Hamburg. Gesucht werden Menschen, die vor 1990 aus der ehemaligen DDR geflohen sind oder ausgebürgert wurden.

Die Universität Hamburg sucht Zeitzeugen, die einst aus der DDR geflüchtet sind. Im Rahmen des Projekts „Orte der (Un-)Sichtbarkeit“ sollen sie ihre Erfahrungen in der Zeit des Ankommens in Hamburg schildern. Aus den Interviews entsteht ein digitaler Stadtrundgang für junge Menschen zu persönlichen Erinnerungsorten.

Die Geschichte der DDR sei jenseits der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze nahezu unsichtbar, so die Forscher der Uni Hamburg. Auch die Hansestadt habe bis heute keine Orte, die an die Flucht aus der DDR erinnern. Dabei sei die Stadt voll persönlicher Orte, mit denen Menschen, die aus der DDR geflüchtet sind, Erinnerungen verbinden. Die Initiatorinnen und Initiatoren des Projektes „Orte der (Un-)Sichtbarkeit“ – eine Kooperation des Arbeitsfeldes Public History der Universität Hamburg und der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg – begeben sich deshalb nun zusammen mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen auf die Suche nach diesen Orten.

Uni Hamburg sucht Zeitzeugen aus der ehemaligen DDR

Gesucht werden Menschen, die vor 1990 aus der ehemaligen DDR geflohen sind, ausgebürgert wurden oder erfolgreich einen Ausreiseantrag gestellt haben. Das Projektteam möchte Interviews mit ihnen führen, aus denen ein digitaler Stadtrundgang entsteht, der sich insbesondere an junge Menschen richtet.

„An welchen Orten haben Sie das erste Mal das Gefühl gehabt, angekommen zu sein? Welche Emotionen verbinden Sie mit ihnen? Wir wollen persönliche Erinnerungen sichtbar machen, weil diese dazu beitragen können, Orte unseres Alltags mit anderen Augen zu betrachten“, sagt Projektkoordinatorin Theresa Hertrich. Projektmitarbeiter Jan Krawczyk betont: „Uns ist bewusst, dass viele Menschen ihrer eigenen Geschichte leider keine große Bedeutung zuschreiben. Doch aus unserer Arbeit mit jungen Menschen wissen wir, dass es ein großes Interesse an den Erinnerungen und Erfahrungen gibt. Wir wollen miteinander und voneinander lernen.“

Interessierte können sich bis zum 31. Mai per E-Mail (theresa.hertrich@uni-hamburg.de, jan.krawczyk@uni-hamburg.de), Telefon (0176-51842033) oder via Twitter (@unsichtbareOrte) beim Projektteam melden.