Hamburg. Winterwetter ist derzeit nicht in Sicht. Meteorologe hält in naher Zukunft Sommertage mit 25 Grad für möglich.

Während vor vier Wochen noch Minusgrade und gelegentliche Schneeschauer das Wetter in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen bestimmten, erinnert aktuell kaum noch etwas an den Winter. Blauer Himmel, Sonnenschein und Temperaturen im deutlichen Plusbereich lassen fast schon Frühlingsgefühle aufkommen. Aber nur fast: Denn obwohl die Aussichten für die kommenden Tage wenig mit Eis und Kälte zu tun haben, stehen den Menschen in Norddeutschland dennoch etwas ungemütliche Zeiten bevor.

Der Dienstag startet noch sonnig und freundlich, es bleibt trocken und mit maximal sechs Grad auch noch recht kühl. Doch schon in der Nacht zum Mittwoch wird es stürmischer und vor allem auch nasser. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilt, breitet sich ein Regengebiet aus, dazu nimmt der Wind an Fahrt auf, es soll teilweise starke bis stürmische Böen aus Südwest bis Süd geben.

Wetter Hamburg: Es wird stürmisch, nass und mild

Auch am Mittwoch bleibt das Wetter im Norden regnerisch, bei Höchstwerten von immerhin milden elf Grad. An der Nordseeküste bleibt es weiter stürmisch, der Wind dreht zwar auf West bis Nordwest, soll aber auch in der Nacht zum Donnerstag nur wenig abnehmen.

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Der Donnerstag ist ebenfalls geprägt von Regenschauern und einer kräftigen Brise. Es bleibt jedoch mild, die Temperaturen liegen mit etwa zehn Grad weiter im zweistelligen Bereich. Und auch der Freitag bringt mit milder Luft, Regen und stürmischen Böen vor allem an der Küste keine Abwechslung.

Kein Winter in Sicht: Rekordwerte auch in Niedersachsen

Nicht nur in Schleswig-Holstein und Hamburg, auch in Niedersachsen startete das neue Jahr mit ungewöhnlich hohen Temperaturen. Am 1. Januar wurde laut DWD der Spitzenwert von 17,1 Grad in Hameln-Hastenbeck gemessen. In Bremen lag der Spitzenwert am 1. Januar 2023 bei 16,1 Grad, in Hannover-Langenhagen bei 17,0 Grad. Damit sei nach vorläufigen Daten der bisher höchste gemessene Temperaturwert an einem 1. Januar übertroffen worden. Zwar kühlt es auch in Niedersachsen in den kommenden Tagen etwas herunter, dennoch bleiben die Temperaturen deutlich im Plusbereich und erreichen immer wieder zweistellige Bereiche.

"Der Januar 2023 scheint sich für den April zu halten", sagt Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net. Ein Wärmeberg nach dem nächsten schiebe sich nach Deutschland. In Baden-Württemberg wurden am Montag sogar 19,2 Grad gemessen.

Die milden Temperaturen sollen sich auch erst mal nicht ändern: "Winterwetter ist weit und breit nicht in Sicht", so Jung. "Nach den neusten Berechnungen könnte der Januar 2023 in ganz Deutschland drei Grad wärmer als das neue Klimamittel der Jahre 1991 bis 2020 ausfallen."

Wetter Hamburg: Winter bald mit 25 Grad?

Wetterexperten sehen den Klimawandel durchaus mitverantwortlich für die hohen Temperaturen im Dezember 2022 und nun auch im Januar 2023. Zwar sei die derzeitige milde Wetterlage nicht auf ihn zurückzuführen, wie Björn Goldhausen, Meteorologe und Pressesprecher von WetterOnline, näher ausführt. Dennoch: "Bei den Rekordtemperaturen hat er durchaus seine Finger im Spiel. Denn ohne Klimawandel wäre es um einige Grad kühler gewesen." Goldhausen hält es sogar für möglich, dass es in naher Zukunft im mitteleuropäischen Winter Sommertage mit 25 Grad geben könnte.

Während Wintersport-Begeisterte derzeit also eher enttäuscht sein dürften, bringt die aktuelle Wetterlage jedoch auch etwas Positives mit sich: "Um Energie zu sparen, könnte es kaum besser sein", sagt Meteorologe Jung. "Wir verbrauchen deutlich weniger Energie als in den Vorjahren.“