Hamburg. Auch in Hamburg sind die Corona-Maßnahmen fast Geschichte. Was das für Unternehmungen in der Stadt bedeutet – und welche es gibt.
Durch den Ablauf der offiziellen Corona-Eindämmungsverordnung sind im Grundsatz sämtliche pandemiebedingte Einschränkungen in Deutschland entfallen. In Hamburg gilt seit dem 2. April allerdings – anders als in Schleswig-Holstein – die sogenannte Hotspot-Regelung, durch die Schutzmaßnahmen weiterhin verordnet werden können.
Dennoch dürfen sich die Hamburgerinnen und Hamburger bereits jetzt über zahlreiche Angebote freuen, auf die sie in den vergangenen beiden Jahren ganz oder teilweise verzichten mussten. Das Abendblatt hat eine Auswahl zusammengestellt.
Corona Hamburg: Alsterrundfahrten wieder möglich
Die „Weiße Flotte“ fährt erstmals seit zwei Jahren wieder mit vollem Programm über Hamburgs Binnengewässer. „Unsere Alsterdampfer sind auch während der Pandemie gefahren. Jetzt können wir aber endlich wieder mehrere Fahrten anbieten“, sagte Tobias Haack, Geschäftsführer der Alstertouristik GmbH (ATG).
Seit dem 1. April sind damit nicht nur die üblichen Alsterrundfahrten, sondern auch wieder Touren über die Alsterfleete und -kanäle möglich. Die Fahrten führen bis in die Speicherstadt und den Hafen. Für Passagiere gilt auf den Schiffen die 3G-Regel sowie die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske, die auf dem Sitzplatz abgenommen werden darf. Aufgrund der gestiegenen Energiekosten wurden die Ticketpreise um zehn Prozent erhöht.
Für eine Alsterrundfahrt zahlen Erwachsene 18 Euro, Kinder bis 16 Jahre dürfen für 9 Euro mitfahren. Auf www.alstertouristik.de können sich Interessierte einen Frühbucherrabatt von 15 Prozent sichern.
Clubs und Diskotheken
Auch sogenannte Tanzlustbarkeiten, wie etwa Clubs oder Diskotheken, haben mittlerweile wieder geöffnet. Laut der Hamburger Corona-Schutzverordnung herrscht für den Zutritt das 2G-plus-Modell. Besucher müssen somit neben einem Impf- oder Genesenennachweis auch einen Testnachweis vorlegen. Für Personen, die bereits eine Booster-Impfung erhalten haben, entfällt die Testpflicht. Die Besucher müssen darüber hinaus keine medizinische Maske tragen, für arbeitendes Personal besteht aber weiterhin eine Maskenpflicht.
Tierpark Hagenbeck
Der Tierpark in Stellingen ist bereits in die Sommersaison gestartet. Seitdem bietet Hagenbeck auch wieder Schaufütterungen an. Zwei Jahre lang hatte es die beliebte Attraktion pandemiebedingt nicht gegeben. Täglich gibt es unter anderem Vorführungen aus dem Gehege der Elefanten, die sogenannten „Keeper-Talks“. „Der ganze Kontakt zwischen Tieren und Pflegern ist wieder im Normalmodus“, sagt der Zoologische Direktor, Guido Westhoff.
Auch der Nebeneingang am Gazellenkamp ist mittlerweile wieder geöffnet. Zudem ist der Aufstieg zur Gretchen-Nische, einer Aussichtsplattform im Hauptfelsen am Japan-Teich, wieder möglich. Im Tropen-Aquarium und in den Tierhäusern gilt eine FFP2-Maskenpflicht ab 14 Jahren. Für Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren ist eine medizinische Maske ausreichend. Kinder unter 6 Jahren sind von der Maskenpflicht ausgenommen. Ansonsten gelten keine Corona-Einschränkungen mehr.
Geöffnet ist täglich von 9 bis 18 Uhr. Tageskarten kosten 26 Euro, für Kinder bis 16 Jahre 19 Euro. Kinder unter vier Jahren erhalten freien Eintritt.
