Hamburg. Wer sich ein bisschen auskennt, kann auch in Hamburg hochwertige Kultur „für lau“ erleben – unsere Tipps.

Kulturangebote gibt es in Hamburg mehr als reichlich, doch für die Eintrittskarten werden mitunter stolze Summen aufgerufen. Doch es gibt in der Hansestadt auch Konzerte und Lesungen, Ausstellungen und Kunst ganz umsonst. Wer sich ein bisschen auskennt und auf Ankündigungen achtet, kann somit hochwertige Kultur „für lau“ erleben. Wir geben einige Tipps.


Kostenlos in Museen
: In vielen Museen der Hansestadt haben Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre kostenlosen Eintritt, darunter beispielsweise das Altonaer Museum, die Deichtorhallen, das Museum der Arbeit und das Jenisch-Haus. Noch bis Jahresende kommen unter 25-Jährige für lau in die Hamburger Kunsthalle.

Sie feiert das 25-jährige Bestehen ihrer Galerie der Gegenwart mit einer besonderen Aktion: Das ganze Jahr lang können alle, die jünger als 25 sind, das Museum kostenlos besuchen. Das Museum für Hambur­gische Geschichte ist donnerstags bis 21 Uhr geöffnet. Ab 17 Uhr ist der Eintritt frei, Zutritt zur Sonderausstellung „100 Jahre Museum für Hamburgische Geschichte“. https://shmh.de/


Das Birdland
: Im 1985 eröffneten Jazzclub an der Gärtnerstraße in Eimsbüttel standen bereits Größen wie Diana Krall und Branford Marsalis auf der Bühne. Jeden Donnerstag gibt es hier ab 21 Uhr eine Jam Session, Einlass ist bereits ab 19.30 Uhr. Immer wieder anders, immer wieder eine Überraschung für die Konzertbesucher. Das Programm wird kurzfristig veröffentlicht, anschließend sind Einsteiger auf der Bühne willkommen. https://www.birdlandhamburg.de/


Konzerte in St. Jacobi:
Jeden Donnerstag um 16.30 Uhr gibt es 30 Minuten Orgelmusik in der Hauptkirche St. Jacobi. Der Eintritt ist frei. Donnerstags um 12 Uhr gibt es jeweils eine halbstündige, kostenlose Arp-Schnitger-Orgelführung mit Kerstin Wolf. https://jacobus.de/


Museumshafen Oevelgönne:
Im Museumshafen am Elbufer in Övelgönne lassen sich liebevoll restaurierte historische Schiffe, überwiegend aus den Jahren 1880 bis 1930 bestaunen. Darunter ist das älteste seegängige Feuerschiff der Welt und zudem Dampfschlepper, Kutter, Ewer, Tjalken, Kräne, Eisbrecher und historische Dienstfahrzeuge von Polizei und Zoll. Alle Museumsschiffe können vom Anleger aus jederzeit besichtigt werden. Innenbesichtigungen und Führungen werden nur nach Vereinbarung angeboten.

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Das Feuerschiff „Elbe 3“ ist immer mittwochs ab 10 Uhr geöffnet. Der Museumshafen wird von Beiträgen der zirka 600 Mitglieder, Geld- und Sachspenden vieler Einzelpersonen sowie traditions- und hafenverbundener Unternehmen getragen. Neulinge sind herzlich willkommen, sich zu engagieren oder in der Montagsreihe bei den Vorträgen und Workshops für Mitglieder und Freunde in der Döns, dem historischen Wartehäuschen am Schiffsanleger Neumühlen, einfach mal hereinzuschnuppern.


Ausstellung HafenCity: Kunst unter freiem Himmel gibt es noch bis Ende März 2023 auf dem Überseeboulevard in der HafenCity. Rund 50 Fotografien nehmen die Betrachtenden mit auf die maritimen Abenteuer des Seglers Boris Herrmann – von der Vendée Globe über den Bauprozess seines neuen Rennbootes „Malizia“ bis hin zu Porträts sowie eindrucksvollen Naturaufnahmen. Die Open-Air-Kunstinstallation, die in Zusammenarbeit mit dem Überseequartier organisiert wird, zeigt die besten Fotografien des Teams „Malizia“ sieben Monate lang in der HafenCity.

Hamburg Greeters: Die Greeters gibt es seit 2012 in der Hansestadt. Das Konzept: Ehrenamtliche führen kleine Gruppen bis maximal sechs Personen durch „ihr“ Viertel. Wie unter Freunden üblich, wollen sie für die persönlichen Rundgänge kein Geld haben. Die Führungen sind keine Sightseeingtour im eigentlichen Sinne, sondern eher ein Spaziergang mit persönlichen Einblicken.

Eine tolle Sache, um andere Hamburger Stadtteile aus der Sicht eines Insiders kennenzulernen. Komm als Gast – geh als Freund, so das Motto. Die Greeters freuen sich auch über weitere Freiwillige, die Gästen und anderen Hamburgern ihr Viertel zeigen. Weitere Informationen unter www.hamburg-greeter.de/

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Jazz auf dem Feuerschiff:
Seit das Feuerschiff im Hamburg Hafen fest vor Anker gegangen ist, bilden Musik und Unterhaltung den originellen Rahmen zum gastronomischen Konzept des feuerroten Wahrzeichens am Vorsetzen. Jeden Montag um 20.30 Uhr ist Blue Monday auf dem Feuerschiff. Jazzmusiker treffen sich zur offenen Jam Session. Wer sich musikalisch gerne überraschen lässt, ist hier genau richtig.


