Hamburg. Moorburg: Nabu warnt vor zu großer Nähe der Autobahn zur Elektrolyseur-Anlage auf dem Gelände an der Süderelbe.

Für den Naturschutzbund Deutschland (Nabu) ist der Kauf des stillgelegten Kohlekraftwerks Moorburg durch die Stadt eine gute Nachricht. „Angesichts unzureichender ökologischer Planung mit falscher Einschätzung von Umweltbelangen hat sich das gesamte Vorhaben als ein ökonomisches und ökologisches Desaster entpuppt“, sagte der Nabu-Landesvorsitzende Malte Siegert mit Blick auf den nur sechs Jahre lang betriebenen Kohlemeiler.

Jetzt müsse „eine kluge, nachhaltige und vor allem umfassende Anschlusslösung als Standort zur Wasserstoffentwicklung“ folgen. Wie berichtet, planen die städtischen Hamburger Energiewerke (HEnW) auf dem Gelände an der Süderelbe den Aufbau eines 100-Megawatt-Elektrolyseurs, mit dem grüner Wasserstoff produziert werden soll. Die Anlage, deren Kapazität perspektivisch auf 800 Megawatt ausgebaut werden soll, gilt als Herzstück der künftigen Wasserstoffwirtschaft.

Gefährdet die A26-Ost die Senatsplanung?

Siegert warnt davor, dass die Entwicklung des Elektrolyseurs auf dem Kraftwerksgelände „nicht durch die veraltete Autobahnplanung A 26-Ost beschränkt oder beeinträchtigt werden“ dürfe. „Dieses Szenario droht aller Wahrscheinlichkeit nach, gerade weil die Autobahn zu dicht am Kraftwerk Moorburg vorbeiführe“, sagte Siegert. Elektrolyseure zählen zu Störfallbetrieben, für die Sicherheitsabstände von Straßen einzuhalten sind. Die geplante Trasse der A 26-Ost verläuft entlang des Kattwykdamms weniger als 100 Meter neben dem Werksgelände.

Der Nabu ist generell gegen den Bau der A26-Ost, auch weil „ein völlig aus der Zeit gefallener CO2-Autobahndinosaurier bei Moorburg 40 Hektar wertvollste Moorfläche zerstören“ würde. „Aus ideologischen politischen Gründen ersichtlich schlechte Entscheidungen für rückwärtsgewandte, ökologisch kontraproduktive Projekte zu fällen, wäre ein politischer Offenbarungseid“, sagte der Nabu-Landesvorsitzende. Der Umweltverband will prüfen lassen, inwieweit die A26-Ost mit der Klimagesetzgebung vereinbar ist.