Hamburg. HVV erntet Lob für freche Klimaaktion – aber auch viel Kritik. Warum diese aber vor allem auf einem Missverständnis beruht.
Mit der S-Bahn nach Tropenburgsort und der U-Bahn nach Steppendorfer Baum – keine Frage, die Aktion des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) anlässlich der Weltklimakonferenz in Ägypten hat ein großes Echo bei den Hamburgern ausgelöst, im Positiven wie im Negativen. „Uns haben schon kurz nach Bekanntwerden der Aktion überraschend viele positive Rückmeldungen erreicht, sagt HVV-Sprecher Rainer Vohl. Doch es habe auch ein paar Beschwerden gegeben – die aber vor allem auf ein Missverständnis zurückzuführen seien.
Um auf die Folgen steigender Meeresspiegel, anhaltender Trockenheit und extremer Hitze auch bei uns im Norden aufmerksam zu machen, hat der Verkehrsverbund, wie berichtet, 14 Haltestellen umbenannt. Aus Bahrenfeld wurde Balearenfeld, aus Stellingen Seychellingen, die U-Bahn hält in Kuala Schlumpur (Schlump) und mit dem Bus geht es derzeit nach S Casablankenese statt nach Blankenese oder nach Schenefelder La Paz anstatt zum Schenefelder Platz.
Klimakonferenz: HVV benennt Haltestellen um
Allerdings wurden dafür keine Schilder ausgetauscht, die Haltestellennamen seien lediglich mit einer Folie überklebt worden, so Vohl. Es seien also lediglich Kosten für die entsprechenden Aufkleber entstanden. Denn auch die Entwicklung der Aktion selbst habe den HVV nichts gekostet: Mit der Idee sei die Hamburger Agentur „thjnk“ auf den HVV zugekommen, eine Aktion „für die gute Sache, für die wir nichts bezahlt haben“, sagt Vohl. Hier werde dem HVV von den Kritikern also zu Unrecht vorgeworfen, dass für eine dreitägige Aktion unnötig Geld ausgegeben werde.
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Auch die Vorwurf, Touristen würden sich jetzt nicht mehr zurechtfinden, weist der Sprecher zurück. So seien nicht alle Namensschilder an den jeweiligen Haltestelle geändert worden, und in den Fahrzeugen werde weiterhin der richtige Haltestellenname angezeigt und durchgesagt. „Die Verwirrung wird sich in Grenzen halten“, sagt Vohl. Zumal die Umbenennungen morgen bereits wieder rückgängig gemacht würde.
Lob und Kritik an Klimaaktion des HVV
Doch es dürfte nicht die letzte Aktion des HVV gewesen sein, die Aufmerksamkeit erregt. Wie schon beim 9-Euro-Ticket, für das mit Slogans wie „Tankstellen hassen diesen Trick“ geworben wurde, wolle man auch in Zukunft „polarisierende und frechere“ Kampagnen fahren.