Hamburg. Die “Kaos“ gehört US-Millardärin Nancy Walton Laurie – die Yacht ist zwar erst sechs Jahre alt, hat aber schon eine bewegte Geschichte.
Yachten, so groß wie Frachtschiffe: keine echte Seltenheit im Hamburger Hafen, aber dennoch immer einen Blick wert. Und der aktuellste Besuch bei Blohm+Voss wird – anders als "Dilbar", "Solandge" und "Luna" – ganz ohne Spekulationen darüber auskommen, ob er denn Hamburg auch plangemäß wieder verlassen kann. Denn anders als die drei bereits eingedockten Superyachten gehört die "Kaos" keinem von Sanktionen wegen des Kriegs gegen die Ukraine bedrohten russischen Multimillionär – sondern einer amerikanischen Milliardärin.
Nancy Walton Lauries Vermögen gibt "Forbes" mit 8,1 Milliarden US-Dollar (7,42 Milliarden Euro) an, da fallen ein paar hundert Millionen für eine 110 Meter lange Luxusyacht gar nicht weiter auf. Natürlich ist offiziell nicht bekannt, was die Walmart-Erbin für die "Kaos" bezahlt hat, die Schätzungen gehen nicht zuletzt deshalb weit auseinander, weil das erst sechs Jahre alte Schiff schon kurz nach der Fertigstellung die Besitzerin wechselte.
Hafen Hamburg: Superyacht "Kaos" für Walmart-Erbin umgebaut
Ursprünglich hieß die "Kaos" nämlich "Jubilee" und soll für den Emir von Katar gebaut worden sein. Das Design scheint Walton Laurie nicht vollständig zugesagt zu haben, weswegen die Superyacht schon einmal längere Zeit zu Gast in Hamburg war: 2018/2019 wurde sie bei Blohm+Voss aufwendig umgebaut. Der Blohm+Voss-Mutterkonzern Lürssen ist spezialisiert auf den Bau und den Umbau der größten und luxuriösesten Yachten der Welt.
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Zu denen gehört die "Kaos" auf jeden Fall, auch wenn sie nicht ganz an die Dimension der 156 Meter langen "Dilbar" heranreicht. Als Walton Lauries Yacht bei Oceanco vom Stapel lief, war sie jedenfalls die größte Yacht, die je in den Niederlanden gebaut worden war.
Werft der "Kaos" baut für Jeff Bezos größte Segelyacht der Welt
Diesen Rekord wird demnächst ein anderer US-amerikanischer Milliardär brechen: Jeff Bezos lässt derzeit eine 127 Meter lange Segelyacht bei Oceanco bauen – so riesig, dass für die Auslieferung angeblich sogar eine historische Brücke im Hafen von Rotterdam kurzfristig abgebaut werden muss, weil die Masten des Schiffs nicht unter ihr hindurch passen würden.
Das Schiff wird, wenn es fertiggestellt ist, nicht nur die längste je in den Niederlanden gebaute Yacht sein, sondern sogar die längste Segelyacht der Welt. Und vielleicht besucht sie ja auch irgendwann einmal Hamburg – zumindest zu niedrige Brücken müsste sie hier nicht fürchten.