Hamburg. Staatsanwältin fordert Höchststrafe in Prozess. Der 24 Jahre alte Angeklagte soll sein Opfer Monate lang verfolgt haben.

Der gewaltsame Tod einer erst 20 Jahre alten Frau Anfang vergangenen Jahres in Neuallermöhe ist nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft ein Mord gewesen. Im Prozess gegen einen 24-Jährigen am Landgericht forderte die Anklagevertreterin am Mittwoch lebenslange Haft.

Der Libyer habe sich des Mordes in Tateinheit mit Vergewaltigung und einem sexuellen Übergriff mit Todesfolge schuldig gemacht. Die Vertreterin der Nebenklage schloss sich dieser Forderung an.

Mord an junger Frau – Opfer hatte die Polizei eingeschaltet

Der Angeklagte habe der 20-Jährigen über Monate nachgestellt, sie bedroht und mindestens einmal auch geschlagen, erklärte die Staatsanwältin in ihrem Schlussplädoyer. Die junge Frau habe den Kontakt abgelehnt und schließlich sogar die Polizei eingeschaltet.

Doch am 9. Januar 2021 habe sie sich mit dem Angeklagten getroffen, vermutlich um von ihm Drogen zu kaufen. Nach der Einnahme einer Methadontablette habe sie sich in den Fahrradkeller in ihrem Haus führen lassen. Dort soll der Mann die 20-Jährige vergewaltigt und dabei mit seiner Jeans erstickt haben. Die Angaben des Angeklagten zu dem Geschehen seien widerlegt.

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Der 24-Jährige hatte über seine Verteidiger erklären lassen, dass er mit der Frau am Abend auf einen Spielplatz gegangen sei. Nach einvernehmlichem Sex in einem Gebüsch hätten sie noch bis 4 Uhr morgens auf einer Parkbank gesessen. Dann seien sie in den Keller des Mehrfamilienhauses gegangen, wo die Frau eingeschlafen sei. Erst nach 13 Uhr habe er bemerkt, dass sie nicht mehr atmete – und die Rettungskräfte alarmiert.

Die Staatsanwaltschaft hatte das Geschehen vom 9./10. Januar 2021 in ihrer Anklageschrift zunächst bereits als Mord in Tateinheit mit Vergewaltigung in einem besonders schweren Fall bewertet. Das Gericht sah dafür nach vorläufiger Bewertung aufgrund der Aktenlage jedoch nicht hinreichend Beweise. Deshalb wurde der Prozess mit dem Tatvorwurf des Totschlags eröffnet.