Hamburg. Viel zu schnell, alkoholisiert, ohne Führerschein: In Hamburg kam es am Wochenende zu haarsträubenden Verkehrsverstößen.
Die Polizei Hamburg hat am Wochenende nach eigenen Angaben drei rücksichtslose Raser und ihre Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen. Der erste haarsträubende Verstoß ereignete sich am Freitagabend: Beamten der Dienstgruppe „Autoposer“ fiel gegen 18.19 Uhr auf der Andreas-Meyer-Straße in Billbrook ein Motorradfahrer auf, der mit seiner 218 PS starken Honda CBR 1000 ST stadtauswärts zu schnell unterwegs war.
An der Anschlussstelle Moorfleet sei der Biker auf die Autobahn 25 gefahren, wobei er auf dem Zubringer mehrere Autos überholt und auf 100 km/h beschleunigt habe – zulässig sind dort nur 60 km/h. Als die Polizei auf der Autobahn versuchte, das Motorrad zu stoppen, habe der Fahrer Blaulicht und Martinshorn ignoriert und sei weiter in Richtung Geesthacht gerast. Dabei habe er statt der erlaubten 120 auf bis zu 250 km/h beschleunigt.
Erst im Bereich der Anschlusssstelle Bergedorf gelang es einem Polizisten, mit seinem Motorrad neben die Honda zu gelangen und den Fahrer dazu zu bewegen, die Ausfahrt Curslack zu nehmen. Nach der Kontrolle wurde der Führerschein des 47 Jahre alten Mannes einbehalten, ebenso wie die Honda.
Sportwagenfahrer rast mit 1,8 Promille durch Hamburg
Auch ein 33 Jahre alter Sportwagen-Fahrer ist seit Freitagabend sein Fahrzeug los. Er war gegen 19.30 Uhr ins Visier eines Funkstreifenwagens geraten, weil er auf der Bramfelder Straße mit seinem flügeltürigen Mercedes SLS eine rote Ampel missachtete. Auch er entzog sich der Kontrolle und gab stattdessen Gas, wobei er über „mehrere hochfrequentierte Straßenzüge“ fuhr, wie es in der Mitteilung heißt.
Auf einem Supermarktparkplatz stellte er seinen Wagen schließlich ab und versuchte zu Fuß zu flüchten, kam allerdings nicht weit. Bei der Kontrolle stellte die Polizei fest, dass der Mann keinen Führerschein hatte, dafür aber einen Atemalkoholwert von 1,81 Promille.
Autoposer: Golffahrer satte 115 km/h zu schnell
Viel zu schnell und alkoholisiert war auch ein 32 Jahre alter Mann in Wilhelmsburg am Sonnabendabend unterwegs. Mit seinem Golf GTI (245 PS) raste er gegen 23.37 Uhr auf regennasser Fahrbahn mit 195 km/h stadteinwärts über die B75 – satte 115 km/h zu schnell. Auf der Billhorner Brückenstraße bremste er rechtzeitig vor dem fest installierten Blitzer auf die erlaubten 60 km/h herunter, um danach wieder auf 146 km/h zu beschleunigen.
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Sein Pech: Die Besatzung eines ProViDa-Fahrzeugs der Verkehrsdirektion Innenstadt/West filmte ihn bei alldem – und stoppte ihn schließlich an einer roten Ampel in der Amsinckstraße. Ein Atemalkoholtest ergab 1,01 Promille. Auch in diesem Fall behielt die Polizei Führerschein und Fahrzeug ein.