Hamburg. Es gibt eine akute Bedrohungslage für die Tiere. Am Mittwoch soll die Zeltstadt den Betrieb aufnehmen.
Noch paddeln einige der rund 120 Hamburger Alsterschwäne im Freien, doch noch in dieser Woche müssen die Tiere wieder unter einem Zelt verschwinden. Zum Schutz vor der Vogelgrippe haben Hamburgs Schwanenvater Olaf Nieß und sein Team eine rund 600 Quadratmeter große Zeltstadt am Eppendorfer Mühlenteich aufgebaut. „Im Moment gehen wir davon aus, dass wir die Anlage am Mittwoch in Betrieb nehmen können“, sagte Nieß der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Der Teich ist das Winterquartier der Höckerschwäne. Dort verbringen die Tiere jeden Winter. Im Frühjahr werden sie wieder auf die Alster und ihre Nebengewässer gelassen.
Schon jetzt sind einige Tiere überdacht untergebracht, um sie vor der Geflügelpest schützen zu können. „Wir haben aktuell eine akute Bedrohungslage“, so Nieß. Die Stadt hat wegen mehrerer Geflügelpestfälle von Dienstag an stadtweit eine Stallpflicht für Geflügel erlassen. Die Alsterschwäne gelten als schützenswerter Bestand und werden deshalb auch aufgestallt. Die Geflügelpest, auch Vogelgrippe genannt, ist eine Infektionskrankheit, die vor allem bei Wasservögeln und anderen Vögeln vorkommt.
Alsterschwäne: Aufbau der Zelte dauert sechs Tage
Etwa sechs Tage lag bauen Nieß und sein Team die Zeltanlage jeweils auf. Für den Schwanenvater ist dieser Zeitverlust ärgerlich. „Das ist ja unser Riesenproblem, das wir keine feste Halle haben und das immer aus dem Nichts aufbauen müssen.“ Seit etwa zehn Jahren ist das Vogelgrippe-Zelt fast jedes Jahr nötig gewesen, sagte Nieß weiter. Das Schwanenwesen soll nun laut Bezirksamt Nord aber bis zum Jahresende ein neues Quartier bekommen - mit ausreichend überdachtem Platz für die Schwäne.
Das Hamburger Schwanenwesen hat eine jahrhundertelange Tradition. Das Amt des Schwanenvaters gibt es seit 1674. Die Schwäne gelten als eines der Wahrzeichen der Hansestadt.
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Alsterschwäne: Die Vögel sind in Gruppen organisiert
Damit alle Schwäne in die Zeltstadt einziehen können, müssen das darunter liegende Gelände und die Anlage noch gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Zudem ist die Anlage hermetisch abgeriegelt. Die Seuchenschleusen sind in diesem Jahr in einem Container untergebracht.
Das Zelt ist komplett mit Stroh ausgestreut und es gibt einen kleinen Teich. „Die Tiere fühlen sich in dem Zelt absolut wohl. Es bilden sich immer drei Gruppen. Die einen sind am Baden und auf dem Wasser, die zweiten an Land und die dritten am Putzen.“ Die Gruppen würden dabei wie selbstverständlich durchwechseln. „Das ist eine total lustige Dynamik und es geht dabei absolut friedlich zu.“