Kinobesuch
Laut neuer Schutzverordnung dürfen Kinofans wieder ohne Zutrittsbeschränkungen in die Vorstellungen. Das Abaton-Kino bittet seine Besucher allerdings, Karten im Voraus online zu kaufen, um Warteschlangen zu vermeiden. Vor Ort würden zudem alle Kontaktflächen regelmäßig desinfiziert. Eine Lüftungsanlage ermögliche darüber hinaus einen acht- bis zehnfachen Luftaustausch pro Stunde.
Für geteilte Meinungen sorgt unterdessen die vorgeschriebene Maskenpflicht. Die Maske darf nämlich für den Verzehr von Speisen und Getränken abgenommen werden. Aus diesem Grunde fordern einige Kinobetriebe eine Gleichbehandlung mit der Gastronomie. Gegenüber der dpa betonte etwa die Filmland GmbH, dass auch in der Kulturwirtschaft die 3G-Regel aufgehoben werden müsse.
Kletterparks
Für Outdoor-Sportangebote, wie etwa Kletterparks oder Hochseilgärten, gelten mittlerweile keine Corona-Einschränkungen mehr. Seit dem 2. April ist unter anderem wieder der „Kletterwald Hamburg“ in Volksdorf geöffnet. Aus hygienischen und sicherheitsbedingten Gründen sollen Besucher Handschuhe mitbringen oder für drei Euro vor Ort kaufen. Es gibt einen neuen Parcours, sodass nun acht unterschiedliche Routen in verschiedenen Höhen und Schwierigkeitsgraden zur Verfügung stehen.
Geöffnet hat der Kletterwald täglich von 10 bis 19 Uhr. Für zwei Stunden Klettern zahlen Erwachsene 26 Euro, Kinder bis 17 Jahren dürfen für 20 Euro mitmachen.
Planetarium
Auch für Veranstaltungen im Planetarium Hamburg sind alle Zugangsbeschränkungen entfallen. Die Vorführungen dürfen schon seit dem 4. März wieder mit voller Auslastung stattfinden. Im Gebäude besteht jedoch weiterhin eine FFP2-Maskenpflicht. Menschen mit Corona-typischen Krankheitssymptomen ist zudem der Zutritt untersagt. Eine der Vorführungen, auf die sich die Besucher freuen dürfen, ist „Voyager – eine unendliche Reise“.
Die Show wurde von ukrainischen Produzenten erstellt und feiert am 17. April Premiere. „Die erste Vorführung wird in 2-D, die vier weiteren ab September in 3-D stattfinden. Die Veranstaltung kann auf Deutsch, Englisch und Ukrainisch verfolgt werden“, erklärt Pressesprecherin Mariana Wagner. Bei der Vorführung handle es sich um eine Benefizveranstaltung. Besucher könnten entscheiden, wie viel Eintritt sie zahlen wollen. Der Erlös soll geflüchteten Menschen aus der Ukraine zugutekommen.
Planten un Blomen
Mit dem Start der Sommersaison bietet auch die Parkanlage Planten un Blomen in Hamburg-Mitte wieder zahlreiche Veranstaltungen an. Der Unterschied zu den vergangenen beiden Jahren bestehe vor allem darin, dass nun Maßnahmen wie Ticketreservierungen, Platzzuweisungen und Kontaktregistrierungen entfallen, wie Anja Friedenberg vom Fachamt Management des öffentlichen Raumes erklärt: „Für Besucher herrscht nun wieder eine höhere Spontaneität und Offenheit. Im Grunde gibt es bei uns keine Corona-Einschränkungen mehr. Falls der vorgegebene Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden kann, bitten wir aber um das Tragen einer Maske.“
Im Mai sollen unter anderem wieder der Musikpavillon und das japanische Teehaus öffnen. Zudem gebe es zahlreiche Angebote für Kinder, wie etwa den Kurs in der Töpferstube, der am 2. Mai beginnt. In Planung sei zudem eine baldige Rückkehr der Wasserlichtkonzerte. Zwei Jahre lang hatte die beliebte Abendattraktion nicht stattgefunden.
