Hamburg. Stehen Sie auf Punk oder Klassik, Kino oder Theater? Hamburgs beste Termine, für die es Karten gibt oder der Besuch sogar gratis ist.
Die Rock-Legende UK Subs arbeitet in der Fabrik, „Die drei ??? laufen vorab in zwei Kinos, zwei Galerien warten mit Ausstellungen auf, in Bergedorf eröffnet ein neues Theater, und in der Laeiszhalle gibt wieder mal (einen) Blechschaden. Die Woche hat’s in sich.
Konzert-Tipp für Hamburg: Rock-Legenden UK Subs in der Fabrik
Als der britische Punkrock 1976 begann, in London Fahrt aufzunehmen, waren die UK Subs eine der ersten Bands der Stunde und wurden gleich mit den ersten sechs Singles nach oben gespült. Das erste Album „Another Kind Of Blues“ erschien 1979 während des Abebbens der Welle, zählt aber mit dem Nachfolger „Brand New Age“ (1980) zu den Klassikern des Genres.
Und im Unterschied zu vielen Zeitgenossen haben die UK Subs nie das Handtuch geworfen, auch wenn Sänger Charlie Harper bis heute 30 Bandmitglieder verschlissen hat. Bestand haben allerdings seit 1989 – abgesehen von einer Corona-Unterbrechung – die jährlichen Konzerte in der Fabrik.
UK Subs Sa 21.1., 20.00, Fabrik (Bus 2), Barnerstraße 36, Karten zu 25,- im Vorverkauf; www.fabrik.de
„Die drei ???“ im Kino: Preview im Abaton und Zeise
218 Bücher und 219 Hörspiele sind natürlich noch lange nicht genug, würden die Fans wahrscheinlich sagen. Seit 1979 begeistern junge Detektive in den Werken „Die drei ???“ ihr Publikum. Manche von ihnen sind sogar mit dem Trio alt geworden. Diesmal sind im Kino Justus (Julius Weckauf), Peter (Nevio Wendt) und Bob (Levi Brandl) Geheimnissen auf der Spur. Ihre natürlich geheime Zentrale ist der Schrottplatz von Justus’ Onkel Titus (Florian Lukas). Es spielen auch Gudrun Landgrebe, Mark Waschke und Jördis Triebel. Der neue Film „Erbe des Drachen“ kommt am 26. Januar in die Kinos. Abaton und Zeise zeigen ihn Sonntag in Previews.
„Die drei ??? - Erbe des Drachen“ ab 7 J., So 22.1., 14.30, Zeise (Bus 2, 150), Friedensallee 7–9, Eintritt 5,-; www.zeise.de; 15.00, Abaton (Bus 4, 5), Allende-Platz 3, Karten 5,50; www.abaton.de
Ausstellung „Entfernte Orte“ in der Galerie Hengevoss-Dürkop
Galeristin Kerstin Hengevoss-Dürkop hat Grund zu feiern: Seit 25 Jahren betreibt sie ihre Galerie für internationale Gegenwartskunst. Aktuell zeigt sie den Fotografen und Maler Thomas Kälberloh mit seiner Mixed-Media-Ausstellung „Entfernte Orte“. Dafür verfremdete er auf Flohmärkten und im Internet gefundene Postkarten, indem er sie mal ablichtete, mal vergrößerte und dann stets übermalte. Auf diese Weise „entfernt“ er die ursprünglich gezeigten Landschaften und schafft eigene, fantasievolle Szenerien.
