Hamburg. CDU spricht von „einer bürgerfeindlichen Politik“: Die Bedürfnisse der Geschäftstreibenden würden völlig ignoriert.
Die geplante Umgestaltung des Frahmredders zwischen der Saseler Chaussee und dem Stormarnplatz birgt ein gewisses Konfliktpotenzial. Die Straße in den Stadtteilen Poppenbüttel und Sasel soll im Rahmen des Veloroutenprogramms attraktive Radwege bekommen, „die den heutigen Anforderungen einer sicheren und komfortablen Radinfrastruktur gerecht werden“, wie es vom Bezirk Wandsbek heißt.
Außerdem solle „die Verkehrssituation des Fußverkehrs unter angemessener Berücksichtigung des vorhandenen Baumbestandes“ verbessert werden. Dafür sollen die Fahrbahn und die Nebenflächen neu gestaltet werden. Die Umsetzung der Baumaßnahme ist für das erste Quartal 2023 vorgesehen.
Verkehr Hamburg: 43 Parkplätze entfallen
Während der Bezirk durch die geplante Einrichtung eines verkehrsberuhigten Geschäftsbereichs mit einer Höchstgeschwindigkeit von 20 Kilometern pro Stunde zwischen der Stadtbahnstraße und dem Stormarnplatz darauf baut, dass sich die dortige Aufenthaltsqualität verbessert, sieht die CDU Alstertal das gänzlich anders.
„43 Parkplätze entfallen vollständig, übermäßig viele Fahrradstellplätze entstehen, obwohl Fahrräder dort ohnehin auf privatem Grund abgestellt werden“, sagt Wolfgang Kühl von der CDU Alstertal. „Den Kaufleuten am Frahmredder wird es mit weniger Parkplätzen noch schwerer gemacht, denn zwischen Stadtbahnstraße und Saseler Chaussee darf nicht mal mehr ein Lieferwagen et cetera halten, es soll keinen einzigen Parkplatz mehr geben.“
„Das ist eine bürgerfeindliche Politik"
In der Planung heiße es, dass alle relevanten Dienststellen, Personen und Institutionen beteiligt worden seien, „jedoch kein einziger Anlieger oder Kaufmann vom Frahmredder“, beklagt der CDU-Politiker. Der Antrag der Christdemokraten auf Bürgerbeteiligung sei Mitte Februar von SPD und Grünen im zuständigen Ausschuss für Mobilität und Wirtschaft einfach abgelehnt worden.
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„Das ist eine bürgerfeindliche Politik, die einseitig die Klientel der Fahrradlobby bedient. Eine vernünftige Förderung des Radverkehrs unterstützen wir. Hier schießen SPD und Grüne aber deutlich übers Ziel hinaus und planen an den Bedürfnissen der Anlieger und Gewerbetreibenden völlig vorbei“, so Kühl.
Verkehr Hamburg: 7,7 Millionen für Umbau
Laut Bezirk Wandsbek soll im Rahmen der abschnittsweise erforderlichen Grundinstandsetzung auch die Straßenentwässerung neu geordnet werden. Zusätzliche Bushaltestellen Richtung Saseler Chaussee sind laut Bezirk bei Hausnummer 24 und Richtung Stormarnplatz bei Hausnummer 25–27 vorgesehen.
„Eine genaue Aussage zur Planungsdauer und zum Umsetzungszeitraum kann erst nach Fertigstellung der Ausführungsplanung und der Verkehrsführungsplanung gegeben werden“, so Jacob Löwenstrom, Sprecher des Bezirks Wandsbek, gegenüber dem Abendblatt. Es sei mit einer Dauer von schätzungsweise eineinhalb Jahren zu rechnen. Die Gesamtkosten der Maßnahme beträgt seinen Angaben zufolge etwa 7,7 Millionen Euro.