Unter www.plantenunblomen.hamburg.de gibt es eine Übersicht zu allen Veranstaltungen.
Saunas und Schwimmbäder
Durch die geltende Corona-Schutzverordnung sind auch für den Besuch von Saunas und Schwimmbädern sämtliche Impf-, Test- und Genesennachweispflichten entfallen. Wie das Bäderland Hamburg mitteilte, gelte für Besucher ab 14 Jahren eine FFP2-Maskenpflicht vom Foyer bis zu den Bad- und Saunaumkleiden. Kinder bis sechs Jahren seien von der Maskenpflicht ausgenommen, für Kinder ab sechs bis 14 Jahren gelte die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske.
„In erster Linie sind diese Freiheiten positiv. Allerdings ist dies für unser Personal auch eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Die Menschen können sich weiter mit dem Virus infizieren. Aktuell haben wir in unseren Reihen viele Krankheitsfälle“, sagte Bäderland-Sprecher Michael Dietel. Damit das Personal auf die verschiedenen Standorte umverteilt werden könne, bleibt unter anderem die Bartholomäus-Therme in Barmbek-Süd bis auf Weiteres geschlossen.
Sportveranstaltungen
Für den Saisonendspurt dürfen der HSV und der FC St. Pauli auf zahlreiche Unterstützung hoffen. Die aktuelle Corona-Schutzverordnung lässt es zu, dass für die Heimspiele beider Teams keine Kapazitätsgrenze herrscht. An den Eingängen gibt es zudem keine 3G-, 2G- oder 2G-plus-Überprüfungen mehr. Das Tragen einer FFP2-Maske ist ab sofort nur noch in den Innenbereichen des Stadions vorgeschrieben. Am Sitzplatz kann die Maske abgenommen werden. Das Hamburger Volksparkstadion war zuletzt beim Stadtduell am 22. Februar 2020 ausverkauft.
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Am 19. April wird der HSV beim DFB-Pokal-Halbfinale gegen den SC Freiburg erstmals wieder vor 57.000 Zuschauern spielen. In der verbleibenden Zweitligasaison empfängt der HSV noch den Karlsruher SC (16. April) und Hannover 96 (7. Mai). Dem FC St. Pauli stehen mit den Partien gegen Werder Bremen (9. April), Darmstadt 98, (23. April), 1. FC Nürnberg (29. April) und Fortuna Düsseldorf (15. Mai) noch vier Heimspiele bevor. Bei den Heimspielen des HSVHamburg (Handball) und der Hamburg Towers (Basketball) herrschen derweil immer noch die 3G-Verordnung sowie eine FFP2-Maskenpflicht.
Corona Hamburg: Auch Stadtrundfahrten starten
Für die Hamburger Stadtrundfahrt hat am 1. April offiziell die Sommersaison begonnen. „Die Roten Doppeldecker“ fahren vorerst noch mit einem Corona-Sonderfahrplan. Das soll sich in den kommenden Tagen aber ändern. „Wir warten nun erst mal den Andrang der Touristen ab und wollen dann die Schlagzahl erhöhen. Das Osterwochenende ist erfahrungsgemäß eines der stärksten im Jahr“, erklärt Verkehrsleiter Andro Haeberle. Unter anderem solle es künftig wieder Fahrten im Halbstundentakt geben. Auf Hamburgs Straßen seien insgesamt acht „Rote Doppeldecker“ unterwegs, an den Wochenenden mitunter auch zwölf.
„Durch die Lockdowns hatten wir zeitweise ein Fahrverbot. Im Anschluss gab es dann die 3G-, 2G und 2G-plus-Verordnungen. Das ist nun alles weggefallen. Bei uns besteht einzig noch eine Maskenpflicht“, führt Haeberle aus. Eine normale Stadtrundfahrt der Linie A beginnt an den Landungsbrücken und führt über 20 Haltestellen. Eine Einzelkarte für Erwachsene kostet 18,50 Euro. Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren zahlen 10 Euro. Für Kinder bis fünf Jahren ist die Fahrt kostenlos.