Nacktbaden im Waldbad, einen stillgelegten Tunnel besichtigen und Schaukeln mit Aussicht: Diese Aktivitäten lohnen sich.

Auch wer ohne Vorsätze in dieses Jahr gestartet ist, kann es nutzen, um etwas ausprobieren und etwas Neues kennenzulernen – direkt vor der Haustür. Hier ein paar Vorschläge, was sich in der Hamburg zu entdecken lohnt.

Aktivitäten in Hamburg: Bogenschießen lernen

Wem Laufen, Radfahren oder Schwimmen zu langweilig ist, der sollte einmal Bogenschießen ausprobieren. Das geht auch im höheren Alter. Dabei wird nicht nur die Auge-Hand-Koordination geschult, auch die Konzentrationsfähigkeit wird gestärkt. Ob der Sport zu einem passt, kann man zum Beispiel bei einem Schnuppertraining der Hamburger Bogenschützengilde von 1930 herausfinden.

Für den nächsten Termin, der am 1. Februar sein wird, können sich Interessierte noch bis zum 15. Januar bei Martin Staudt, dem zweiten Vorsitzenden des Vereins, melden. Einfach eine E-Mail schreiben an .

Schiffe schauen von der Schaukel in Blankenese

Spaziergänger im Westen der Stadt kennen sie vielleicht, die schönste Schaukel Hamburgs. Ein bisschen versteckt am Bismarckstein in Blankenese steht der Zweisitzer und wurde erst im vergangenen Jahr bei Unterhaltungsarbeiten des Bezirks Altona dort aufgestellt. Warum? „Weil sich dieser Ort für eine Schaukel eignet“, teilte der Sprecher des Bezirksamtes Altona mit. Und recht hat er! Egal ob 5 oder 65, hier macht es Spaß zu schaukeln und zu erleben, wie Himmel und Elbe einander küssen. Erst recht, wenn auf dem Strom am Horizont die dicken Pötte auftauchen.

Unterwegs mit dem „Tiedenkieker“ zu den Elbinseln

Den Elbstrand kennen Sie schon? Dann wird es Zeit, die Elbinseln kennenzulernen! Klaus Störtebeker hat sein Wissen um die Inseln mit ihren verschwiegenen Buchten mit so manchem Überfall auf Handelsschiffe vergoldet. Und auch wenn die Gezeiten und Stürme die Sande immer mal wieder verschieben, zerreißen oder neu verbinden, kann man noch heute eine einzigartige Inselwelt kennenlernen.

Das geht besonders gut bei einer der Fahrten, die der Verein zur Förderung von Naturerlebnissen anbietet. Los geht’s am Anleger Krautsand. Der „Tiedenkieker“ hat nur 50 Zentimeter Tiefgang und kann deshalb an den Inseln anlegen, zum Beispiel an Schwarztonnensand. Eine andere Tour führt zu Pagensand, der Insel, die Uwe Timm zu seinem Jugendbuch „Der Schatz auf Pagensand“ inspirierte.

Aber nicht nur Schätze, sondern auch wilde Kühe gehören zum Mythos Pagensand. Sicher ist, dass früher Bauern ihre Kühe im Sommer zum Grasen auf das dicht bewachsene Eiland brachten. Anschließend gelang es nicht, die Herde wieder vollzählig aufs Festland zu bringen..

Aktivität in Hamburg: Der HafenCity beim Wachsen zusehen

Die HafenCity nimmt immer weiter Gestalt an. Wer längere Zeit nur rund um die Elbphilharmonie unterwegs war, sollte den Baufortschritt mal mit eigenen Augen betrachten. Während der Sandtorpark und vor allem der dortige Piratenspielplatz bereits viele Fans und Besucher hat, hat man im entfernter liegenden Lohsepark eher seine Ruhe. Derzeit wird an verschiedenen Stellen von Hamburgs jüngstem Stadtteil gebaut, Brachflächen, wie bisher etwa auf der Kaispitze, verschwinden langsam.

Inzwischen kann man vom Baakenhafen dank verschiedener Fußgängerbrücken bis zur Ericusspitze spazieren, ohne eine einzige Straße überqueren zu müssen. Einen guten Überblick verschaffen, auch über die Baustelle des Elbtowers, kann man sich vom View Point, dem unübersehbaren, orangen Aussichtsturm, der aktuell im Baakenhafenpark, direkt an der Baakenhafenbrücke steht.

Vegan essen gehen im Restaurant Vegan Eagle

Eine neue kulinarische Erfahrung kann jeder machen, der sich mal aus seiner Komfortzone wagt. Also, warum nicht mal schick machen und vegan essen gehen? In Langenhorn, bisher eher nicht als Hotspot für Feinschmecker bekannt, serviert das Vegan Eagle seinen Gästen unter anderem Marrakesch Tapas mit Tajine-Gemüse, Couscous und Pfannen-Fladenbrot, Petersilien-Minz-Pesto, Rosinen-Zwiebel-Konfit, Kichererbsensalat, Salz-Zitrone und „Zaalouk“ Auberginen-Ragout. Außerdem stehen ein herzhafter Burger mit Grünkern-Hafer-Patty, Labs Klaus, die vegane Interpretation des Traditionsgerichts mit Auberginenmops und ein Panang Thai Curry auf der Karte.

