Hamburg. Im Auftrag der Finanzministerkonferenz soll Dressel den Tarifvertrag für die Länder-Beschäftigten aushandeln – eine heikle Aufgabe.
Das ist eine verantwortungsvolle Rolle, zumal in dieser Zeit: Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) wurde von der Finanzministerkonferenz der 16 Bundesländer am Donnerstag einstimmig als Chef der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) nominiert.
Er übernimmt das Amt voraussichtlich Mitte Dezember von Reinhold Hilbers (CDU, Niedersachsen), dessen Stellvertreter er bislang war. Die Nachbesetzung war erforderlich, weil Hilbers nach dem Regierungswechsel in Niedersachsen (von GroKo zu Rot-Grün) aus dem Amt geschieden war.
Verhandlungen mit Gewerkschaften dürften hart werden
Damit hat Dressel die pikante Aufgabe, im kommenden Jahr auf Arbeitgeberseite einen neuen Tarifvertrag für die Beschäftigten der Länder auszuhandeln. Deren Vertreter, die Gewerkschaften, dürften vor dem Hintergrund der historisch hohen Inflation auf rund zehn Prozent mehr Lohn und Gehalt drängen – was aus Länder-Sicht naturgemäß als unbezahlbar gilt.
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„Die nächste Tarifrunde für die Beschäftigten in den Ländern in 2023 wird angesichts von Inflation und Energiekrise eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten“, räumte der Finanzsenator ein.
Er verwies aber auch darauf, dass er in der letzten Tarifrunde vor einem Jahr während der Corona-Krise als TdL-Vize bereits mitgeholfen habe, „einen für alle Seiten vertretbaren Tarifabschluss zu erreichen“ – damals gab es 2,8 Prozent mehr Lohn und eine Corona-Sonderzahlung von 1300 Euro. Das müsse auch im kommenden Jahr gelingen.