Hamburg. Bis zum Abend bleibt es extrem windig. Der DWD warnt vor Sturmböen mit bis zu 95 km/h – und zieht eine Januar-Bilanz.
Ein Sturmtief hat am Mittwoch in Hamburg und ganz Norddeutschland für äußerst ungemütliches Wetter gesorgt – mit viel Wind und erhöhten Wasserständen. Wie ein Sprecher des Bundesamtes für Schifffahrt und Hydrographie (BSH) mitteilte, lagen die Pegelstände an der Nordseeküste rund einen Meter über dem mittleren Hochwasser. Die Sturmböen erreichten Windgeschwindigkeiten bis 85 Kilometer pro Stunde (Windstärke 9).
In Hamburg-St. Pauli lag der Höchststand laut BSH knapp unter der Sturmflutgrenze von 1,5 Meter. Der Elbstrand von Övelgönne und einige Parkplätze in der Nähe wurden überspült, die Polizei fuhr mit Autos herum und machte Lautsprecherdurchsagen.
Wetter Hamburg: Elbe – Pegelstände steigen in der Nacht
Von der Elbe schwappte etwas Wasser auf den Fischmarkt, größere Überschwemmungen gab es aber keine. In der Nacht sollen die Pegelstände etwas stärker steigen und die Sturmflutgrenze von 1,5 Meter teilweise erreichen. Auch das Warnsystem Katwarn hatte am Mittwochmorgen über die drohende Sturmflut informiert.
An der Nordseeküste spricht das BSH von einer Sturmflut, wenn das Hochwasser mindestens 1,5 Meter höher als normal aufläuft. Von einer schweren oder sehr schweren Sturmflut wird erst ab Werten von 2,5 beziehungsweise 3,5 Metern gesprochen.
Wetter Hamburg: DWD warnt vor Sturmböen
Bis zum Abend bleibt es in Hamburg und Schleswig-Holstein extrem windig. "In Schauernähe sowie in exponierten Lagen muss mit Sturmböen bis 85 km/h gerechnet werden", teilte der DWD am Mittwoch mit. An der Küste, auf den Nordseeinseln und in Gebieten mit Gewittern hält der DWD einzelne schwere Sturmböen mit bis zu 95 km/h für möglich. Erst in der Nacht zum Donnerstag soll der Wind langsam abnehmen.
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Auch im Verlauf der Woche und am Wochenende bleibt es weiterhin wechselhaft. "Nachdem der Wind zumindest am Sonnabend eine Pause einlegt, frischt er am Sonntag mit Passage der Kaltfront von 'Pit' in der Nordhälfte wieder stark bis stürmisch auf", sagt der Meteorologe Sebastian Schappert vom DWD. Im Ostseeküstenumfeld und im Bergland seien auch wieder Sturmböen oder schwere Sturmböen möglich.
Wetter Hamburg: Januar-Bilanz – zu warm, zu nass, zu dunkel
Zudem hat der DWD am Mittwoch eine Januar-Bilanz gezogen. Das Ergebnis: Zu warm, zu nass, zu dunkel. Der erste Monat im Jahr 2023 ist demnach der fünftwärmste Januar mit dem wärmsten Neujahrstag (knapp 16 Grad) seit mindestens 1936. Die Durchschnittstemperatur im Januar betrug 5 Grad – und lag damit 4,5 Grad über dem Durchschnitt (Mittelwerte der Jahre 1961 bis 1990).
Zum Jahresanfang war es in Hamburg dazu ordentlich nass. Die Niederschlagsmenge betrug 91,8 Liter/m² und lag 50 Prozent über dem Durchschnitt. Zurückhaltend hat sich die Sonne im Januar gezeigt, die nur für 37,1 Stunden schien (12,1 Prozent unter dem Durchschnitt).