Hamburg. Mehr als 100 Feuerwehrleute und Polizisten sowie 40 “Verletze“ waren Teil der simulierten Amoklage in Bergedorf.
Polizei und Feuerwehr haben am Wochenende an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Bergedorf eine komplexe Amoklage durchgespielt. Mehr als 100 Feuerwehrleute und Polizisten, darunter Angehöre des Spezialeinsatzkommando (SEK) Hamburg und des SEK Schleswig-Holstein, spielten das Szenario durch.
40 Studierende fungierten als Verletztendarsteller. Begleitet wurde die Übung von Hochschulmitarbeitern, die das Geschehen auswerten.
Polizei Hamburg trainiert Amoklage: Großübung in Bergedorf
Ein Feueralarm in der Hochschule. Das war die Ausgangslage für die Übung, zu der zunächst ein Löschzug ausrückte. Der Zugführer gab Amok-Alarm, nachdem er Schüsse und Schreie hörte und auch ein Feuerwehrmann angeschossen wurde.
Danach lief das für solche Szenarien geplante „Programm“ ab. Die Polizei sperrte die Gebäude ab. Die SEK-Kräfte rückten an. Die Feuerwehr fuhr mit einem Großaufgebot mit dem Schwerpunkt Verletztenversorgung vor. „Für die Feuerwehr war es die größte Übung der letzten fünf Jahre“, sagt Philipp Baumann von der Einsatzabteilung der Feuerwehr Hamburg.
SEK erschießt Amokläufer, Feuerwehr versorgt Verletzte
Der Ablauf der Übung: Die Spezialisten der Polizei durchsuchten das Gebäude und erschossen die beiden Amokläufer. Nachdem „Sicherheit“ gemeldet wurde, begannen Rettungskräfte damit, Verletzte im Gebäude zu versorgen und dann nach draußen für die weitere Behandlung in aufgebaute Zelte zu bringen und schließlich in drei Krankenhäuser zu transportieren, die mit in die Übung eingebunden waren.
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„Das Szenario sah vor, dass zehn Schwer-, 15 Mittel- und 15 Leichtverletzte zu versorgen waren“, so Baumann. „Ein wichtiger Punkt war es, die Schwerverletzten schnell in eines der Krankenhäuser zu bringen.“ In einem Fall musste ein „Verletzter“, der laut Übungsszenario in Panik aus einem Fenster gesprungen war, mit Hilfe einer Drehleiter von einem Vordach geholt werden. Um möglichst realistisch zu üben, waren die Verletztendarsteller mit Schminke teilweise blutig hergerichtet worden.
Unmittelbar nach der simulierten Amoklage begann die Auswertung mit ersten Nachbesprechungen. Für die Analyse im Detail waren große Teile der Übung gefilmt worden – unter anderem von einer Drohne der Polizei, die zuvor als Teil der Übung das Gebäude aus der Luft überwacht hatte.