Hamburg. Neue Laternen brauchen kein Netz zur Datenübertragung mehr. Farmsen und Steilshoop sind bereits mit neuer Technik ausgerüstet.

Manch einer wird die kleinen, grauen Kästchen an den Straßenlaternen bemerkt haben: Die Hansestadt rüstet die Steuerung der Beleuchtung um auf die neue Europäische Funk-Rundsteuerung (ERF). Bisher waren die Empfänger der Ton-Frequenz-Rundsteuerung (TRF) in den Masten und Schaltschränken nicht sichtbar, da wurden die Steuersignale über die elektrischen Netze gesendet, um die Beleuchtung ein- oder auszuschalten.

Die neue Rund-Steuerung mit ihren Antennen in den grauen Kästchen in gut drei Meter Höhe braucht indes kein Netz zur Datenübertragung. Hier lösen Langwellensignale das Einschalten der Beleuchtung aus. Da einer dieser Sender in Burg nahe Berlin steht, sind alle Empfänger Richtung Südosten ausgerichtet. Die Kästchen dienen also allein dem Empfang, sie senden keine Signale aus.

Eneuerte Straßenlampen in Hamburg: 45.000 Schaltempfänger werden ausgetauscht

„Insgesamt sind es in ganz Hamburg rund 100.000 Lichtmasten, davon haben 45.000 Schaltempfänger, die jetzt ausgetauscht werden“, sagt Stefan Jungk, Leiter der Abteilung Bau für die öffentliche Beleuchtung von der Hamburg Verkehrsanlagen GmbH, die die Umrüstung im Auftrag der Stadt vornimmt. „Die anderen 55.000 laufen über Schaltschränke, da sind also immer mehrere Masten an einem Kabel verbunden.“

In Farmsen und Steilshoop wurde die neue Technik bereits eingebaut, jetzt ist Bergedorf an der Reihe. „Wir arbeiten uns von Südwesten in Richtung Stadtzentrum vor“, sagt Jungk. Bis Ende 2024 soll die gesamte Hansestadt mit der neuen Technik versorgt sein. Auch unabhängig von der aktuellen Diskussion um Einsparungen stattet die Hamburg Verkehrsanlagen GmbH (HHVA) jedes Jahr Tausende von Straßenlampen mit der neuen, energieeffizienteren LED-Technik aus, in diesem Jahr werden rund 4000 Leuchten ersetzt. „Wir haben schon immer sehr auf energieeffiziente Beleuchtung geachtet“, sagt Jungk.