Hamburg. Rot-Grün in Hamburg will mehr „Toiletten für alle“ in der Stadt und möchte den Bezirken nun einen Fördertopf zur Verfügung stellen.
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen in der Hamburgischen Bürgerschaft wollen mehr öffentliche Toiletten in der Stadt auch für Schwerstbehinderte. In einem gemeinsamen Antrag für die erste Sitzung nach den Ferien fordern sie den Senat auf, die Förderung inklusiver „Toiletten für alle“ mit zunächst 700.000 Euro zu fördern.
„Toiletten für alle“ seien ausreichend groß, mit einer Sicherheitsliege ausgerüstet sowie mit einer Hebevorrichtung für den sicheren und rückenschonenden Transfer vom Rollstuhl auf die Liege, heißt es in dem Antrag.
"Toiletten für alle": Mittel aus Sanierungsfonds sollen Bezirke unterstützen
Eine so ausgestattete Toilette könne beispielsweise auch von Querschnittsgelähmten und ihren Begleitern genutzt werden. Die Mittel aus dem Sanierungsfonds Hamburg 2030 sollen die Bezirke bei der Einrichtung solcher Toiletten unterstützen.
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Alle Bürger der Stadt müssten die Möglichkeit haben, am gesellschaftlichen und öffentlichen Leben teilzunehmen, sagte die Inklusionsexpertin der Grünen, Mareike Engels, der Deutschen Presse-Agentur. „Für Menschen mit Behinderung ist das allerdings oft schon deswegen schwierig, weil sie unterwegs keine geeigneten Toiletten finden.“ Die standardisierten Behinderten-WCs seien für schwerbehinderte Menschen oft unzureichend ausgestattet. Die „Toiletten für alle“ sorgten dafür, dass alle Menschen im Alltag sorgenfreier in der Stadt unterwegs sein könnten.
SPD in Hamburg: Menschen mit schweren Behinderungen brauchen Anlaufstellen
Auch Menschen mit schweren Behinderungen bräuchten Anlaufstellen an publikumsintensiven Orten, sagte Regina Jäck, Sprecherin für Menschen mit Behinderung in der SPD-Fraktion. Mit der Förderung wolle man ihnen die Teilnahme am öffentlichen Leben erleichtern - was bislang häufig schwierig sei. „Dem begegnen wir, indem wir die Bezirke mit 700.000 Euro darin unterstützen, sogenannte „Toiletten für alle“ einzurichten.“