Hamburg. Verdächtige im Alter von 19 und 20 Jahren sollen Gleichaltrige als „Kontogeber“ angeworben haben. Zehntausende Euro Schaden.

Die Polizei Hamburg ermittelt im Zusammenhang mit Betrugsfällen über den Messenger WhatsApp gegen fünf junge Männer aus Horn, Jenfeld und Rahlstedt. Die 19- und 20-Jährigen sind verdächtig, als sogenannte "Logistiker" Gleichaltrige angeworben zu haben.

Polizeisprecher Florian Abbenseth erklärt, dass diese Kontogeber als letztes Glied in der Betrugskette fungierten: Sie stellten – mutmaßlich gegen Bargeld – den "Logistikern" ihre Kontonummern zur Verfügung. In den eigentlichen Betrugsfällen nutzten die Kriminellen nun diese Konten, wenn sie sich beispielsweise als Verwandte in einer akuten finanziellen Notlage ausgaben.

WhatsApp-Betrug: Durchsuchungen bei fünf Verdächtigen

Im Erfolgsfall überwiesen die Betrogenen nun eine größere Summe, um vermeintlich Hilfe zu leisten. In Wirklichkeit landete das Geld bei den angeworbenen Kontogebern: "Die wiederum transferierten die Gelder entweder weiter oder hoben die erlangte Beute ab und übergaben sie an die Verdächtigen", so Abbenseth weiter.

Am Montagmorgen wurden nun die Wohnungen der Verdächtigen durchsucht, dabei wurden Beweismittel sichergestellt. Den bisherigen Ermittlungen zufolge stehen die Männer im Zusammenhang mit Betrugsfällen, bei denen "mehrere zehntausend Euro" Schaden entstanden. Ob die fünf auch noch für weitere Taten infrage kommen und ob es weitere Verdächtige gibt, ist Gegenstand der Ermittlungen.

WhatsApp-Betrug: Polizei Hamburg warnt – und gibt Tipps

Aus diesem Anlass warnt die Polizei Hamburg vor "schnellem, leicht verdientem Geld": Wer sein Konto Kriminellen zur Verfügung stellt, dem droht eine Strafanzeige wegen des Verdachts auf Geldwäsche. Bisher wurden Ermittlungen gegen mehr als ein Dutzend Kontogeber eingeleitet.

Auch vor dem Betrug per WhatsApp warnen die Beamten weiterhin und geben Verhaltenstipps für den Umgang mit Nachrichten von unbekannten Nummern – speziell, wenn über diese angeblich dringend benötigtes Geld gefordert wird.

  • Kontaktieren Sie den angeblichen Verwandten oder Bekannten über die altbekannten Erreichbarkeiten.
  • Blockieren Sie unbekannte, verdächtige Kontakte.
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Überweisen Sie nichts, bevor Sie nicht direkt mit Ihrem Angehörigen oder Freund gesprochen haben.
  • Informieren Sie Bekannte, Verwandte und Freunde über die Masche.
  • Sollten Sie bereits Geld überwiesen haben, kontaktieren Sie umgehend Ihre Bank. Bestenfalls kann die Überweisung dort noch gestoppt werden.
  • Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei – entweder persönlich bei einer Wache oder online unter: www.polizei.hamburg/onlinewache/