Hamburg. Ein 24-Jähriger aus Schwarzenbek ist auf der A25 auf tragische Weise ums Leben gekommen. Warum ein Mann jetzt in U-Haft sitzt.
Ein Motorradfahrer aus Schwarzenbek ist am Mittwochabend bei einem schrecklichen Unfall auf der A 25 ums Leben gekommen. Das Unglück ereignete sich gegen 20.45 Uhr in Höhe der Anschlussstelle Nettelnburg. Ein Opel-Fahrer sitzt nach dem Unfall in Untersuchungshaft. Die Autobahn musste neun Stunden lang gesperrt werden.
Laut Polizei war der 24-Jährige mit seiner BMW R1200-GS auf der Autobahn Richtung Westen unterwegs, als er plötzlich mit dem vor ihm fahrenden Dacia eines Mannes aus Kollow (23) kollidierte und stürzte. "Der Motorradfahrer fuhr nach bisherigen Erkenntnissen nicht zu schnell, möglicherweise war er einen Moment abgelenkt", sagte ein Sprecher der Polizei dem Abendblatt.
Motorradfahrer stirbt auf der A25 – zweimal überrollt
Was dann geschah, war besonders tragisch: Gleich zwei Fahrzeuge, die hinter dem jungen Mann unterwegs waren, konnten nicht mehr rechtzeitig bremsen und überrollten den 24-Jährigen. Als die Polizei zusammen mit Berufsfeuerwehr, Rettungswagen und Notarzt eintraf, glich die Autobahn einem Trümmerfeld. Der Arzt konnte nur noch den Tod des jungen Mannes feststellen. Für ihn kam jede Hilfe zu spät.
Für einen 42 Jahre alten Opel-Fahrer, der über den 24-Jährigen hinweggefahren war, dürfte das Unglück noch schwerwiegende juristische Konsequenzen haben. Der Mann stellte sein demoliertes Auto nämlich auf dem Standstreifen ab – und flüchtete zu Fuß von der Unfallstelle. Beamte in einem Streifenwagen stoppten ihn kurze Zeit später noch auf der Autobahn und nahmen ihn vorläufig fest.
Motorradfahrer stirbt auf der A25 – Opel-Fahrer ohne Führerschein
Bei der Überprüfung des Mannes stellte sich heraus, dass er mit 1,0 Promille nicht nur angetrunken war, sondern auch keinen gültigen Führerschein besaß. Da zudem der Verdacht besteht, dass sich der Georgier illegal in Deutschland aufhält, kam er in Untersuchungshaft. Er muss sich nun wegen diverser Vergehen verantworten. Unter anderem wird auch geprüft, ob der Alkohol bei dem Unfall eine Rolle spielte.
Der Dacia-Fahrer sowie eine 29-Jährige aus Rotherbaum standen unter Schock neben ihren Fahrzeugen am Fahrbahnrand. Die Frau hatte am Steuer des Smart gesessen, der den Schwarzenbeker als zweiter überfuhr. Die beiden und weitere Zeugen des Unfalls wurden von einem Kriseninterventionsteam betreut. Ein zweites Team fuhr mit der Polizei nach Schwarzenbek, um den Eltern des 24-Jährigen die schreckliche Nachricht zu überbringen.
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Motorradfahrer stirbt auf A25: Autobahn neun Stunden gesperrt
Die A 25 blieb für die Aufräumarbeiten und die umfangreiche Untersuchung durch den Experten bis 5.40 Uhr am Donnerstagmorgen zwischen den Anschlussstellen Nettelnburg und Neuallermöhe-West Richtung Hamburg gesperrt. Der Sachverständige setzte unter anderem eine 3D-Spezialkamera ein, um aus der Verteilung der Trümmerteile Rückschlüsse über Geschwindigkeit und mögliche Ausweichmanöver zu ziehen.