Hamburg. Rock im Volkspark, Pop im Stadtpark oder Kunst auf der Reeperbahn: Hamburgs beste Termine, für die es noch Karten gibt.

Es gibt tausend gute Gründe, in den nächsten Tagen vor die Tür zu gehen: Vor dem Volksparkstadion feiert eine der bekanntesten deutschen Bands ihren 40. Geburtstag, aber auch für kleine und große Fans von Kunst, Kultur und Kino ist wieder viel zu erleben – „wünsch dir was“, wie im Volkspark gesungen wird.

Konzert Hamburg: Campino feiert Geburtstag

„In einer Welt, in der man nur noch lebt, damit man täglich Roboten geht, ist die einzige Aufregung, die es noch gibt ...“ das allabendliche Rockkonzert. Natürlich mit der Opel-Gang, mit den Toten Hosen aus Düsseldorf. Seit 40 Jahren lassen Campino und seine Jungs keine Wünsche offen, wenn sie auf die Bühne kommen, auch nicht am 14. Juli im Volkspark auf dem Parkplatz Weiß vor dem Stadion.

Nur dass die gleichaltrigen Kollegen von Die Ärzte wie kürzlich in Düsseldorf auf der Bühne gratulieren, ist wohl eher unwahrscheinlich. Dafür gibt es aber „Hier kommt Alex“, „Tage wie diese“, „Wünsch dir was“, „Auswärtsspiel“ – und vielleicht auch „Schrei nach Liebe“ von Bela, Farin und Rod. Nicht fehlen wird jedenfalls „You’ll Never Walk Alone“: Das zu singen macht vor dem Volksparkstadion noch mehr Spaß als sonst.

Die Toten Hosen, Feine Sahne Fischfilet Do 14.7., 19.00, Open Air am Volkspark (S Stellingen + Bus 380), Sylvesterallee 7, Karten zu 61,- im Vorverkauf; www.dietotenhosen.de

Kino Hamburg: Abtauchen ins 19. Jahrhundert

Ins 19. Jahrhundert entführt Regisseurin Marie Kreutzer ihre Zuschauer. „Cor­sage“ erzählt eine Geschichte aus dem Jahr 1877. Elisabeth, Kaiserin von Österreich-Ungarn, wird für ihre Schönheit und androgyne Figur bewundert. An ihrem 40. Geburtstag ist sie verbittert, fühlt sich nur noch wie eine alte Frau.

Jeden Morgen lässt sie ihren Taillenumfang messen, eine Gewichtszunahme empfindet sie als Kränkung. Ihr Korsett wird immer enger geschnürt. Sie möchte irgendwie ausbrechen. Es spielen unter anderem Vicky Krieps, Florian Teichtmeister und Katharina Lorenz. Krieps wurde für ihre Titelrolle beim Filmfestival in Cannes mit dem Darstellerinnenpreis geehrt. Die Regisseurin kommt am Sonntag ins Abaton und Zeise, um ihren Film vorzustellen.

„Corsage“ So 10.7., 17.45, Abaton (Bus 4, 5), Allende-Platz 3, Karten 9,50; 19.00, Zeise (S Altona), Friedensallee 7–9, 21.45, Zeise Open Air, Platz der Republik 1, www.abaton.de; www.zeise.de

Ausstellung Hamburg: Besondere Collagen aus München

Sommerzeit ist Picknickzeit. Und da kommt die Ausstellung in der Galerie Drewes doch gerade recht. Sie präsentiert den Münchner Künstler Sebastian Maas mit einer Serie, die sich auf das kunsthistorisch immer wiederkehrende Thema des Draußenspeisens fokussiert, allerdings in etwas abgewandelter Form, als man es etwa von Renoir kennt.

