Hamburg. In drei Fällen nutzte der Täter eine ähnliche Masche. Jetzt sucht die Polizei nach Zeugen und weiteren Betroffenen.
Eine 18-Jährige ist in Wandsbek am Donnerstag vor einer Woche (25. August) Opfer eines Sexualdelikts geworden – dabei nutzte der Täter eine perfide Masche und gab sich offenbar als Modelagent aus. Jetzt untersucht die Polizei Hamburg, ob es einen Zusammenhang mit zwei ähnlichen Überfällen im April dieses Jahres gibt. Dabei wird auch die Bevölkerung um Mithilfe gebeten.
Nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei wurde die 18-Jährige um 16 Uhr am ZOB Wandsbek von einem etwa 25 Jahre alten Mann angesprochen. Er gab an, dass er bei einer Modelagentur arbeite, und verwickelte die junge Frau in ein Gespräch.
Polizei Hamburg: Angeblicher Modelagent lockt Frau in Gehölz
Währenddessen forderte er sie auf, ihm in das nahe gelegene Wandsbeker Gehölz zu folgen. Dort soll er zunehmend aufdringlich geworden sein und die junge Frau unter Anwendung körperlicher Gewalt unsittlich berührt und zu sexuellen Handlungen gezwungen haben. Anschließend flüchtete er in Richtung des Wandsbeker Bahnhofs.
Der Täter wird folgendermaßen beschrieben:
- 1,75 m groß und korpulent
- „südländisch“ wirkend
- Dreitagebart
- bekleidet mit schwarzer Hose und einem weißen Hemd
- hatte einen schwarzen Rucksack bei sich
"Modelagent" ging bereits im April mit Frau ins Gehölz
Bereits im April hatten sich eine 19- sowie eine damals 21-Jährige an die Polizei gewandt und von ähnlichen Vorfällen berichtet. Beide Male hatte sich der spätere Täter als „Samuel“ vorgestellt.
Die 19-Jährige hatte sich am 10. April gegen 22 Uhr ebenfalls am ZOB Wandsbek aufgehalten. Auch sie wurde von einem Mann angesprochen, der sich als Mitarbeiter einer Modelagentur ausgab und mit ihr in das Wandsbeker Gehölz ging. Dort wurde er zudringlich.
Zum Glück erschienen plötzlich Angehörige der jungen Frau, die sich Sorgen gemacht hatten. Daraufhin ließ der Unbekannte von ihr ab und ergriff die Flucht.
Der Täter wird folgendermaßen beschrieben:
- 1,75 bis 1,80 Meter groß und etwa 30 Jahre alt
- „südländisch“ wirkend
- Buckel auf der Nase
- bekleidet mit schwarzer Trainingshose, schwarzem Sportshirt der Marke „Gymshark“, einer schwarzen Daunenjacke mit Kapuze sowie dunklen Schuhen
- hatte eine Sporttasche bei sich
Sexualdelikt: Der Frau gelang es, sich zu befreien
Eine weitere Frau, die heute 22 Jahre alt ist, wurde am 28. April um 1 Uhr im Nachtbus der Linie 600 vom Winterhuder Marktplatz zum Bahnhof Barmbek von einem Unbekannten angesprochen. Unter dem Vorwand, er sei Musikproduzent und würde sie berühmt machen, lockte er sie zu einer Bank am Osterbekkanal.
Dort bedrängte der Mann die junge Frau und forderte sie auf, sich auszuziehen. Dann würgte er sie. Dem Opfer gelang es, sich zu befreien und in Richtung Bahnhof Barmbek zu flüchten. Der Mann folgte der jungen Frau noch kurz, ließ dann aber von ihr ab.
Der Täter wird wie folgt beschrieben:
- 1,80 bis 1,85 m groß und von kräftiger Statur
- kurze schwarze, zur Seite gegelte Haare und Oberlippenbart
- arabisches Erscheinungsbild mit hellerer Haut
- markante, nach innen zeigende Schneidezähne
- geschätzt Mitte bis Ende 20 Jahre alt
- bekleidet mit dunkler Bomberjacke und dunkler grauer Jeans
- hatte einen großen Rucksack dabei
Die Ermittler des LKA 42 und die Staatsanwaltschaft Hamburg prüfen nun, ob eine Person für mehrere der Taten in Betracht kommt. Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden dringend gebeten, sich unter 040 4286-56789 beim Hinweistelefon der Polizei Hamburg oder bei einer Polizeidienststelle zu melden. Weiterhin werden Opfer, denen in Hamburg Ähnliches widerfahren ist, gebeten, sich ebenfalls bei der Polizei zu melden.