Hamburg. Nach dem Tod von Mahsa Amini sind die Sicherheitsmaßnahmen erhöht worden. Doch dafür bleiben andere Aufgaben auf der Strecke.
Nach dem Tod der 22 Jahre alten Mahsa Amini im Polizeigewahrsam, die wegen „unangemessener“ Kleidung in Teheran von der dortigen Sittenpolizei festgenommen worden war, sind die Sicherungsmaßnahmen der Polizei vor dem iranischen Generalkonsulat an der Bebelallee verstärkt worden. „Wir haben die Schutzmaßnahmen erhöht“, so Polizeisprecherin Sandra Levgrün.
Details wollte sie nicht nennen. Auch in Hamburg hatte es nach dem Tod der jungen Frau Proteste gegeben. In den vergangenen Tagen fanden deshalb sechs Versammlungen mit sechs bis rund 80 Teilnehmern statt. Einige wurden vor dem Generalkonsulat des Iran abgehalten. Es kam bislang nur zu kleineren Zwischenfällen. So versuchten Teilnehmer, auf das Gelände vorzudringen, oder warfen Eier über den Zaun.
Polizei Hamburg bewacht Konsulat "rund um die Uhr"
Für die Polizei ist die Bewachung „rund um die Uhr“ eine weitere kräftezehrende Aufgabe. Eingebunden ist nicht nur die Bereitschaftspolizei. Auch Beamte der Hamburger Polizeiwachen werden dort eingesetzt. Andere Aufgaben müssen deshalb ausfallen. So sagte die Bereitschaftspolizei schon einen Einsatz in Harburg ab. Für die Hamburger Polizei sind allein in diesem Jahr vier Konsulatsbewachungen dazugekommen.
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Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine werden die Konsulate beider Staaten sowie eine Außenstelle des ukrainischen Konsulats rund um die Uhr bewacht. Auch das neue Generalkonsulat der USA im Hanseatic Trade Center in der HafenCity hat eine Schutzmaßnahme bekommen. Weiterhin muss das bisherige Generalkonsulat an der Alster aufwendig bewacht werden. Es bleibt zunächst in Besitz der Amerikaner. Was mit dem Standort passiert, ist unklar.
Polizei Hamburg musste neue Einheit bilden
Weitere Schutzmaßnahmen muss die Polizei in Hamburg für jüdische Einrichtungen leisten, die ebenfalls rund um die Uhr bewacht werden. Dazu kommen Schutzmaßnahmen für das Rathaus, die Wohnung von Bundeskanzler Olaf Scholz in Altona oder Schutzmaßnahmen für andere gefährdete Personen, darunter Hamburgs Innensenator Andy Grote (beide SPD). Die Polizei hatte wegen der vielen Schutzmaßnahmen extra eine neue Einheit gebildet, die aus speziell ausgebildeten Angestellten im Polizeidienst besteht, die auch Waffen tragen dürfen. Sie ist allerdings bereits seit längerer Zeit unterbesetzt.