Hamburg. Von Schlagerparodie über Metal, bis hin zu skandinavischer Kunst: Diese Kultur-Veranstaltungen können Sie erleben in Hamburg.
Die Schauspielerinnen Katharina Thalbach und Sandra Quadflieg lesen Briefwechsel in drei Theatern, Jazz-Trompeter Nils Wülker spielt im Duett, eine Metal-Hausnummer aus Wales kommt in die Sporthalle, dazu das 50. Bühnen-Jubiläum eines norddeutschen Barden und ein junger Hamburg-Krimi-Klassiker im Kino – die erste Februar Woche hat sogar noch mehr in sich.
Kultur-Tipp der Woche: Eine Lesung verrät, was Hannah Arend ihrer Freundin schrieb
1945 lernen sich Hannah Arendt und Mary McCarthy in einer Bar in Manhattan kennen. Die Autorinnen freunden sich an und schreiben sich in den folgenden 25 Jahren regelmäßig Briefe: Dokumente eines unzerbrechliche Vertrauens, zugleich beispiellos offene Dialoge zweier Frauen, die sich unvoreingenommen über alles austauschten, was sie bewegt: Politik, Moral, ihre Bücher und Männer.
Wenn die Berliner Schauspielerin Katharina Thalbach und ihre Hamburger Kollegin Sandra Quadflieg an drei Abenden im Bergedorfer LichtwarkTheater, im Altonaer Theater und in den Kammerspielen den Briefwechsel zwischen Hannah Arendt und Mary McCarthy, lesen, treffen sich Judentum und Katholizismus, europäische Bildung und politische Kultur Amerikas, deutsche Uni-Tradition und gehobene College-Erziehung.
Thalbach (als Arendt) und Kuratorin Quadflieg (als McCarthy) haben „Im Vertrauen“ schon als Hörbuch eingesprochen, aber live ist ja meist anders. In den drei Theatern jeweils mit Signierstunde.
„Im Vertrauen“ Sa 4.2., 19.30, LichtwarkTheater, So 5.2., 18.00, Altonaer Theater, So 6.2., 19.30, Hamburger Kammerspiele, Karten jew. 26,-
Metal aus Wales bringen Bullet For My Valentine in die Sporthalle
Sechs Top-Ten-Alben in Folge allein in Deutschland beweisen, dass Bullet For My Valentine aus Wales eine Hausnummer im Metalcore-Genre ist. Seit 1998 macht das Quartett um Sänger Matthew Tuck mächtig Alarm, wobei der Sound in den vergangenen zehn Jahren rockiger und zugänglicher geworden ist.
Puristen der ersten Stunde mag das nicht so gefallen, aber der Erfolg gibt Bullet For My Valentine recht. Mit dem selbst betitelten Album von 2021 kommen die Männer an diesem Sonnabend, 4. Februar, nach Hamburg in die Sporthalle. Als Support sind Jinjer und Atreyu mit dabei.
Bullet For My Valentine, Jinjer, Atreyu Sa 4.2., 19.00, Sporthalle (U Lattenkamp), Krochmannstr. 55, Karten zu 60,90 im Vorverkauf; www.bulletformyvalentine.com
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Die Komödie „Partner nach Maß“ mit Live-Musik im Hamburg-Haus
Seit fast 20 Jahren existiert das Aelita Musiktheater Hamburg. Fast 30 selbst geschriebene und selbst komponierte Stücke haben die Mitglieder der gemeinnützigen Institution schon auf die Bühne gebracht.
Das jüngste Baby heißt „Partner nach Maß“: In der Komödie von Sabine Nehmzow entwickeln drei ältere, nahezu beschäftigungslose Schauspieler die kühne Geschäftsidee, eine Partnervermittlung zu eröffnen. Dass in der Kartei nur drei potenzielle Herzblätter geführt werden, scheint kein Problem – es weckt die Lust der Mimin Sanne und ihrer beiden Kollegen, in diverse Rollen zu schlüpfen.
Zu erleben in Begleitung des Aelita-Gesangsensembles und der Liveband an diesem Sonnabend und an weiteren Terminen im Hamburg-Haus in Eimsbüttel.
„Partner nach Maß“ Sa 4.2., bis 25.2., Fr/Sa, jew. 19.30, Hamburg-Haus (Bus 20, 25), Doormannsweg 12, Karten zu 18,-/erm. 14,-: www.aelita-musiktheater.de
„Hool dien Muul un sing mit“ – Musik-Kabarett mit Jochen Wiegand
Vor 60 Jahren kam Jochen Wiegandt nach Hamburg, auch der Musik wegen. Und er ist immer noch da. Anno 2023 feiert der Musiker, Autor und „Liederat“, in den 70er-Jahren Mitbegründer der norddeutschen Folk-Formationen Liederjan, auch sein 50. Bühnen-Jubiläum im ältesten hanseatischen literarischen Kabarett Die Wendeltreppe.
In „Hool dien Muul un sing mit“, ausgezeichnet als „Plattdeutsches Buch des Jahres 2021“, geht es außer um Lieder und Tänze aus Schleswig-Holstein auch um die Historie und sprachliche Bezüge zur Gegenwart.
Jochen Wiegandt: „Hool dien Muul un sing mit“ Do 9.2., 19.30, Kabarett Die Wendeltreppe (U Rathaus), Rathausmarkt 1, Eingang Gr. Johannisstr., 2, Karten zu 13,- unter T. 86 82 29; www.kabarett-wendeltreppe.de
Kultur-Tipp der Woche: Christian Steiffen singt seine Schlager
„Okay, jetzt habe ich alles gesehen und kann beruhigt sterben“, war der Gedanke des Abendblatt-Kritikers, als sich Christian Steiffen vor vielen Jahren beim Reeperbahn Festival im Neidklub vorstellte.
