Hamburg. Zwei junge Männer fliegen über Hamburg. Plötzlich bricht Panik aus. Warum die Notlandung auf Steinwerder notwendig war.

Es waren bange Minuten, die zwei junge Insassen am Sonnabendabend in ihrem Motorsegelflugzeug erlebten. Die beiden Männer flogen gerade über Hamburg, als sie plötzlich feststellten, dass sich der Sprit dem Ende zuneigte. Die Maschine verfügte über so wenig Treibstoff, dass die nächste Landebahn nicht mehr erreichbar war. Über Funk nahm der Pilot um 20.40 Uhr Kontakt mit dem Flugalarmdienst der Flugsicherung auf und kündigte eine Notlandung im Hamburger Hafen an.

Auf einem Kies-Sand-Gemisch auf Steinwerder glückte das Manöver. Der Pilot und sein 17 Jahre alter Passagier blieben unverletzt. Offensichtlich hatten die beiden Männer vor ihrem Start in Uetersen (Kreis Pinneberg) vergessen, ausreichend zu tanken, bestätigte der Lagedienst der Polizei. Die beiden waren kurz vor 20 Uhr zu einem Rundflug gestartet. Knapp 40 Minuten später fing der Motor an zu stottern und setzte wenig später aus.

Notlandung im Hamburger Hafen – das wird teuer

Bei der Landung wurde der Propeller des Motorsegelflugzeugs, der einem Verein gehört, stark verbogen sowie die linke Tragfläche beschädigt. Die beiden jungen Männer kamen mit dem Schrecken davon. Der Schock dürfte aber spätestens dann zurückkehren, wenn sie den Bußgeldbescheid erhalten.

Denn klar ist: Da die Notlandung wegen Triebstoffmangels selbst verschuldet ist, wird der Vorfall ein finanzielles Nachspiel haben, teilte der polizeiliche Lagedienst auf Anfrage mit. In Absprache mit dem Landeskriminalamt (LKA) wird nun die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) über die Höhe der Summe entscheiden. Ob der Pilot seinen Flugschein behalten darf, ist fraglich.

Notlandung im Hafen: Motorflugzeug wird abtransportiert

Die Polizei rückte am Sonnabend mit einem kleineren Aufgebot aus und nahm die Personalien der beiden Passagiere auf. Der Eigentümer steht nun in der Verantwortung, das Motorsegelflugzeug zeitnah auseinanderzuschrauben und abzutransportieren. Denn starten lässt sich die Maschine nicht auf dem Kies-Sand-Gemisch auf Steinwerder – auch nicht mit einem reparierten Propeller.