Hamburg. Hamburg hätte im Zweifel also keinen Einfluss auf die Verteilung. In städtischen Gebäuden soll der Verbrauch reduziert werden.

Sollte Russland auch nach dem Ende der Wartung der Pipeline Nord Stream­ 1 kein Gas mehr nach Deutschland liefern, hat Hamburg praktisch keinen Einfluss auf die Verteilung des dann noch vorhandenen Rohstoffs. „Im Falle einer Gasmangellage übernimmt die Bundesnetzagentur hoheitlich die Verteilung und Zuteilung der knappen Gasmengen“, sagte David Kappenberg, Sprecher der Umweltbehörde, auf Abendblatt-Anfrage.

„Hamburg wird soweit zeitlich möglich im Vorwege darüber benachrichtigt, hat aber nach den bisher vorliegenden Informationen keine direkte Einflussmöglichkeit“, sagte der Sprecher. Die für die Verteilung zuständige Umweltbehörde übernehme an den Abnahmestellen von Erdgas lediglich die Trennung in geschützte und ungeschützte Kunden nach den Vorgaben der Bundesnetzagentur.

Energiekrise: Privathaushalte stehen unter Schutz

Zu den geschützten Kunden zählen die Privathaushalte und die Stellen im Erdgasverteilnetz, die Haushaltskunden zur Wärmeversorgung beliefern, sowie Fernwärmeanlangen. Unter Schutz stehen auch kleine und mittlere Unternehmen aus dem Sektor Gewerbe, Handel und Dienstleistungen sowie die „grundlegenden sozialen Dienste“: Krankenhäuser, stationäre Pflege- und Hospizeinrichtungen, Justizvollzugsanstalten sowie Feuerwehr, Polizei und Bundeswehr.

„Es gibt zu Recht die Aufteilung von geschützten und ungeschützten Kunden. Angesichts der aktuellen Situation sollten wir uns aber auch darauf einstellen, dass es möglicherweise nicht ausreicht, den Gasverbrauch bei ungeschützten Kunden zu reduzieren. Insofern ist es wichtig, dass wir jetzt alle einen Beitrag leisten, Gas einzusparen“, sagte Umweltstaatsrat Michael Pollmann. „Wir prüfen die technischen Möglichkeiten zur Energiereduzierung in öffentlichen Gebäuden und werden rechtzeitig vor der Heizperiode detailliertere Angaben machen können“, sagte Kappenberg.