Hamburg. Das Wetter in Hamburg ließ in diesem Jahr zu wünschen übrig. Doch war der Sommer wirklich so mies, wie ihn viele empfunden haben?
Der Sommer in Hamburg ist rein meteorologisch offiziell vorbei. Dabei lässt das Wetter aktuell durchaus anderes vermuten. In dieser Woche rollt eine späte Hitzewelle über die Hansestadt. Während Badehose und Sonnencreme nach den langen Wochen der Tristesse nun wieder relevant werden und Freibäder plötzlich ihren Betrieb verlängern, blickt Wetterexperte Dominik Jung auf das Sommerwetter 2023 zurück.
Wetter Hamburg: Sommer-Bilanz von 2023 überrascht
Nass und grau, so erinnern sich vermutlich viele an das Wetter der vergangenen Monate zurück. Jung bestätigt, es war „nasser als üblich, insbesondere in Norddeutschland.“ Und doch sei, dem persönlichen Empfinden zum Trotz, der Niederschlag nicht rekordverdächtig.
Ein „guter Sommer“ bemesse sich bei vielen oft anhand der Sonnenstunden. Doch der eigene Eindruck trügt. Denn obwohl es 2023 in Hamburg wechselhaft war, war es „kein kalter Sommer“. Ganz im Gegenteil. Wenn das Sonnenbaden auch flach fiel, war es trotzdem einer der zehn wärmsten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Hamburger Sonne löst Regen im September ab
An den Rekordwert von 40,1 Grad, der im Vorjahr in Neuwiedenthal aufgestellt wurde, war diesmal aber nicht zu denken. „Es ging rauf und runter, diesen Sommer.“
Heißt im Klartext: „Die Hitzetage waren in der Spitze nicht so extrem, es gab aber eine latente Wärme“, was zur Folge hatte, dass es auch in der Nacht mit Temperaturen von 17 bis 19 Grad „recht warm“ war.
Zweieinhalb Wochen vor dem kalendarischen Sommer-Ende, gibt es dann aber doch noch die langersehnten Sonnenstunden mit Temperaturen mit bis zu 29 Grad in Hamburg. Über die späte Hitzewelle im September sagt Dominik Jung: „Wir können froh sein, dass sie erst jetzt kommt.“
Spätes Sommer-Wetter in Hamburg bringt Vorteil
Dass die Temperatur erst jetzt so hoch ist, hat einen entscheidenden Vorteil. Denn die Tage werden wieder kürzer und die Hitze damit erträglicher, denn auch die Nächte kühlen wieder ab. Anders, als es noch vor sechs Wochen der Fall gewesen wäre.
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Wetterexperte Dominik Jung spricht davon, dass es sich vermutlich um die „längste Schönwetter Phase des Jahres handelt“. Eine Aussicht für das bevorstehende Herbstwetter oder den diesjährigen Winter lässt sich daraus aber nicht ableiten. „Dem Winter ist es egal, wie es im Sommer war. Im Winter werden die Karten neu gemischt.“