Werner Duysen stritt vehement für seine Rechte. Nun ist er in Brasilien auf tragische Weise gestorben. Trauer bei Katharina Fegebank.
- Hamburger Werner Duysen stirbt überraschend in Brasilien
- Er war ein Vorkämpfer für die gleichgeschlechtliche Ehe in Deutschland
- Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Fegebank tief erschüttert
Werner Duysen war der Vorreiter im Kampf für die gleichgeschlechtliche Ehe. Wie Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) am Mittwoch mitteilte, ist er nun überraschend gestorben. Duysen wurde Opfer eines Raubüberfall in Brasilien. Er wurde 68 Jahre alt.
„Tieftraurig habe ich in diesen Tagen die Nachricht zum tragischen und plötzlichen Tod von Werner Duysen aufgenommen. Werner starb durch einen Raubüberfall in Recife, Brasilien“, teilte Fegebank über Instagram mit.
Werner Duysen war Vorreiter der Homo-Ehe
Werner und sein Ehemann Wolfgang Duysen waren am 1. Oktober 2017 als erstes homosexuelles Paar in Hamburg getraut worden. Es sei der „krönende Abschluss eines langen Kampfes“, sagte Werner Duysen am ersten Tag, an dem die sogenannte „Ehe für alle“ in Kraft traf, die zuvor vom Bundestag beschlossen worden war. 15 schwule und lesbische Paare gaben sich an jenem Sonntag das Ja-Wort im Hamburger Rathaus.
„Er und sein Mann Wolfgang kämpften gemeinsam bis zum Verfassungsgericht für die Rechte gleichgeschlechtlicher Partnerschaften – und bekamen seinerzeit wegweisendes Recht gesprochen“, schrieb Fegebank, die beim Senatsempfang nach der Trauung der Duysens mit dabei war und seinerzeit von einem „historischen Tag“ sprach.
„Werner und Wolfgang haben sich Zeit ihres gemeinsamen Lebens gegen jede Form der Diskriminierungen gegen Schwule und Lesben und für eine Gesellschaft in Vielfalt eingesetzt“, teilte Fegebank über das soziale Netzwerk mit und richtete auch ein paar warme Worte an seinen Ehemann. „Lieber Wolfgang, ich wünsche Dir besonders viel Kraft in diesen dunklen Tagen. Werner wird uns allen sehr fehlen.“
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Werner Duysens erste Hochzeit nicht anerkannt
Als sich Wolfgang und Werner Duysen kennengelernt hatten, waren homosexuelle Kontakte noch strafbar. Ihre Trauung war der Abschluss eines langen politischen Kampfes. Vor dem Bundesverfassungsgericht erstritten sie 2010 ein Grundsatzurteil zur Hinterbliebenenversorgung für Menschen in Eingetragenen Lebenspartnerschaften.
1977 hatten beide schon einmal auf Hawaii geheiratet. Allerdings wurde ihre Ehe in Deutschland damals nicht anerkannt.