Aber Deutschland liebt Schlagerparodien (Dieter Thomas Kuhn, Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys), und so ist es kein Wunder, dass sich auch der „Arbeiter der Liebe“ aus Osnabrück mittlerweile eine riesige Fan-Schar ersungen hat. Am 10. Februar kann die sich wieder „Ferien vom Rock ’n’ Roll“ nehmen – bei Christian Steiffens Konzert in der Sporthalle Hamburg.
Christian Steiffen Fr 10.2., 20.00, Sporthalle (U Lattenkamp), Krochmannstraße 55, Karten zu 36,65 im Vvk.; www.christiansteiffen.de
Der Hamburg-Krimi „Der Sommer des Samurai“ im Metropolis Kino
Im Dezember ist der Schauspieler Hans Peter Hallwach gestorben. Krimis zählten zu seinen Spezialitäten. 1985 drehte der Regisseur und Journalist Hans Christoph Blumenberg mit ihm in seinem zweiten Spielfilm den Hamburg-Krimi „Der Sommer des Samurai“.
Er spielt darin in einer Doppelrolle einen Schwertkämpfer und Geschäftsmann. Hellmuth Karasek schrieb in seiner Kritik: „Blumenberg bringt in seinem Film das Kunststück fertig, dass die kindliche, märchenhafte Geschichte erst einmal einen wunderschönen Hamburg-Film ergibt, mit einer Fahrt durch die Stadt, wie sie schöner und dramaturgisch sinnvoller nicht zu denken ist.“ In dem Film spielen unter anderem Peter Kraus, Wolfgang Joop und Cornelia Froboess mit.
Am 5. Februar, kommt Blumenberg ins Metropolis Kino und berichtet von seiner Zusammenarbeit mit Hallwachs.
„Der Sommer des Samurai“ So 5.2., 14.00, Metropolis (U Gänsemarkt), Kleine Theaterstraße 10. Karten zu 9,-/erm. 6,-; www.metropoliskino.de
Zwei hochkarätige Jazz-Duos gastieren in der Laeiszhalle
Die Bühne muss nicht immer rappelvoll sein, manchmal reicht für ein bemerkenswertes Konzert auch ein Duo – so der grundlegende Gedanke bei der aktuellen „JazzNights“-Ausgabe am 6. Februar in der Laeiszhalle.
Dort stellen zunächst Trompeter Nils Wülker und Gitarrist Arne Jansen ihr aktuelles Album „Closer“ vor, danach gehen Pianistin Julia Hülsmann und Vibrafonist Christopher Dell auf die Bühne, um miteinander in Dialog zu treten.
Vier Topkräfte der deutschen Jazz-Szene, die zum Abschluss zeigen wollen, dass aus zwei Duos ein perfektes Quartett werden kann. Was einen ebenso hochklassigen wie überraschungsreichen Abend verspricht.
„The Art Of The Duo“: Nils Wülker & Arne Jansen, Julia Hülsmann & Christopher Dell Mo 6.2., 20.00, Laeiszhalle (U Gänsemarkt), Johannes-Brahms-Platz, Karten ab 34,- im Vvk.; www.kj.de
Skandinavische Malerei in der Galerie Elbchaussee
Nur an diesem Wochenende hat die Galerie Elbchaussee die befreundete, auf skandinavische Kunst spezialisierte Hamburger Galerie Rieck zu Gast und zeigt die Sonderausstellung „Kunst des Nordens – 150 Jahre skandinavische Malerei“.
Rund 35 Werke von Naturalisten, Spätromantikern, Impressionisten, den berühmten Skagen-Malern und zeitgenössischen nordischen Künstlerinnen und Künstlern gilt es zu entdecken.
„Kunst des Nordens“ 4./5.2. Galerie Elbchaussee (S Altona), Klopstockstraße 29, jew. 11.00–18.00, Eintritt frei, www.galerie-elbchaussee.de
Hanjo Kesting spricht über ein neues Buch über Thomas Mann
Als Chef vom Literaturprogramm beim NDR war Hanjo Kesting lange im Buchbetrieb. Spezialist wurde er also ganz natürlich, wenngleich seine Leidenschaft auch den nicht mehr lebenden Giganten gilt.
Gerade ist sein äußerst empfehlenswertes Buch über Thomas Mann erschienen. Über „Glanz und Qual“ spricht er nun in Hamburg mit dem Verleger Thedel von Wallmoden.
Hanjo Kesting über Thomas Mann Mo 6.2., 19.00, Freie Akademie der Künste (U/S Hbf.), Klosterwall 23, Karten 12,-, erm. 8,-
Kultur-Tipp der Woche: Gregorianischen Gesängen lauschen in der Hauptkirche St. Petri
Die Idee kam dem Hamburger Musikproduzenten Frank Peterson 1989 bei einem Besuch des königlichen Klosters von San Lorenzo de El Escorial in Spanien: Warum nicht altertümliche gregorianische Gesänge mit moderner Musik mischen?
Heraus kam zunächst das weltweit bekannte Musikprojekt Enigma, zehn Jahre später gründete Peterson ein neues Ensemble: Gregorian. Am 11. Februar kehren sie auf ihrer „Pure Chants“-Tour in der St. Petrikirche zurück zu ihrem Ursprung. Der Abend ist zwar schon ausverkauft, für den Nachmittagstermin gibt es aber noch Karten.
Gregorian Sa 11.2., 16 Uhr, Hauptkirche St. Petri (U Rathaus), Bei der Petrikirche 2, Karten ab ab 52,50 im Vorverkauf