Hamburg. Der Hochleistungsrechner im Deutschen Klimarechenzentrum sei ein “echter Gamechanger“. Was „Levante“ nun ermöglichen soll.

Am Deutschen Klimarechenzentrum (DKRZ) in Hamburg ist am Donnerstag ein neuer Hochleistungsrechner für die Klimaforschung eingeweiht worden. Der Supercomputer „Levante“ von der Firma Atos sei der einzige allein für die Klimaforschung genutzte Supercomputer in Deutschland, wie die Wissenschaftsbehörde am Donnerstag mitteilte.

„Wenn wir den Klimawandel verlangsamen und aufhalten wollen, müssen wir das Klima insgesamt noch besser verstehen“, sagte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP). Mithilfe des 45 Millionen Euro teuren Projekts seien umfassendere, höher aufgelöste und bessere Klimaprojektionen möglich. „Mit ,Levante‘ wird die internationale Spitzenstellung Deutschlands in der Klimaforschung gefestigt“, so Stark-Watzinger.

Klimaforschung: „Levante“ ein "echter Gamechanger"

Das Gerät ist laut Grünen-Fraktion fünfmal so leistungsfähig wie sein Vorgänger und soll ermöglichen, Klimaänderungen präziser für das jetzige Jahrhundert zu prognostizieren. „Levante“ werde Informationen über die Auswirkungen des Klimawandels liefern, die die aktuellen Simulationen noch nicht bieten können, hieß es. „Um auf die Herausforderungen des Klimawandels reagieren zu können und Lösungen zu entwickeln, müssen wir das Klimasystem in all seiner Komplexität verstehen“, sagte Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne).

Dafür sei der Supercomputer „ein echter Gamechanger“: „Mit dem heutigen Tag zeigen wir: Klimaforschung in Deutschland wird in Hamburg gemacht. Wir können hier vor Ort mit dem Deutschen Klimarechenzentrum und dem Exzellenzcluster CLICCS auf absolute Spitzenforschung setzen. Denn die Herausforderungen des Klimawandels sind vielschichtig, sie erfordern wissenschaftliche wie gesellschaftliche Antworten. Deshalb gehen wir diese Herausforderungen in Hamburg gemeinsam an und setzen auf State-of-the-Art Technik und interdisziplinäre Zusammenarbeit.“

Klimaforschung: Simulationsergebnisse können bewahrt werden

Für die Speicherung und Analyse der Simulationsdaten ist „Levante“ mit einem 132 Petabyte großen Speichersystem ausgerüstet. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Laptop mit einem Terabyte Festplattenplatz erreicht der Supercomputer etwa das 130.000-fache von dessen Speicherkapazität.

„,Levante‘ führt uns wieder in die vorderen Ränge der weltschnellsten Supercomputer“, sagte Thomas Ludwig, Geschäftsführer des DKRZ. Mit einem der größten Speichersysteme weltweit sei es für die Wissenschaft zudem möglich, ihre Simulationsergebnisse langfristig zu bewahren und weltweit zugänglich zu machen.