Hamburg. Wurde die Uhr im Wert von 38.500 Euro überhaupt gestohlen? Prozess soll klären, ob und wie Dennis Schröders Luxusstück wegkam.

Was ist denn nun mit der Luxusuhr? Und was mit Basketball-Superstar Dennis Schröder? Es sind diese zwei Komponenten, die diesen Diebstahlsprozess vor dem Amtsgericht besonders spannend machen. Denn geklaut wurde offenbar nicht irgendwelche Massenware, sondern ein ganz besonderes Prachtstück. Und das Opfer soll kein Geringerer sein als der deutsche Topsportler und NBA-Profi Schröder.

Es geht also um viel in diesem Fall. Es bleibt aber auch einiges im Unklaren. Neben der essenziellen Frage, ob mit dem Angeklagten Manzor A. tatsächlich der Täter auf der Anklagebank sitzt, stellt sich das Problem: Ist die Luxusuhr der Marke Audemars Piguet im Wert von 38.500 Euro, die Basketball-Nationalspieler Schröder offenbar zumindest zeitweise abhandengekommen ist, wirklich entwendet worden?

Stahl Sicherherheitsdienst Dennis Schröders Uhr?

Davon geht zumindest die Staatsanwaltschaft aus, die den Beschäftigten im Sicherheitsdienst, Manzor A., wegen Diebstahls angeklagt hat.

Laut Ermittlungen ist der heute 32-Jährige am 8. August 2018 während eines Spiels der Basketball-Nationalmannschaft im Wilhelmsburger Inselpark mit einem Generalschlüssel in die Mannschaftskabine der Spieler eingedrungen. Dort entwendete er der Anklage zufolge die Luxusuhr von Dennis Schröder. Außerdem soll er den Rucksack eines weiteren Nationalspielers gestohlen haben, in dem sich Gegenstände im Wert von mehr als 3000 Euro befanden.

Der Angeklagte äußert sich nicht zu den Vorwürfen. Und die mutmaßlichen Opfer sind beide nicht als Zeugen erschienen. Der eine ließ das Gericht wissen, dass er just an diesem Termin ein Match in der Champions League bestreiten müsse. Und Schröder ist als Basketballer, der in der NBA spielt und den allergrößten Teil seines Lebens in den USA wohnt, „schwer, wenn nicht sogar gar nicht zu erreichen“, referiert der Richter. Der heute 29-Jährige habe offenbar „kein Interesse, als Zeuge zu kommen“.

Verwirrung um Dennis Schröders Uhr

Laut Akte hatte sich Schröder allerdings nach besagtem Match gemeldet, weil er seine Luxusuhr vermisste. Dann aber ließ er mitteilen, dass seine Tasche im Bus gefunden worden sei und er davon ausgehe, dass ihm nichts abhandengekommen sei. Fünf Tage später allerdings erstattete sein Management doch eine Strafanzeige, weil die Uhr fehle.

Die Gegenstände aus dem Besitz von Schröders damaligem Mannschaftskameraden sollen später in dem Auto des Angeklagten Manzor A. aufgefunden worden sein. Der Wagen gehöre seinem Mandanten allerdings gar nicht, betont der Verteidiger.

Licht in das Dunkel des seit vier Jahren laufenden Verfahrens soll nun ein neuer Verhandlungstermin bringen – mit weiteren Zeugen, unter anderem dem Management von Dennis Schröder. „Wir wissen ja bisher nichts von der Uhr“, meint der Verteidiger. Und der Richter erinnert daran, dass es ja nur die Strafanzeige gebe, „dass sie abhandengekommen sein soll“.