Hamburg. In der Nacht zum Freitag gingen heftige Gewitter mit Starkregen über Hamburg nieder – ein Blitzschlag zerstörte ein Reetdachhaus.

Am Freitagvormittag ist noch immer der Rauch zu riechen. Von dem alten Reetdachhaus sind weite Teile des Dachstuhls abgebrannt, tragen die Mauern nur noch ein Skelett aus Holzbalken. Die Bewohner haben sich mit weiteren Helfern auf dem Rasen vor dem Haus an der Straße Hinterm Horn versammelt. Sie tragen Kleidung und andere Habseligkeiten aus der Brandruine, lassen sie draußen im Regen auslüften.

Blitz und Donner rissen in der Nacht zu Freitag die Hamburger aus dem Schlaf. Besonders schlimm traf es die Familie in Allermöhe: Vermutlich nachdem ein Blitz in einen Baum neben ihrem Reetdachhaus eingeschlagen war, griffen die Flammen gegen 2.30 Uhr auf das Gebäudedach über. Die drei Hausbewohner konnten sich und ihren Hund vor dem Feuer unverletzt ins Freie retten.

Gewitter in Hamburg: Reetdachhaus brennt aus – Totalschaden

Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig. Da das Haus am Ende einer Sackgasse zwischen der Dove-Elbe und dem See Hinterm Horn liegt, musste die Versorgung mit Löschwasser über lange Leitungen – und zum Teil mit dem Einsatz zweier Pumpen direkt aus der Dove-Elbe – hergestellt werden. Feuerwehrleute der Wehren Bergedorf, Allermöhe-Billwerder, Nettelnburg, Fünfhausen und Eißendorf löschten das brennende Haus mit vier Rohren von außen und innen.

Durch das Löschwasser entstand weiterer Schaden, das historische Gebäude dürfte ein wirtschaftlicher Totalschaden sein. In jedem Fall ist das Einfamilienhaus unbewohnbar, bestätigt Daniel Ritterskamp, Sprecher der Polizei Hamburg. Erst gegen 6 Uhr war das Feuer gelöscht.

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Heftige Gewitter in Hamburg – nur fünf Einsätze der Feuerwehr

Der Deutsche Wetterdienst hatte vor dem Brand kurzfristig die Warnstufe auf eine amtliche Unwetterwarnung erhöht. Statt nur „markantem Wetter“ drohten nun „heftige Gewitter“ mit Starkregen. Und tatsächlich gingen in der Nacht zum Freitag über der ganzen Stadt Regenfälle, Blitz und Donner nieder.

Trotz der Unwetter blieb der Brand in Allermöhe der größte wetterbedingte Einsatz für die Feuerwehr Hamburg. Laut Feuerwehrsprecher Torsten Wesselly mussten die Einsatzkräfte hamburgweit insgesamt nur fünfmal ausrücken, um die Folgen von Gewitter und Starkregen zu beheben. Auch an die  Straße In der Ohe-Nord in Kirchwerder. Dort brannte nach einem Blitzeinschlag gegen 2.50 Uhr ein Schuppen. Die Freiwilligen Feuerwehren Neuengamme und Kirchwerder-Nord löschten.Unwetter in Hamburg