Hamburg. Das denkmalgeschützte Bauwerk rottet vor sich hin. Die Arbeiten sollen im Sommer beginnen, aber noch sind etliche Fragen offen.

Der Metallzaun verdeckt das marode Holzgeländer schon seit etlichen Jahren. Er wurde als Sicherheitsmaßnahme angebracht. Die Holzteile der Mellingburger Schleuse rotten ebenfalls im Wasser vor sich hin. Doch im Sommer soll das denkmalgeschützte Bauwerk endlich saniert werden.

Das Doppelwehr gibt es an dieser Stelle und in dieser Bauart bereits seit 1529. Das bis heute erhaltene Restaurant mit Hotel wurde 1717 als Krog eröffnet. Niklaus Kaiser von Rosenburg hat den geschichtsträchtigen Gebäudekomplex 2016 übernommen. Schon damals war die Schleusenanlage am Fuß des traditionsreichen Gastronomie- und Hotelbetriebs stark sanierungsbedürftig.

Denkmalschutz: Die Mellingburger Schleuse ist marode

Durch den stetigen Kontakt mit dem Wasser ist die Holzkonstruktion inzwischen völlig desolat. „Ich bin froh, dass es jetzt endlich losgehen soll, aber noch ist die Frage der Zuwegung nicht geklärt“, sagt Kaiser von Rosenburg. „Ich habe den Vorschlag gemacht, die Baustraße etwas weiter entfernt einzurichten.“ Er werde auch Platz für Baucontainer zur Verfügung stellen. Dem Hotelier ist auch wichtig, wie später die neuen Geländer aussehen werden.

„Ich habe um eine Bemusterung gebeten, denn die Geländer stehen ja teilweise auf meinem Grundstück. Das Land unten am Wasser gehört mir.“ Kaiser von Rosenburg hat außerdem gewisse Sorgen, dass die Bauarbeiten den Betrieb auf der Terrasse und im Hotel beeinträchtigen könnten und hofft auf gute Absprachen. Wichtig sei auch, dass das historische Gebäude keine Schäden erleide.

Bauarbeiten sollen von Mai bis Dezember dauern

Eine Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Dennis Thering nennt den Zeitplan: Die Ausschreibung soll Ende Januar erfolgen, die Vergabe sei für Mitte April vorgesehen. Die Bauarbeiten sollen etwa einen Monat später beginnen, die Fertigstellung ist für Dezember 2023 vorgesehen.

Hans-Jürgen von Appen vom Heimatbund Lemsahl-Mellingstedt e. V. ist froh, dass es endlich losgeht. Er und seine Mitstreiter hätten seit 2017 dafür gekämpft. Unterstützung kam auch vom Denkmalverein Hamburg, der die Schleuse auf seine Liste „Gefährdete Denkmäler“ gesetzt hatte.

„Wir haben viel Wind gemacht und erreicht, dass in diesem Jahr endlich etwas passiert“, sagt Wolfgang Kühl von der CDU Alstertal. Eine laufende Pflege des Denkmals sei künftig unerlässlich.