Hamburg. Zwei Stationen werden barrierefrei. Zudem erneuert die Hochbahn eine 108 Jahre alte Brücke. Das sind die Alternativen für Fahrgäste.

Nachdem die Hafenstrecke der Linie U3 jüngst nach mehr als einem Jahr Bauzeit wieder freigegeben wurde, ist dieses Jahr dagegen die U1 von vielen Sperrungen betroffen: Ab Mitte Juni kommt es auf der U1-Strecke zu einer zwölfwöchigen Sperrung.

Vom 13. Juni bis 3. Juli muss die U1-Strecke zwischen Ohlsdorf und Lattenkamp gesperrt werden. Vom 4. Juli bis 7. September ist die Strecke dann zwischen Ohlsdorf und Kellinghusenstraße gesperrt, wie die Hochbahn am Donnerstag mitteilte.

HVV: U1 – zwölf Wochen lange Sperrung ab Mitte Juni

Und auch danach läuft es noch nicht rund: Bis zum 22. September fährt die U1 noch ohne Halt durch die Haltestelle Alsterdorf. Grund für die wochenlange Sperrung ist der barrierefreie Ausbau der Haltestellen Alsterdorf und Hudtwalckerstraße.

An der Haltestelle Alsterdorf soll der bisherige Bahnsteig abgerissen und komplett erneuert werden. Nach Abschluss der Arbeiten können täglich rund 14.000 Fahrgäste einen Aufzug nutzen. An der Haltestelle Hudtwalckerstraße gibt es neben dem barrierefreien Ausbau zudem einen zweiten Zugang, der den nördlichen Bereich der Haltestelle besser erschließt. Nach Angaben der Hochbahn ist die Fertigstellung der Haltestelle Alsterdorf für Frühjahr 2023 vorgesehen, die Haltestelle Hudtwalckerstraße soll im Herbst 2023 folgen.

HVV: U1 – 108 Jahre alte U-Bahn-Brücke wird erneuert

Die Zeit der Sperrung wird zudem dafür genutzt, die U-Bahn-Brücke über die Carl-Cohn-Straße auszutauschen. "Die Brücke ist das Originalbauwerk aus der Zeit der Inbetriebnahme der U1 und hat nach 108 Jahren das Ende der wirtschaftlichen Lebensdauer erreicht", heißt es in der Hochbahn-Mitteilung. Geplant ist, die alte Brücke am 20. Juni auszuheben, sodass der Neubau etwa einen Monat später, am 24. Juli, per Mobilkran eingehoben werden kann.

Die neue Brücke soll sich mit einem Vollwandträger als Überbau sowie mit Naturstein verkleideten Pfeilern optisch an das Vorgängermodell anlehnen und damit gut ins Stadtbild einfügen. "Die Pendelstützen des bisherigen Bauwerks können durch den Neubau entfallen", so die Hochbahn. Das ermöglicht eine Verbreiterung der darunter führenden Fuß- und Radwege.

HVV: U1-Strecke wochenlang gesperrt – Alternativen für Fahrgäste

„Ziel ist, die Hamburger U-Bahn auch in Zukunft einfach nutzbar, leistungsfähig, modern und sicher zu machen", sagt Hochbahn-Chef Henrik Falk. Dazu gehöre auch der barrierefreie Ausbau. "Sperrungen sind hier nicht zu vermeiden. Aber sie werden auch durch die Bündelung der Maßnahmen auf das Notwendige begrenzt.“

Wissenswertes zur Linie U1

  • Die U1 ist nicht nur die längste U-Bahn-Linie Hamburgs – sondern sogar die längste Deutschlands
  • Bei einer Gesamtlänge von 55 Kilometern fährt die U1 auf 13,4 Kilometern im Tunnel
  • Sie verbindet Norderstedt und Ohlstedt/Großhansdorf: In Volksdorf gabelt sich die Strecke
  • Eine Fahrt von Norderstedt bis nach Ohlstedt dauert 76, bis nach Großhansdorf 84 Minuten
  • Die Linie hat insgesamt 47 Stationen
  • Die Kennfarbe der U1 ist blau

Von der Sperrung betroffene Fahrgäste, die aus dem Norden kommen, können an der Haltestelle Ohlsdorf in die S-Bahn-Linien S1 und S11 umsteigen und weiter in Richtung Innenstadt fahren. Um auf die westliche Seite der Alster zu gelangen, besteht an der Haltestelle Barmbek eine Umstiegsmöglichkeit in die U3. Zudem können die HVV-Kunden die regulären Buslinien und den Schienenersatzverkehr entlang der gesperrten U1-Strecke nutzen.