„Schlafende auf Koppel“ von Sebastian Maas bei „Urban Picnic“.
„Schlafende auf Koppel“ von Sebastian Maas bei „Urban Picnic“. © SEBASTIAN MAAS

Maas setzt seinen Figuren Gesichter ein, die er im Internet findet, und collagiert sie mit Eindrücken und gesellschaftlichen Merkmalen des aktuellen Zeitgeistes. So steht etwa eine Dame im Kostüm mit Reitgerte und Handtasche auf der Koppel, teilen sich zwei gesichtslose Mädchen eine Melone auf einer Decke – gemalt mit Öl auf Lkw-Plane. Ebenso irritierend sind Maas’ Selbstporträts, bei denen er sein Gesicht mit Frauenfiguren in Schwarz-Weiß kombiniert.

„Urban Picnic“ bis 18.8., Galerie Evelyn Drewes (U/S Elbbrücken), Brandshofer Deich 52, Di–Do 12.00–18.00, Fr/Sa nach Vereinbarung, Eintritt frei, www.evelyndrewes.de

Kinderkino Hamburg: Alfons Zitterbacke feiert Comeback

Alfons Zitterbacke ist zurück. Im zweiten Teil der Alfons-Filmreihe fährt der Meister der Fettnäpfchen und Held der Geschichten von Gerhard Holtz-Baumert, auf Klassenfahrt. Bereits auf der Hinfahrt verliebt sich Alfons schwer in seine neue Mitschülerin Leonie, nur um kurz darauf herauszufinden, dass ausgerechnet sein Erzfeind Nico ebenfalls ein Auge auf Leonie geworfen hat.

Luis Vorbach spielt Alfons Zitterbacke im gleichnamigen Film.
Luis Vorbach spielt Alfons Zitterbacke im gleichnamigen Film. © X Filme, X Verleih

Chaos ist programmiert, als Alfons Nicos Herausforderung annimmt: Wer schafft es, das Herz des Mädchens im Laufe der Woche zu erobern? Am 10. Juli ist Nico-Darsteller Ron Renzenbrink in der Vorstellung im Abaton zu Gast.

„Alfons Zitterbacke – Endlich Klassenfahrt“ So 10.7, 15.00, Abaton (Bus 4, 5), Allende-Platz 3, Karten 5,50; www.abaton.de

Kunst auf dem Kiez

In dieser Woche steht auf dem Kiez die Kunst im Mittelpunkt (was angesichts zahlreicher anderer Amüsements extra hervorzuheben ist). Zahlreiche Kreative und Galerien haben sich hier angesiedelt, verschönern St. Pauli und tragen den Ruf als weltläufige Stadt in die Welt hinaus.

Auch Udo Lindenberg ist bei der Reeperbahn Art Week dabei.
Auch Udo Lindenberg ist bei der Reeperbahn Art Week dabei. © Bid-Reeperbahn

Im Rahmen der Reeperbahn Art Week öffnen Affenfaust Galerie, Kunst Kiosk, Lili Waterkant, Soul Pauli und viele mehr ihre Ateliers und laden das Publikum ein zu Gesprächen, Shows und Performances. Und auch der Reeperbahn Art Walk ist mit dabei: dieses Mal mit Skulpturen des Künstlers Uli Pforr. Ausgestellt sind seine Werke bis zum Ende des Reeperbahnfestivals am 24. September.

Reeperbahn Art Week bis 14.7., Öffnungszeiten der Galerien variieren, Eintritt frei, Infos www.bid-reeperbahn.de/art-week

Konzert im Stadtpark

Die britische Popsängerin Jessie J kommt in den Stadtpark.
Die britische Popsängerin Jessie J kommt in den Stadtpark. © Ashley Osborn

Für ihre Fans ist so ziemlich jeder ihrer Songs ein „Masterpiece“. Mit Hits wie „Price Tag” oder „Do It Like A Dude“ sichert sich Jessie J seit dem Erscheinen ihres Debütalbums „Who You Are“ 2011 einen Platz ganz oben im britischen Pop. Was manche nicht wissen: Vor ihrem Durchbruch als Sängerin schrieb die Londonerin Songs für Stars wie Christina Aguilera, Miley Cyrus, Justin Timberlake und Alicia Keys. Inzwischen singt sie ihre Texte aber am liebsten selber. Am 14. Juli kommt sie in den Stadtpark.

