Hamburg. Von Frühlingsgefühlen übermannt präsentierte sich ein Rentner reichlich unmoralisch – sein Gegenüber präsentierte ihm die Dienstmarke.
"Wenn jemand zuguckt, kann ich nicht." Dieses Problem, das so manchen eher schüchternen Menschen plagt, hat ein 71-Jähriger ganz augenscheinlich nicht, wie ein ziviler Beamter der Polizei Hamburg am Dienstagabend feststellen durfte. Der Mittzwanziger war am Hansaplatz in St. Georg unterwegs, als er ein allzu menschliches Bedürfnis verspürte und sich in Richtung der dortigen öffentlichen Toilette begab. Das blieb nicht unbemerkt.
Am Urinal angekommen durfte er nämlich – wahrscheinlich recht irritiert – feststellen, dass er einen neuen Fan hatte, nämlich den oben erwähnten 71-Jährigen. Obwohl bei weitem genug Platz gewesen sei, wie Polizeisprecher Florian Abbenseth erklärt, habe der Senior sich ans Urinal unmittelbar neben den jungen Beamten gestellt.
Polizei Hamburg: Lustgreis auf Freiersfüßen
Damit aber nicht genug: Die Gedanken des Rentners kreisten ganz augenscheinlich nicht um die Notdurft, sondern um gänzlich andere Tätigkeiten. Das machte er auch gleich überdeutlich, indem er anfing, sich neben dem Polizeibeamten selbst zu befriedigen. Und für den Fall, dass dieser Wink mit dem ... äh ... Zaunpfahl noch nicht ausgereicht hätte, fragte er dann auch noch, ob der junge Mann nicht Lust hätte, mit zu seinem Wagen zu kommen.
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Zum Schein (und wahrscheinlich auch, um sich in Ruhe wieder vollständig anziehen zu können) ging der Polizist vorerst auf das unmoralische Angebot ein und gab sich erst zu erkennen, als Verstärkung eingetroffen war. Was nun bei dem erstaunlich virilen Senior schwerer wiegt: Die Enttäuschung über eine entgangene Liebesnacht oder die Sorge wegen der Strafanzeigen wegen Exhibitionismus und Erregung öffentlichen Ärgernisses – das ist leider nicht überliefert.