Hamburg. Weil er für die Terrormiliz Islamischer Staat warb, sitzt Stenio Q. bereits in Haft. Dort hat er einem Mann mehrfach massiv bedroht.
Er hat eifrig für die Terrororganisation „Islamischer Staat“ geworben. Stenio Q. wurde bereits von einem Gericht bescheinigt, dass der 29-Jährige „Hass und Hetze“ verbreitet und dazu aufgefordert habe, sich dem bewaffneten Kampf des IS anzuschließen. Jetzt kommt für den gebürtigen Hamburger eine weitere Verurteilung hinzu: Das Landgericht verhängte ein Jahr Freiheitsstrafe, weil er im Untersuchungsgefängnis einen Mitgefangenen massiv bedroht hatte.
Prozess: IS-Anhänger aus Hamburg bereits verurteilt
Die Anklage hatte Stenio Q. in diesem Prozess vorgeworfen, er habe am 6. Juni vergangenen Jahres einem Mitgefangenen gedroht, er werde ihm „den Kopf abschneiden und damit herumwerfen“ sowie „ihm ein Messer in den Hals“ rammen.
Hintergrund dieser Tat sei gewesen, so die Staatsanwaltschaft, dass sich das spätere Opfer mit anderen Häftlingen über den „IS“, Salafisten und Afghanistan unterhielt. Bei einem weiteren Zusammentreffen auf dem Freiganghof gut drei Monate später habe Stenio Q. denselben Mann erneut mit dem Tod bedroht und ihn als „Hurensohn“ tituliert, heißt es in der Anklage weiter.
Es handele sich bei den Bedrohungen um Taten mit einer „Intensität, die weit vom Üblichen abweicht“, sagte die Vorsitzende Richterin in der Urteilsbegründung an den Angeklagten gewandt. Mit dem Strafmaß von einem Jahr folgte die Kammer dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte sechs Monate für ausreichend erachtet.
IS-Anhänger in Hamburg schon zuvor gewalttätig
Die nun verhängte Strafe wird, sobald sie rechtskräftig ist, Stenio Q.’s Aufenthalt im Gefängnis noch einmal verlängern. Dreieinhalb Jahre Freiheitsstrafe verbüßt der 29-Jährige, ein blasser Mann mit langem Vollbart, bereits. Er war vom Hanseatischen Oberlandesgericht für schuldig befunden worden, im Jahr 2020 auf Social Media-Kanälen Inhalte verbreitet zu haben, in denen unter anderem durch Videos und islamistische Kampfgesänge zum Dschihad gegen Andersgläubige aufgerufen wurde.
Dadurch sollten die jeweiligen Nutzer animiert werden, für den „IS“ in den Glaubenskrieg zu ziehen. Darüber hinaus hatte Stenio Q. im Jahr 2020 gemeinsam mit zwei anderen Männern einen 54-Jährigen massiv angegriffen und ihn verletzt. Das Trio hatte in einem Hauseingang gebetet und diesen dabei versperrt. Als der 54-Jährige darum bat, dass sie ihm den Weg freimachen, waren die Männer auf ihn losgestürmt.