KZ-Gedenkstätte Neuengamme:
Wo sich früher das Konzentrationslager Neuengamme befand, erinnert heute eine Gedenkstätte an die mehr als 100.000 Opfer des Nationalsozialismus, die dort zwischen 1938 und 1945 inhaftiert waren. Mindestens 42.900 Inhaftierte sind in Neuengamme und den Außenlagern während des Zweiten Weltkriegs gestorben, manche Schätzungen gehen von rund 50.000 Toten aus.

Die Hauptausstellung befindet sich in einem ehemaligen Unterkunftsgebäude für Häftlinge. Die Struktur des Gebäudes mit vier separat zugänglichen Häftlingsblöcken ist erhalten geblieben. Der Eintritt zur Gedenkstätte (Jean-Dolidier-Weg 75) ist frei. Mo–Fr: 9.30–16 Uhr, Sa/So 12–17 Uhr.


Konzerte in der Pony Bar:
„Watch What Happens“ heißt die Reihe der Pony Bar. Die Bar im beliebten Univiertel bietet jeden Mittwoch neben ihrer chilligen Atmosphäre kostenlose Jazz-Konzerte für Studierende und Nicht-Studierende. Am Freitag beispielsweise ist der DJ Guelle an den Plattentellern (Beginn 21.00 Uhr, Allende-Platz 1).

Bücherhallen Hamburg: Mit etwa 13.000 Veranstaltungen jährlich sprechen die Bücherhallen Menschen jeder Herkunft sowie aller Interessens- und Altersgruppen an. Regelmäßig finden Lesungen, Vorträge, Diskussionen und Ausstellungen statt. Eine Ausstellung mit Wimmelbildern gibt es beispielsweise in der Bücherhalle Mümmelmannsberg, eine Ausstellung der Kunstgruppe Garbwege mit dem Titel „Patsch!! in der Bücherhalle Harburg, eine Ausstellung zum Thema „Familie ist, wo Liebe ist“ in der Zentralbibliothek. Die Bilder der Fotografin Kathrin Stahl zeigen das Leben von Familien in seiner ganzen Vielfalt.


Ausstellung zum Mythos Fallschirmjäger:
81 Jahre nach der deutschen Landung auf Kreta 1941 (Unternehmen „Merkur“) zeigt die Bibliothek der Helmut-Schmidt-Universität eine Sonderausstellung des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr unter dem Titel „Hitlers Elitetruppe? Mythos Fallschirmjäger“. Um die Fallschirmtruppe der Wehrmacht ranken sich zahlreiche Legenden. Sie gilt gemeinhin als kampfkräftige Elite, die sich beim Angriff auf Kreta 1941 und bei der Verteidigung von Monte Cassino 1944 durchzusetzen verstand. Das Trauma der hohen Verluste auf Kreta wurde verdrängt, die Niederlage bei Cassino als Abwehrsieg inszeniert.

Vermeintliches Heldentum und der Nimbus, unbesiegbar zu sein, den die nationalsozialistische Propaganda entwarf, sind nach wie vor Teil der Erzählung über die Fallschirmjäger der Wehrmacht. Nach 1945 wurden die von Fallschirmjägern begangenen Kriegsverbrechen, aber auch die enge Verzahnung mit Partei und Staatsführung heruntergespielt und verdrängt. Die Ausstellung nimmt auf der Basis neuer Quellen sowie bislang unveröffentlichter Fotos eine Neubewertung vor und hilft nachzuvollziehen, wie es zu einem derart nachhaltigen Mythos kommen konnte.

Die Ausstellung gliedert sich in vier Bereiche, jeder widmet sich zudem beispielhaft einem in der NS-Propaganda auf besondere Weise „Inszenierten Helden“. Bis zum 31. März 2023, Mo–Do 9–16 Uhr, Fr 9–14 Uhr, Holstenhofweg 85. Eintritt frei.


Der Verein Kulturleben Hamburg
organisiert kulturelle Teilhabe für Menschen, die sich das sonst nicht leisten könnten. Mehr als 100 Kultureinrichtungen und Veranstalter spenden Eintrittskarten für die Vermittlung an die Kultur-Gäste. Das Spek­trum reicht von Theater bis zu Ausstellungen, von Oper und Ballett bis zu Konzerten und Lesungen. Berechtigt sind unter anderem Sozialhilfeempfänger, Aufstocker, Senioren, Auszubildende und Freiberufliche mit geringem Einkommen. Kostenlose Rufnummer: 0800 0180 105. Bürozeiten Mo–Do 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr. www.kulturleben-hamburg.de/

Auf https://www.kulturlotse.de gibt es tagesaktuell Hinweise zu kostenlosen Konzerten, Lesungen, Vorträgen und Ausstellungen.