Hamburg. Nicht nur Corona ist dafür verantwortlich. Doch es gibt bereits Pläne der neuen Eigentümer. Was die Gäste im Sommer erwartet.

Nach zehn Jahren schließt das beliebte Restaurant Imara am Eppendorfer Weg in Hoheluft-West, bekannt für seine orientalisch inspirierten Tapas, zum Monatsende. „Der Abschied nach so langer Zeit fällt mir natürlich schwer“, sagt Betreiberin Ina Grawert, die mit ihrem Team noch bis zum 30. April Gäste bewirtet. Gastronomin Grawert zieht es dann zurück zu ihrer Familie ins australische Brisbane. „Mein Vater ist 84 Jahre alt, und ich habe einfach das Bedürfnis, noch Zeit mit ihm zu verbringen.“

Doch neben privaten Gründen hätten auch Corona und die pandemiebedingten Schließungen des Restaurants zu ihrem Entschluss beigetragen. „Ich will ehrlich sein: Die vergangenen zwei Jahre waren ein Kraftakt“, sagt die 39-Jährige.

Restaurant Hamburg: Imara wird zum Bless – mit Showküche

Die staatlichen Hilfen seien zwar finanziell eine große Unterstützung gewesen und hätten das wirtschaftliche Überleben gesichert, aber: „Es war emotional eine Achterbahnfahrt. Es ist einfach anstrengend, nie planen zu können, nie zu wissen, ob vielleicht doch wieder ein Lockdown kommt.“ Ihr Lebenspartner und sie hätten sich in diesen Phasen „mit Freude“ auf das Außer-Haus-Geschäft konzentriert, hätten an sechs Tagen in der Woche von morgens bis abends gearbeitet. „Das hinterlässt Spuren.“

Dass die nächsten Monate mit steigenden Lebensmittelpreisen und höheren Energiekosten nicht einfacher würden, sei eindeutig: „Deshalb habe ich das Angebot der Käufer, die schon sehr lange an dem Laden interessiert waren, jetzt angenommen“, sagt Grawert.

Im August soll nach dreimonatiger Umbauphase auf den rund 250 Quadratmetern (bisher 120 Plätze drinnen, 100 draußen) dann das „Bless“ eröffnen – ein Spezialitätenrestaurant für vietnamesisch-französische Fusionküche. Unter diesem Namen sind die neuen Besitzer, die in der Hauptstadt insgesamt sechs Restaurants betreiben, bereits in Berlin-Mitte sehr erfolgreich. Vorgesehen ist dann unter anderem eine offene Show-Küche.