Hamburg. Rein oder raus? Beides! Hier kommen zehn Vorschläge, für die in und um Hamburg jetzt die beste Jahreszeit ist.

Den Herbst genießen ist einfach, denn er hat viel Schönes zu bieten. Gar nicht so selten lassen sich noch ein paar Sonnenstrahlen einfangen. Und falls das Wetter umschlägt, keine Sorge! Wir haben hier ein paar Anregungen für goldene Tage und Schmuddelwetter.

SPAZIEREN GEHEN

Orange, Rot, Gelb und Gold: Aktuell ist Farbrausch im Blätterwald angesagt, und der macht gute Laune. Deshalb gilt bei gutem Wetter: Raus an die frische Luft! Zum Glück verfügt Hamburg über zahlreiche Naherholungsgebiete, und meist ist es gar nicht weit, bis man eines erreicht. Besonders genießen lässt sich die Laubfärbung natürlich im Wald, zum Beispiel im größten zusammenhängenden Laubwald im Nordosten der Hansestadt, im Wohldorfer Wald. Dabei lässt sich auf vielen Wegen auch der Duvenstedter Brook entdecken, ein artenreiches Naturschutzgebiet, in dem unter anderem Rothirsche, Dachse und mehr als 100 verschiedene Vogelarten leben.

LATERNE LAUFEN

Immer wieder ein Spektakel, das Kindheitserinnerungen weckt: Zwischen September und November ziehen sie meist in größeren Gruppen bei einbrechender Dunkelheit los, die Laterneläufer. Für Familien mit kleinen Kindern ein aufregendes Erlebnis, viele Laternen sind selbst gebastelt, Mutige haben echte Kerzen dabei.

Laternenumzüge finden zurzeit in vielen Vierteln statt.
Laternenumzüge finden zurzeit in vielen Vierteln statt. © Initiativkreis Ulzburger Straße

Die Umzüge sind unterschiedlich wie die vielen Quartiere in Hamburg: Mal groß und aufwendig mit Spielmannszug oder Pferden vorneweg und Polizeibegleitung, die die Strecke sperrt, mal ist nur eine Kita unterwegs, aber fast immer ist Musik dabei. Im Internet sind Termine und Treffpunkte für verschiedene Umzüge genannt, falls Sie schauen wollen, wann es in Ihrer Nachbarschaft losgeht.

www.hamburg.de/herbst/3112878/laternenumzug-hamburg/

EIS ESSEN

Für grob geschätzt jedes zweite Menschenkind bis 13 Jahre müssten die Eisdielen der Stadt im Winter nicht dichtmachen, denn ihre kalte Ware schmeckt immer. Trotzdem schließen viele Eishersteller spätestens Ende Oktober ihre Geschäfte. Zum Beispiel das Eis & innig an der Klosterallee, das Delzepich Eis in Winterhude und die Eisliebe Eppendorf. Deshalb ist der Besuch der Lieblingseisdiele an dieser Stelle ausdrücklich empfohlen. Vielleicht ist es sogar ratsam, Vorräte anzulegen, denn der Winter kann lang werden. Und Spekulatius oder Marzipanstollen ist eben etwas ganz anderes als eine Kugel Zitroneneis.

AUFWÄRMEN IN HAMAM ODER SAUNA

Wenn es draußen nass und kalt ist, macht man es sich drinnen gemütlich. Besonders gut klappt das in einladender Umgebung, wie beispielsweise im Hamam Hafen Hamburg. Wie in orientalischen Badehäusern üblich, kann man sich auf beheizten Marmorbänken aufwärmen und anschließend ordentlich einseifen und abschrubben lassen, um nachher gut eingehüllt auszuruhen.

In der Seesauna kann der Blick über die Außenmühle schweifen.
In der Seesauna kann der Blick über die Außenmühle schweifen. © Bäderland

Wer es noch heißer mag, kann in die Sauna gehen. Zum Beispiel in die Seesauna im Midsommerland in Harburg. Dort kann man mit Blick auf die Außenmühle entspannen.

https://hamam-hamburg.de
www.baederland.de/baeder/standorte/midsommerland/

PILZE SUCHEN GEHEN

Den Umschwung der Jahreszeiten merkt man auch in der Küche, in vielen Lokalen stehen zurzeit wieder vermehrt Pilze auf den Speisenkarten. Denn die sind gerade reif. Und in den heimischen Wäldern und Fluren lässt sich derzeit viel Schmackhaftes finden: Krause Glucke, Hallimasch, Pfifferlinge, Maronen, Riesenschirmpilze und mit Glück Steinpilze.

Wer häufiger in die Pilze geht, hat natürlich seine Lieblingsplätze. Wir empfehlen den Forst Rosengarten. Der liegt zwar genau genommen schon in Niedersachsen, aber ein Ausflug in den Landkreis Harburg kann sich lohnen. In dem Mischwald fühlen sich vor allem Maronen und Steinpilze wohl. Nicht weit entfernt, am Rand des Stadtteils Harburg liegt ein weiteres Pilzjäger-Revier, das Waldgebiet Im Stuck. Unter Douglasien, Buchen, Eichen und Fichten wachsen Pfifferlinge und Steinpilze.

Es ist Pilzsaison in den Waldgebieten in und um Hamburg.
Es ist Pilzsaison in den Waldgebieten in und um Hamburg. © iStock

Wer erstmals Pilze sammeln möchte und kein Buch zum Bestimmen der Sorten zur Hand hat, kann auf verschiedene kostenlose Apps zurückgreifen. Im Zweifel gilt jedoch immer: wenn man nicht sicher ist, die Pilze lieber stehen lassen.

