Hamburg/Neubrandenburg. Hamburgs Bürgermeister reist als Bundesratspräsident zur Trauerfeier nach Rom. Todesfall auch in der Nord-Diözese.

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher wird als amtierender Bundesratspräsident zur Trauerfeier für den emeritierten Papst Benedikt XVI. nach Rom reisen. Senatssprecher Marcel Schweitzer bestätigte am Dienstag die Teilnahme Tschentschers an dem Requiem am Donnerstagvormittag auf dem Petersplatz in Rom.

Neben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz wird unter anderem auch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas im Vatikan dabei sein. Aus Bayern, wo Benedikt geboren wurde, will Ministerpräsident Markus Söder mit einer Delegation anreisen.

Erzbistum Hamburg: Pontifikalrequiem für Benedikt XVI.

In Hamburg feiert derweil das Erzbistum bereits am Mittwoch (18.15 Uhr) ein Pontifikalrequiem für Joseph Ratzinger, der am 31. Dezember im Alter von 95 Jahren verstorben war. Neben Erzbischof Stefan Heße nehmen im Hamburger St. Marien-Dom auch der emeritierte Erzbischof Werner Thissen, Weihbischof Horst Eberlein und der emeritierte Weihbischof Hans-Jochen Jaschke teil.

Zugesagt hat nach Angaben des Erzbistums auch der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). Er werde am Ende des Gottesdienstes ein Gedenkwort sprechen.

Hamburgs Ex-Weihbischof Norbert Werbs ist tot

Unterdessen gibt es auch im Erzbistum Hamburg einen Trauerfall. Wie die norddeutsche römisch-katholische Diözese mitteilte, ist der emeritierte Weihbischof Norbert Werbs am Dienstag nach kurzer Krankheit in Neubrandenburg im Alter von 82 Jahren gestorben.

„Kaum ein anderer prägte und festigte das kirchliche Leben in Mecklenburg wie Weihbischof Norbert Werbs“, sagte Hamburgs Erzbischof Stefan Heße. Mit seiner Bescheidenheit, seinem Humor und seiner unermüdlichen Einsatzbereitschaft sei Werbs den Menschen gerade zu DDR-Zeiten nahe gewesen. Danach sei er unverzichtbar dafür gewesen, die Erfahrungen und Erwartungen der Menschen in Mecklenburg in das neu errichtete Erzbistum Hamburg einzubringen.

Weihbischof Norbert Werbs (l.) im Januar 2015 in Schwerin beim Amtsantritt des damaligen Hamburger Erzbischofs Dr. Ludwig Averkamp (M.). Rechts: Der emeritierte Weihbischof Hans-Jochen Jaschke.
Weihbischof Norbert Werbs (l.) im Januar 2015 in Schwerin beim Amtsantritt des damaligen Hamburger Erzbischofs Dr. Ludwig Averkamp (M.). Rechts: Der emeritierte Weihbischof Hans-Jochen Jaschke. © Picture Alliance

Werbs wurde von Papst Johannes Paul II. geweiht

Norbert Werbs wurde am 20. Mai 1940 in Warnemünde geboren und 1964 in Rostock zum Priester geweiht. Nach Stationen in Neubrandenburg, Erfurt und Parchim ernannte Papst Johannes Paul II. ihn 1981 zum Weihbischof in Mecklenburg, das zur DDR-Zeit den Status einer Apostolischen Administratur hatte und unmittelbar im Auftrag des Heiligen Stuhles arbeitete.

Nach der Wende war Werbs maßgeblich an der Neuordnung der katholischen Kirche in der Region beteiligt. 1992 wurde er Diözesanadministrator für das Bischöfliche Amt Schwerin, das seit 1995 zum neu gegründeten Erzbistum Hamburg gehört. Werbs wurde an seinem 75. Geburtstag 2015 emeritiert. Mit 34 Dienstjahren war er damals der dienstälteste Weihbischof Deutschlands.