Hamburg. Schon während der Ausstrahlung der Sendung gingen viele Hinweise auf den per Phantombild Gesuchten ein. Belohnung ausgesetzt.
Ein „Cold Case“ ist es zwar noch nicht, doch auch dieser Fall, den die Hamburger Polizei mithilfe von „Aktenzeichen XY... ungelöst“ zu lösen hofft, liegt schon zwei Jahre zurück.
Nun steigt die Hoffnung, dass dieser bald aufgeklärt wird: „Es sind wahnsinnig viele Anrufe eingegangen“, sagte Kriminalhauptmeister Fabian Puchelt vom Landeskriminalamt Bayern gegen Ende der ZDF-Sendung am Mittwochabend (Quotensieger mit 5,41 Millionen Zuschauern/21,2 Prozent Marktanteil).
Darum ging es: Am frühen Morgen des 27. Oktober 2020, einem Dienstag, wurde in Wilhelmsburg ein 23 Jahre alter Mann auf dem Heimweg von einem Fahrradfahrer angesprochen und plötzlich heftig attackiert.
Aktenzeichen XY: Opfer hat bleibende Schäden
Zuvor hatte das Opfer ebenso wie ein Begleiter sein eigenes Fahrrad geschoben. Eine Frau fuhr außerdem langsam auf ihrem Rad langsam nebenher. Dann näherte sich von hinten ein weiterer Radfahrer, der die Gruppe in ein Gespräch verwickelte und schließlich unvermittelt losschlug.
Durch die Schläge gegen den Kopf stürzte der 23-Jährige zu Boden und verlor das Bewusststein. Seit dem Angriff an der Ecke Kirchdorfer Straße/Bei der Windmühle muss der heute 25-Jährige mit bleibenden Schäden leben.
Aktenzeichen XY: 1500 Euro für Hinweise
Der Angreifer ist dagegen bis heute nicht überführt – weder eine Sofortfahndung, noch ein Zeugenaufruf im März und eine Öffentlichkeitsfahndung im November des vergangenen Jahres führten zum Erfolg.
Daher gingen die Ermittler nun den Schritt in die breitere Öffentlichkeit und haben den Fall ins Fernsehen gebracht. Zusätzlicher Anreiz für die TV-Zuschauer: Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, gibt es eine Belohnung in Höhe von 1500 Euro. Tatsächlich bezogen sich viele der eingegangenen Hinweise auf das gezeigte Phantombild.
Neue Hinweise zu Hamburger Aktenzeichen-Fall
Auch, wenn die Hamburger Polizei diesmal keinen eigenen Ermittler zu Moderator Rudi Cerne geschickt hatte, erhofft sie sich einen ähnlichen Effekt wie nach ihrem letzten „Aktenzeichen“-Fall.
Im September wurde im ZDF nach Paul Schulz aus Hamburg gesucht, nach der Ausstrahlung gingen mehrere neue Hinweise zum 2015 verschwundenen Rentner ein. „Diesen gehen die Ermittler nun nach“, sagt Polizeisprecher Thilo Marxsen.
So wird der Täter von Wilhelmsburg beschrieben:
- männlich
- 25–30 Jahre alt
- etwa 1,70 Meter groß
- „südeuropäisches“ Erscheinungsbild
- schmales, längliches Gesicht
- viele Sommersprossen
- Glatze bzw. 1–2 mm kurzes Haar
- sprach akzentfreies Hochdeutsch
Hinweise zu dem Täter von Wilhelmsburg nimmt das LKA Hamburg unter Telefon 040 4286-56789 sowie jede Polizeidienststelle entgegen.