Hamburg. Bundesanwaltschaft wirft 21-Jährigem Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vor. Wie er in Hamburg gefasst wurde.
Er soll einen radikal-islamistisch motivierten Anschlag vorbereitet haben. Für diesen Zweck soll der heute 21 Jahre alte Mann, der von kommendem Donnerstag an, 12. Mai, in Hamburg vor Gericht steht, Material für den Bau eines Sprengsatzes beschafft und versucht haben, über das Darknet eine Schusswaffe mit Munition und eine Handgranate zu kaufen. SEK-Beamte überwältigten Abdurrahman C. am 26. August 2021 um 12 Uhr mittags auf dem Parkplatz von McDonalds an der Kieler Straße, als der Deutsch-Marrokaner versuchte, den Deal abzuschließen.
Die Bundesanwaltschaft wirft dem Angeklagten die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und Verstöße gegen das Kriegswaffenkontroll- und das Waffengesetz vor. Sie geht davon aus, dass sich der bis 2013 in Hamburg-Billstedt und später in Marokko aufgewachsene Angeklagte im Sinne der islamistischen Ideologie der Vereinigung „Al-Qaida“ radikalisierte und sich dem bewaffneten Jihad verbunden sah, als er im Jahr 2020 nach Deutschland zurückkehrte.
Anschlag in Hamburg geplant – Prozess startet
Anfang 2021 soll er zur Vorbereitung eines Anschlags, der im zeitlichen Zusammenhang mit dem 20. Jahrestag der Anschläge vom 11. September habe stehen sollen, begonnen haben, sich Materialien für den Bau eines Sprengsatzes zu beschaffen. Dieser habe ähnlich dem Sprengsatz, der beim Anschlag auf den Boston-Marathon am 15. April 2013 verwendet worden sei, aus einem mit Schwarzpulver und Metallteilen gefüllten Metallgefäß bestehen sollen. Es sollten möglichst viele Menschen sterben.
Der junge Mann trat laut Anklage im Darknet mit einem vermeintlichen Waffenhändler in Kontakt, bei dem es sich tatsächlich um einen nicht offen ermittelnden Polizeibeamten handelte. Der Angeklagte habe eine halbautomatische Schusswaffe „Makarov“ mit 50 Patronen Munition und eine Handgranate bestellt.
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Anschlag geplant: Generalbundesanwalt übernahm Ermittlungen
Bei der für den 26. August 2021 vereinbarten Übergabe der Waffen in Hamburg habe der Angeklagte die ihm zum Schein angebotenen Waffen gegen Barzahlung kaufen wollen, woraufhin er festgenommen wurde.
Abdurrahman C. sitzt seit Ende August in Untersuchungshaft. Am 10. März hat die Bundesanwaltschaft gegen ihn Anklage erhoben. Über den Terrorverdacht war die Öffentlichkeit im Dezember informiert worden. Wenig später übernahm der Generalbundesanwalt die Ermittlungen gegen den damals 20-Jährigen – wegen der besonderen Bedeutung des Falles.
Für die Hauptverhandlung wurden bislang 20 Termine in Hamburg angesetzt. Am 25. August soll der Prozess beendet sein.