord. Dann ist die Rückkehr nach Hamburg geplant.
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Das Schiff, das Platz für knapp 2000 Passagiere bietet, wird zunächst die Bermudainseln besuchen und dann über Florida, die Karibik und den Panamakanal die US-Westküste ansteuern, bevor es Richtung Hawaii, Neuseeland und Australien geht. Am 16. Februar wird in der Südsee dabei die Datumsgrenze überschritten. Weiter geht es über Indonesien, die Philippinen, Hongkong und Vietnam nach Sri Lanka und von dort durch den Indischen Ozean nach Mauritius. Die Schlussetappe führt dann „außen“ um Afrika herum, mit Stopps in Kapstadt und Walfischbai (Namibia), aber auch vielen langen Seetagen. Die letzten Landgänge sind auf den Kanaren und auf Madeira geplant, bevor es via Southampton zurück zum Hamburger Hafen geht.
Weltreisen auch mit Aida Cruises und der „Europa“
Mit dieser Weltreise steht Cunard allerdings nicht allein da, von Hamburg aus starten immer wieder Erdumrundungen per Schiff, zum Beispiel mit Aida Cruises. Schon seit September unterwegs ist die MS „Europa“, die erst nach 278 Tagen in Hamburg zurückerwartet wird. Kaum jemand bucht hier allerdings das komplette Routing, schließlich kostet ein Tag an Bord üblicherweise 400 bis 600 Euro pro Person. Und damit deutlich mehr als auf der „Queen Victoria“, die bereits ab rund 14.000 Euro pro Person buchbar war („last minute“ Innenkabine bei Doppelbelegung), was rund 122 Euro pro Tag entspricht. Allerdings gehen die höherwertigen Kabinen und Suiten auch bei Cunard mächtig ins Geld.
Trotzdem sind solche besonderen Reisen meist Wochen, manchmal Monate im Voraus ausgebucht. Es gibt schon die ersten Vormerkungen für die „Queen Victoria“, wenn sie 2025 auf große Südamerika-Umrundung (85 Nächte) geht. Das „echte“ Weltreise-Schiff von Cunard ist dann aber die „Queen Anne“, die 111 Tage unterwegs sein wird und Station macht unter anderem im Südpazifik sowie in spannenden Metropolen wie Singapur, New York, Sydney und Dubai Station.
Im April wieder in Hamburg: Die „Vasco da Gama“ ist 183 Tage unterwegs
Schon seit dem 10. Oktober und mit 183 Tagen, 90 Häfen und 40 Ländern ebenfalls recht lange unterwegs ist die „Vasco da Gama“ von nicko Cruises. Sie soll am 8. April 2024 wieder in Hamburg sein. Immer dabei, wenn es um Weltreisen geht, ist auch der Anbieter Phoenix Reisen. Schließlich hat er das aktuelle ZDF-„Traumschiff“ im Programm, die „Amadea“. Ab 17.999 Euro für 128 Tage geht es hiermit in Hamburg los. Eine hausinterne Alternative ist die vom TV („Verrückt nach Meer“) als „Grand Lady“ bekannte „Artania“ (140 Tage, ab 16.990 Euro), die nur Außenkabinen und Suiten sowie ein sehr interessantes Routing bietet. Auch sie startet Ende 2024 wieder in Hamburg.
Das Schiff fehlt: Dreijährige Weltreise wurde vorerst gecancelt
Ein anderes Projekt von Langzeitseereisen wurde hingegen inzwischen (zumindest vorübergehend) beerdigt: die Reise der geplanten „MV Lara“ von Life at Sea Cruises. Sie sollte 1095 Tage dauern und Gästen auf der 200.000 Kilometer langen Fahrt die Möglichkeit geben, 382 Häfen in 140 Ländern auf allen sieben Kontinenten anzusteuern. Doch die Übernahme des passenden Schiffes platzte – die ehemalige „Aidaaura“ konnte nicht bezahlt werden. Der Plan fiel somit ins Wasser, sehr zum Ärger jener, die bereits eine Kabine reserviert hatten und nun um ihre Anzahlung bangen. Die „Aidaaura“ wechselte stattdessen zu Celestyal Cruises und wird dort künftig „Celestyal Discovery“ heißen.
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