Jessie J Do 14.7, 19.00, Stadtpark (S Alte Wöhr), Saarlandstraße 71, Karten zu 46,76 im Vorverkauf; www.jessiejofficial.com

Comedy-Theater im Café Schlick

Loriot ist der Klassiker der deutschen Komik. Diesen Sonnabend lesen die Hamburger Schauspieler Barbara Stieg und Jens Raygrotzki szenisch „Männer im Bad“, „Die Jodelschule“, „Kosakenzipfel“ und weitere „dramatische Werke“ des begnadeten Humoristen. Im Café Schlick im Moorfleeter Yachthafen ist Mitlachen nicht nur erwünscht, sondern vermutlich unvermeidbar.

„Loriot und seine dramatischen Werke“ Sa 15.7., auch 12.8./9.9., jew. 18.15, Café Schlick (S Rothenburgsort, Bus 3) Kaltehofe-Hinterdeich 9, Karten ab 29,- unter www.eventim.de und per Mail an cafeschlick@gmail.com

Foto-Ausstellung in Schwarz-Weiß und Farbe

Sie verkörpern 40 Jahre Pressefotografie – insbesondere in Hamburg. Deshalb verspricht die gleichnamige gemeinsame Ausstellung der ehemaligen Abendblatt-Fotografen Andreas Laible und Klaus Bodig mit ihren Kollegen Jürgen Joost (früher „Die Welt“) und Ronald Sawatzki (Abendblatt, „Bild“) eine breites Spektrum der Zeitgeschichte, ein Abbild dieser Stadt, veröffentlicht in Schwarz-Weiß und Farbe.

Mit der Kamera vor dem Herzen Hamburg umfassen: Jürgen Joost, Andreas Laible, Ronald Sawatzki und Klaus Bodig (v. l.) stellen aus.
Mit der Kamera vor dem Herzen Hamburg umfassen: Jürgen Joost, Andreas Laible, Ronald Sawatzki und Klaus Bodig (v. l.) stellen aus. © Romanus Fuhrmann

Ihre besten und originellsten Aufnahmen aus Kultur, Politik, Wirtschaft, Sport und Reportagen haben die vier Musketiere der Kamera für eine große Schau in der Fabrik der Künste (FdK) in Hamm zusammengestellt. Dass zur Eröffnung am 14. Juli außer FdK-Leiter Horst Werner auch Carsten Brosda spricht, Hamburgs Senator für Kultur und Medien, zeugt von angemessener Wertschätzung.

„40 Jahre Pressefotografie“ Vernissage Do 14.7., 19.00, bis 14.8., Di–Fr 15.00–19.00, Sa/So 12.00–18.00, Fabrik der Künste (Bus 112), Kreuzbrook 12, Eintritt 5,- (Di und bis 18 J. frei), www.fabrikderkuenste.de

Satire: Schau erinnert an Heino Jaeger

Vor 25 Jahren starb – fast vergessen – Heino Jaeger. Das Archäologische Museum Hamburg und das Stadtmuseum Harburg ehren den 1938 in Harburg geborenen Maler und Satiriker bis zum 21. August mit der neuen Ausstellung „Man glaubt es nicht“. Die Schau zeigt eine Auswahl seiner Bilder, Zeichnungen und teilweise noch nie veröffentlichten Manuskripte. Heino Jaeger, später Vorbild für Humoristen und Gesamtkünstler wie Olli Dittrich und Rocko Schamoni, war viele Jahre als Zeichner im damaligen Helms-Museum tätig.

„Man glaubt es nicht“ bis 21.8, Di–So 10.00–17.00, Archäologisches Museum Hamburg/Stadtmuseum Harburg (S Harburg Rathaus), Museumsplatz 2, Eintritt 6,-/erm. 4,-