„Entfernte Orte“ Sa 12.00–15.00, Mi–Fr 14.00–19.00, bis 31.3., Galerie Hengevoss- Dürkop (U Steinstraße), Klosterwall 13, Eintritt frei, www.hengevossduerkop.de
„Mucke bei die Fische“-Abend im Molotow
Die ersten vier „Mucke bei die Fische“-Abende im Molotow in den Jahren 2017 bis 2020 waren eine Art Mini-Reeperbahn-Festival: Auf den drei Bühnen des Kiezclubs waren fast ein Dutzend spannende internationale Newcomer von Indie bis Singer/Songwriter zu erleben. Jetzt geht es nach einer Unterbrechung aus bekannten Gründen wieder los, ein wenig kleiner im Umfang, dennoch vielversprechend: Am 21. Januar spielen bei der fünften Folge von „Mucke bei die Fische“ unter anderem Waltzburg, Bulgarian Cartrader, Anna-Rose Clayton, 7ebra, Girl Scout und Ramkot. Könnte ein ganz starker Abend werden.
„Mucke bei die Fische“ Sa 21.1., 20.00, Molotow (S Reeperbahn), Nobistor 14, Karten zu 22,70 im Vorverkauf; www.molotowclub.com
„Die Hunde des Aktaion“ in der Fabrik der Künste
Lange hatte André Krigar nach den Turbulenzen um die Fabrik der Künste (FdK) mit seiner für den vorigen September geplanten Ausstellung „Die Hunde des Aktaion“ warten müssen. Doch der besondere und besonnene Künstler aus Berlin hat Standfestigkeit gezeigt – seine ungewöhnliche, noch von dem im Sommer verstorbenen FdK-Gründer Horst Werner initiierte Schau ist noch bis zum 29. Januar auf zwei Etagen in der Kulturstätte in Hamm zu sehen. Sie beschäftigt sich in Form von Gemälden und Skulpturen mit Themen der griechischen Mythologie und ist eine Kooperation mit der Ratzeburger Galerie AC Noffke.
André Krigar: „Die Hunde des Aktaion“ bis 29.1., Sa/So 12.00–18.00, Mi–Fr 15.00– 19.00, Fabrik der Künste (Bus 112), Kreuzbrook 12, Eintritt frei
Tag des offenen Theaters in Bergedorf
Nach dem Galaabend zur Eröffnung folgt an diesem Sonntag, 22. Januar, im LichtwarkTheater gleich der Tag des offenen Theaters. Von 14 bis 18 Uhr lädt die neue Spielstätte im KörberHaus, eine gemeinsamen Initiative von Körber-Stiftung und Bezirksamt Bergedorf, zum Kennenlernen und Ausprobieren. In der 2,5 Millionen Euro teuren Bühne zeigt die Stäitsch TheaterService GmbH von Multi-Intendant Axel Schneider, das seit 2004 das Theater Haus im Park bespielt hatte, gratis jeweils gut 20-minütige Ausschnitte ihrer vielfältigen Produktionen.
Etwa zu Beginn „Die Kempowski-Saga Teil 4: Herzlich willkommen“, dann „Die drei ???“-Lesung sowie „Die weiße Rose“, „Die Feuerzangenbowle“, „Grimms sämtliche Werke“ und ein Mini-Konzert von Carolin Fortenbacher. Um 15 Uhr und 16.30 Uhr sind jeweils Bühnen- und Backstage-Führungen geplant. Für Letztere sind Anmeldungen am Empfang notwendig.
Tag des offenen Theaters So 22.1., 14.00– 18.00, LichtwarkTheater im KörberHaus, (S Bergedorf ), Holzhude 1, Eintritt frei
- „The Wanderers“: Ein kluger Kunstgriff der Regie
- Udo Lindenberg und Apache 207 präsentieren gemeinsamen Song
- Erina Yashima: Ein neuer Stern am Dirigentinnenhimmel
Blechschaden in der Laeiszhalle
Elf Blechbläser und ein Schlagzeuger aus sechs Ländern sowie der schottische Dirigent Bob Ross, das ist – kein Witz – eine jahrzehntelange Erfolgsstory. Blechschaden nennt sich die „Fremdenlegion der Münchner Philharmoniker“, die nach der Corona-Zwangspause die Tradition ihrer Januar-Konzerte im Großen Saal der Laeiszhalle mit alten und jungen Fans fortsetzen möchte.