Das Ambiente im Restaurant ist lässig, und dass die Einrichtung ein wenig an ein Chinarestaurant erinnert, hat einen Grund. Inhaber Konstantin Elser hat 2014 nicht nur das Lokal, sondern auch gleich die Möbel übernommen, Stichwort Nachhaltigkeit. Und wer weiß? Vielleicht ist ihr neues Lieblingsrestaurant kein italienisches, sondern ein veganes.

Hamburg bei Nacht: 50 Kilometer durch die Stadt

Das Nachtleben ist nicht nur auf dem Kiez vielfältig und interessant. Wer sich abseits von Hamburger Berg und Reeperbahn überzeugen möchte, kann sich beispielsweise bei „Hamburg bei Nacht“ anmelden. Bei der recht harmlos klingenden Veranstaltung vom 12. auf den 13. August, geht es darum, innerhalb von 12 Stunden 50 Kilometer auf einer festgelegten Route durch und um Hamburg zu marschieren.

Das ist zugegeben ein ziemliches Brett, aber machbar, wie die Zahlen aus dem Vorjahr beweisen. Damals waren mehr als 1800 Frauen und Männer auf dem Grüngürtel unterwegs und immerhin 1260 von ihnen haben es geschafft. Los geht’s um 18 Uhr, Start- und Endpunkt der Route ist der Elbpark Entenwerder.

Eine Mini-Kreuzfahrt nach Wilhelmsburg

Überlassen Sie den Touristen an den Landungsbrücken die Fähren Richtung Finkenwerder und gehen Sie stattdessen bei der Linie 73 an Bord. Ziel ist die Erst-August-Schleuse in Wilhelmsburg. Sie werden nicht nur feststellen, dass es viel weniger Gedränge unterwegs gibt, Sie können außerdem einen großartigen Blick auf die Elbphilharmonie genießen.

Vom Anleger gelangen Sie in wenigen Gehminuten zum Stübenplatz, um den sich viele, ganz verschiedene Restaurants, Geschäfte und Bars versammeln. Es lohnt sich, etwas auszuprobieren, beispielsweise aus dem umfangreichen Sortiment der Kismet Bäckerei in der Fährstraße 22. Dort gibt es jeden Tag verschiedene Sorten Brot, Börek, Lahmacun, süßes und salziges Gebäck – alles stets frisch gebacken. Wer mag, lässt sich noch ein wenig treiben. Zurück zu den Landungsbrücken geht es vom Anleger Ernst-August-Schleuse.

Nacktbaden im Waldbad Volksdorf

Es muss nicht immer das Kaifu-Bad sein. Wie wäre es in dieser Freibadsaison, sie beginnt am 1. Juni, mal mit dem Waldbad Volksdorf? Das Bad, das seit fast 70 Jahren jeden Sommer im Bezirk Wandsbek große und kleine Besucher anlockt, entstand in den 1930er-Jahren durch den Torfabbau und hat Sandstrand, Liegewiese sowie einen Schwimmer- und einen Nichtschwimmerbereich zu bieten.

Komplett machen das Badevergnügen diverse Sportanlagen auf denen Federball, Volleyball oder Boule gespielt werden kann. Betrieben vom Hamburger Bund für Freikörperkultur und Familiensport ist das Waldbad zudem das einzige FKK-Bad in Hamburg. Aber auch Gäste mit Badebekleidung sind willkommen.

Aktivitäten auf dem Wasser: Mit GreenKayak auf Alster und Kanäle

Kanu fahren kann jeder. Dabei noch etwas Gutes für die heimischen Gewässer tun, macht noch mehr Spaß. Die Initiative GreenKayak verbindet Freizeitvergnügen und Umweltschutz. Die Organisation stellt Freiwilligen Kanus zur Verfügung, die sie kostenlos leihen können, wenn sie ihre Zeit auf dem Wasser auch dafür nutzen, Müll aus der Alster oder den Kanälen zu fischen.

Neben Schwimmwesten gehören auch Müllgreifer und ein Mülleimer zur Ausstattung. Vorerfahrungen sind nicht erforderlich, wer mitmachen möchte, erhält eine Gewässerkarte, die anzeigt, wo Schutzgebiete sind, die nicht befahren werden dürfen. Es gibt fünf Verleihstationen in Hamburg, unter anderem am Isekai 1 beim SUP Club und am Seehaus Hamburg, Alster 10a. Die Boote müssen vorher online gebucht werden.

Die GreenKayak-Boote können gratis genutzt werden können.
Die GreenKayak-Boote können gratis genutzt werden können. © Behörde für Umwelt, Klima und Energie und Agrarwirtschaft

Geheimtipp für Hamburg: Den Schellfischtunnel in Altona entdecken

Der Verein Hamburger Unterwelten macht gebaute Geschichte sichtbar, indem er Führungen durch stillgelegte Bunker, Tunnel und andere Bauwerke anbietet. Der Schellfischtunnel ist solch ein Relikt. Einst verband er Altona mit den Kaianlagen im Hafen.

Vor 100 Jahren sauste mehrmals täglich die Eisenbahn durch den Tunnel, um Räuchereien, Konservenfabriken und Fischhändler in Altona zu beliefern. Ausgestattet mit festem Schuhwerk und Taschenlampe kann der Schellfischtunnel unter fachkundiger Leitung besichtigt werden.