Investor spricht von „Rechtsstreitigkeiten“ und sucht nach einer Lösung. Das sind die Hintergründe
Anwohnende und Vorbeikommende wundern sich schon länger: Die Bauarbeiten auf dem großen Eckgrundstück Holsten- / Thadenstraße kommen nicht von der Stelle. vor Ort geschieht seit Monaten nichts mehr.Das Gelände ist zwar eingezäunt und der Zaun mit reichlich Werbung versehen. Doch nach dem Abriss der vorherigen Bebauung sind die Arbeiten offenkundig ins Stocken geraten. Die gesamte Fläche präsentiert sich als eine einzige brache, von Erdarbeiten ist weit und breit nichts zu sehen.
Details zum Projekt fehlen
Im Internet wird das Projekt nach wie vor beworben (gute-stube-altona.de): Demnach sollen dort 47 Wohnungen und vier Gewerbeeinheiten entstehen. Die Größen der Wohneinheiten reichen von einem bis zu sechs Zimmern, 30 bis 130 Quadratmeter werden angekündigt. Ein Fertigstellungstermin ist nicht angegeben, es gibt lediglich die Möglichkeit, sich vormerken zu lassen. Auszug aus der lyrischen Werbetext: „Hier wohnst Du, hie arbeitest Du und vor allem: Hier lebst Du. Zwischen den Kiezen der Reeperbahn dem Schanzenviertel und – ach ja – dem Fischmarkt an der Elbe.“
Sprecher nennt Entwicklung „nicht befriedigend“
Zuständig für das Projekt ist die Firma Swiss Life Asset Managers Deutschland GmbH. Auf Nachfrage hält sich deren Kommunikationschef Martin Marsmann bedeckt. „Das Projekt in Hamburg Altona verläuft auch für uns nicht befriedigend“, so Marsmann zum Abendblatt. „Aufgrund individueller Rechtsstreitigkeiten kommt es zu Bauverzögerungen, die wir sehr bedauern.“ Das Unternehmen sei bemüht, „schnellstmöglich eine Lösung zu finden“. Marsmann bestätigt lediglich, dass Swiss Life weiterhin für das Projekt zuständig sei. Warum genau die Bauarbeiten ruhen und wie die Perspektive aussieht, wollte er nicht mitteilen.
Investor mischt auch in Bergedorf mit
Im vergangenen Herbst hatte Swiss Life Asset Managers überraschend ein großes Grundstück am Bergedorfer Schleusengraben vom bisherigem Investor gekauft. Im Rahmen des Projekts Weidensteg sollen dort 720 teils öffentlich geförderte Wohnungen gebaut werden. Detailfragen nach dem Stand dieses Projekts beantwortete Sprecher Martin Marsmann ebenfalls nur knapp. Das Bergedorfer Bauvorhaben sei demnach von den Streitigkeiten in Altona nicht betroffen. „Wir gehen davon aus, dass das Projekt planmäßig verläuft“, so Marsmann.