Auch an diesem Sonntag dürfte das eine Mischung aus „Last Night of the Proms“ und Wiener Neujahrskonzert ergeben, mithin ein komischer Parforceritt durch alle musikalische Stilrichtungen von Renaissance über Rock bis Rap. Und mittendrin respektive vor der Combo der quirlige Blechschaden-Gründer Ross als Moderator, Entertainer und – es muss sein – Spezialist für Schottenwitze. Mit der Liebe zu Bergarbeiter-Brassbands seiner Heimat hat er schon 1984 die Münchner Philharmoniker infiltriert – zumindest die Bläser vor dem Herrn.
Blechschaden So 22.1., 18.00, Laeiszhalle (U Gänsemarkt), Joh.-Brahms-Platz, Karten ab 43,50 bis 66,-; www.elbphilharmonie.de
Film über Künstler Diether Roth im Metropolis-Kino
Diether Roth (1930–1998) war ein deutsch-schweizerischer Vertreter der Konkreten Poesie. Er arbeitete als Maler, Zeichner, Plastiker, Designer, Dichter, Musiker, Filmer, Verleger. Das Werk „Dieter Roth. Der Film. Das Leben. Die Kunst“ von Edit Jud begibt sich im Metropolis-Kino auf seine Spuren. Dazu passt die Ausstellung „Dieter Roth. Gepresst Gedrückt Gequetscht“ die in den Deichtorhallen läuft. Die Kuratoren der Ausstellung, Ina Jessen und Dirk Dobke, geben eine Einführung in Roths Leben und Werk.
„Dieter Roth. Der Film. Das Leben. Die Kunst“ Do 26.1., 19.00, Metropolis-Kino (U Gänsemarkt), Kleine Theaterstraße 10, Eintritt 9,-/6,-; www.metropoliskino.de
„Die Besessenen“ am Thalia Theater
Die Regisseurin Jette Steckel gehört am Thalia Theater zu den verlässlichen Ablieferern. Ihre Trilogie der großen Haratischwili-Romane (u. a. „Das achte Leben (Für Brilka)“) läuft immer wieder mit Erfolg, auch ihre unkonventionelle Sicht auf „Pippi Langstrumpf“ und „Hamlet“ sind Hingeh-Empfehlungen. Und sie kennt sich mit Camus aus, mehr als zehn Jahre war „Der Fremde“ in der Gaußstraße zu sehen. Aus Anlass der Lessingtage bringt sie nun Camus’ „Die Besessenen“ nach dem gewaltigen Roman „Die Dämonen“ von Fjodor Dostojewskij auf die Bühne, hochkarätig besetzt mit Barbara Nüsse, André Szymanski, Felix Knopp, Jirka Zett, Lisa Hagmeister und anderen.
„Die Besessenen“ Premiere Mi 25.1., 19.00, Thalia Theater, (U/S Jungfernstieg), Alstertor, Karten ab 16,- unter www.thalia-theater.de
Wilhelm-Genazino-Abend im Literaturhaus
Wilhelm Genazino war Büchner-Preisträger. Und damit erste Literatur-Liga. Vor 80 Jahren, am 22. Januar 1943, wurde er als Kind des Kriegs in Mannheim geboren. Das Literaturhaus widmet ihm deshalb einen Abend – als Hommage an den Verfasser der „Abschaffel“-Trilogie. Der Bamberger Literaturwissenschaftler Friedhelm Marx sowie die Autorin und an der Universität Hildesheim Lehrende, Annette Pehnt, diskutieren sein Werk, Thalia-Schauspieler Tilo Werner liest.
Ein Wilhelm-Genazino-Abend Mi 25.1., 19.30, Literaturhaus (Bus 6, 17), Schwanenwik 38, Saaltickets 12,-,/erm. 8,- und Streaming-Tickets 6,-; www.literaturhaus-hamburg.de