Hamburg. Innerhalb eines Jahres gibt es in der Hansestadt einen Zuwachs um 20 Prozent. Wo besonders viel und wo sehr wenig geradelt wird.
Der Radverkehr hat in Hamburg im ersten Halbjahr 2022 deutlich gegenüber dem Vorjahreszeitraum zugenommen. Das hat eine Auswertung der Daten von 44 automatischen Zählstellen in der Stadt ergeben, wie der Senat in seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Verkehrspolitikerin Rosa Domm mitteilte. Demnach ist der Radverkehr in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 20 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 gewachsen. Damals, inmitten der Corona-Pandemie, arbeiteten allerdings auch mehr Menschen im Homeoffice als es zuletzt der Fall war.
Herangezogen wurden nur Daten der Zählstationen, die auch im ersten Halbjahr 2021 in Betrieb waren. Ein Vergleich zu den Jahren vor 2021 ist nicht möglich, da es seinerzeit nur eine Zählstation in Hamburg gab – nämlich an der Alster. Der Ausbau des Radverkehrszählnetzes läuft seit 2020. Ziel sind rund 100 Zählstellen, an denen Radfahrer durch Wärmebildkameras erfasst werden.
Verkehr Hamburg: Fahrrad immer häufiger genutzt
Wurden von Januar bis Juni 2021 noch durchschnittlich 399.000 Radfahrer an den 44 Zählstellen registriert, so waren es laut Senatsangaben im ersten Halbjahr 2022 bereits 480.000. Der Tag mit dem höchsten gemessenen Radverkehrsaufkommen war danach der 18. Mai 2022 am Standort „An der Alster/Gurlittinsel“ mit 12.339 gezählten Radfahrern.
„Der Trend setzt sich fort: Die Hamburgerinnen und Hamburger nutzen das Fahrrad immer häufiger, um in ihrem Alltag mobil zu sein“, sagte die Grünen-Abgeordnete Domm. „Die Zahlen sind eine Bestätigung für unsere Rad- und Klimapolitik, aber auch ein Auftrag, die Mobilitätswende schnell weiter voranzubringen.“
Verkehr Hamburg: Radwege sollen breiter werden
Je mehr Menschen Fahrrad führen, desto breiter und besser müssten die Radwege sein, damit alle sicher und komfortabel an ihr Ziel kämen, so Domm. „Zu einer Fahrradstadt gehören auch überdachte Parkmöglichkeiten, geschützte Radstreifen und sichere Kreuzungen. Das müssen wir in den kommenden Jahren umsetzen, damit der Umbau Hamburgs zu einer klimagerechten Fahrrad-Metropole gelingt.“
- Immer mehr Leih-E-Bikes – SPD kritisiert grüne Behörde
- Senat feiert „Pop-Up-Bikelanes“ in Hamburg als vollen Erfolg
- Mit dem Fuß in die Speichen: Sechsjährige schwer verletzt
Am stärksten genutzt wurden laut der Erhebung im erstens Halbjahr 2022 die Strecke Krugkoppel/Leinpfad mit durchschnittlich 6777 Radfahrern an Werktagen an der Krugkoppel. Es folgen An der Alster/Gurlittinsel mit 6701, Kennedybrücke mit 5180 und Alsterufer mit durchschnittlich 4449 gezählten Radfahrern pro Werktag. Extrem wenig genutzt wurden dagegen die Strecken Reclamstraße/Billstedter Hauptstraße mit nur 87 bzw. 147 Radlern pro Werktag und die Loher Straße/Rahlstedter Straße mit nur 274.