Hamburg. Betroffen sind die Friedhöfe Ohlsdorf, Öjendorf, Volksdorf und Wohldorf. Was das für Trauernde nun bedeutet.
Internet-Kriminelle machen nicht einmal vor Friedhöfen Halt. Seit dem 19. Dezember haben Hacker verschiedene ihrer IT-Systeme lahmgelegt und Dateien verschlüsselt, teilte am Mittwoch die Hamburger Friedhöfe AöR mit, die die Parkfriedhöfe Ohlsdorf, Öjendorf, Volksdorf und Wohldorf betreibt. Betroffen war außerdem die Hamburger Krematorium GmbH.
Die Folge des Hackerangriffs: Es konnten keine Mails gesendet oder empfangen werden, die Schließsysteme für Tore und Zugänge sind betroffen, die Telefone funktionierten zeitweise nicht, ebenso wenig wie der elektronische Austausch zwischen Friedhöfen und Bestattungsinstituten über Termine für Trauerfeiern und Beisetzungsorte. Das ist besonders bitter für Trauernde, die in diesen Tagen einen geliebten Menschen verabschieden müssen.
Hamburgs Friedhöfe Ziel eines großangelegten Hackerangriffs
Obwohl mithilfe externer Spezialisten an den Problemen gearbeitet werde, komme es zu Behinderungen, erklärte der Sprecher der Friedhöfe, Lutz Rehkopf. So bleibt die Schranke, die die Durchfahrt über den Ohlsdorfer Friedhof für Unberechtigte verhindert, bis auf weiteres geöffnet.
Die Telefonverbindungen funktionieren derzeit nur zwischen 7 und 17 Uhr. Zwei gute Nachrichten gibt es dennoch: „Wir mussten keine Beerdigungen verschieben oder absagen“, so Rehkopf. Und: „Wichtig ist, dass keine Daten von Friedhofsnutzern und Kunden gestohlen wurden.“ Eine Lösegeldforderung wurde nicht erhoben.
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Hackerangriff auf Friedhöfe: Störung könnte noch wochenlang anhalten
Bis alle Störungen behoben worden seien, so vermuten Spezialisten, könnten noch Tage und sogar Wochen vergehen. Der laufende Betrieb mit Bestattungen und Trauerfeiern werde nach Kräften aufrecht erhalten, es könne jedoch vereinzelt zu Verzögerungen in der Bearbeitung und der Kommunikation kommen.
„Leider ist es praktisch unmöglich, sich gegen diese Bedrohungen zu schützen, da Hacker immer wieder Wege finden, in IT Systeme einzudringen“, heißt es von der Friedhöfeverwaltung.
Aber die Telefone funktionieren wieder und nach dem Ausfall des E-Mail-Verkehrs wurden die alten Faxgeräte wieder aktiviert. Friedhofssprecher Rehkopf: „Wir gehen davon aus, dass wir keine Beerdigungen absagen müssen und auch die Freigaben für Einäscherungen bekommen.“