Mit dem HVV in den Wald: Vom Harburger Bahnhof den Bus 340 nehmen, am Appelbütteler Weg aussteigen, dann ist man Im Stuck. In den Forst Rosengarten vom S-Bahnhof Neuwiedenthal Bus 340 Richtung Alvesen nehmen

DRACHEN STEIGEN LASSEN

Macht Spaß: einen Drachen steigen lassen.
Macht Spaß: einen Drachen steigen lassen. © picture alliance / dpa Themendienst | Franziska Gabbert

Im Sommer wird auf der großen Wiese im Stadtpark gegrillt. Wenn es kühler ist, eignet sich die große freie Fläche auch hervorragend, um Drachen steigen zu lassen. Das kann man in dieser Jahreszeit oft beobachten: Kind hält die Schnur, während Papa rennt und hofft, dass ein kleines Lüftchen den Drachen an den Himmelt holt. Selbst gebastelte Modelle aus Holz und Papier sehen zwar toll aus, aber bringen selten die richtigen Flugeigenschaften mit, zudem verzeihen sie kaum harte Landungen. Profis wissen, einfache Lenkdrachen, meist aus strapazierfähigem Polyester, fliegen schon bei leichter Brise und sind auch für Kinder leicht zu handeln. Mit ein bisschen Übung sind Loopings, Schrauben und andere Figuren kein Problem. Wer keine Lust auf verhedderte Schnüre und einen steifen Nacken hat, schaut einfach zu.

ÄPFEL PFLÜCKEN IM ALTEN LAND

Auf dem Obsthof Lefers am Obstmarschenweg in Jork bietet Juniorbauer Jendrik jeden Mittwoch 16 Uhr bis Ende des Monats Führungen durch den Betrieb an. Dazu gibt es ein Glas Apfelsaft aus eigenem Anbau. Aktuell können Äpfel der Sorten Braeburn, Santana, Finkenwerder Herbstprinz und Topaz auf Wunsch selbst gepflückt werden.

Wer mag, kann sich auch für eine Boßeltour über das Plantagengelände anmelden. Dazu gehört auch ein zünftiges Picknick. Äpfel, Birnen und Quitten selbst ernten ist mittwochs bis sonntags zwischen 10 und 18 Uhr auf dem Obsthof Schröder, Hinterbrack 6, in Jork möglich.

INS KINO GEHEN

Wer die letzten warmen Tage draußen ausgekostet hat, wehrt sich sicher nicht gegen einen Ausflug ins Kino. Noch weniger, wenn er sich so anfühlt wie ein Besuch in der Astor Film Lounge, als wäre man VIP-Gast einer Filmpremiere. Mit Begrüßungscocktail, Fingerfood und Drinks am Platz und extra viel Beinfreiheit gibt es nicht nur aktuelle Filme wie „Top Gun Maverick“ zu sehen, sondern auch ganz besondere.

Wenn es draußen stürmt, einfach ins Kino gehen.
Wenn es draußen stürmt, einfach ins Kino gehen. © picture alliance / empics | David Cheskin

Zum Beispiel am 6. November um 17 Uhr „Bodyguard“, die Thriller-Romanze mit Kevin Costner und Whitney Houston, die vor 30 Jahren erstmals in die Kinos kam. Im Anschluss an den Film wird das Werk mit einer Musikzusammenstellung enden, die das Vermächtnis von Whitney Houston feiert.

Astor Film Lounge, Am Sandtorkai 46a, Preise ab 12,50 Euro pro Person, https://hamburg.premiumkino.de

EIN AUSFLUG INS ZOOLOGISCHE MUSEUM

Wer wilden Tieren ganz nah kommen aber auf der sicheren Seite bleiben möchte, sollte im Zoologischen Museum vorbeischauen. Vor allem mit Kindern macht ein Besuch Spaß, denn egal ob Walrossdame Antje, der Amur-Leopard oder der Orang-Utan – alle Tiere sind lebensecht präpariert. Darüber hinaus gibt es vertiefende Informationen über ihre Lebensräume und verschiedene Multimediastationen. Beeindruckend sind auch die meterlangen Stoßzähne eines Narwals, der im 17. Jahrhundert erlegt wurde. Nicht die komplette Sammlung ist zugänglich, aber immer wieder werden Teile in Sonderschauen gezeigt.

Zoologisches Museum, Bundesstraße 52, dienstags bis sonntags 10–17 Uhr, Eintritt frei, https://hamburg.leibnitz-lib.de/ausstelleungen/sonderausstellungen.html

EIN BESUCH AUF DEM KÜRBISHOF

Halloween und alles, was damit zu tun hat, von Verkleidungspartys bis hin zu Grusel-Deko ist auch in Norddeutschland zumindest bei Jüngeren inzwischen ein fester Bestandteil im Feiertagskalender. Ein Besuch auf einem Kürbishof, zum Beispiel auf dem Hof Adolf in Braak, kann die Wartezeit verkürzen.

Kürbisse gehören zum Herbst wie ­Halloween.
Kürbisse gehören zum Herbst wie ­Halloween. © dpa | Sina Schuldt

Unter den 200 verschiedenen Kürbissorten lässt sich bestimmt genau die richtige zum Schnitzen oder für eine Suppe finden. Neben Kürbiskernöl, Kürbis-Chutneys und weiteren Kürbis-Produkten gibt es außerdem Fleisch, Kartoffeln und Eier von regionalen Erzeugern.

Hof Adolf, Im Dorf 8, 22145 Braak, täglich von 10 bis 18 Uhr, www.hof-adolf.de