Hamburg. Berlin hat's vorgemacht: Nun soll auch in Hamburg ein breites Bündnis gegen den Ukraine-Krieg auf die Straße gehen.

Ob vor dem Konsulat der Ukraine, dem Russlands oder auf dem Rathausmarkt: Auch in Hamburg kommt es seit Tagen immer wieder zu mehr oder weniger organisierten Kundgebungen, auf denen die Menschen gegen den Feldzug Russlands in der Ukraine protestieren und ihre Solidarität mit den Menschen in dem osteuropäischen Land bekunden. Eine Großdemo wie am Wochenende in Berlin, als mehr als 100.000 Menschen auf die Straße gingen, gab es in der Hansestadt aber noch nicht – doch das könnte sich bald ändern.

Großdemo in Hamburg gegen Ukraine-Krieg?

Nach Abendblatt-Informationen laufen im Hintergrund erste Gespräche unter Parteien und Organisationen, um eine große Kundgebung für das kommende Wochenende auf die Beine zu stellen – vermutlich am Sonnabend. „Wir wollen ein sichtbares Zeichen der Solidarität mit der Ukraine setzen“, sagte Lars Balcke, Sprecher der Hamburger SPD, dem Abendblatt. Ziel sei es, ein breites Bündnis auf die Beine zu stellen, an dem sich die SPD auf jeden Fall beteiligen werde. Noch stehe man aber am Anfang der Planung.

Auch von den Grünen hieß es, dass eine Demo eines größeren Bündnisses in Planung sei, an der man sich beteiligen werde. Details stünden aber noch nicht fest. Die CDU verwies darauf, dass zuletzt die Jugendorganisationen von CDU, SPD, Grünen und FDP gemeinsam mit den in Hamburg lebenden Ukrainerinnen und Ukrainern die Kundgebung vor dem russischen Generalkonsulat als auch eine große Demonstration vom Hauptbahnhof vor das Rathaus organisiert hätten, an der rund 5000 Menschen teilnahmen.

Ein Sprecher teilte mit: „Die Hamburger CDU wird auch weiterhin Veranstaltungen und Aktionen unterstützen, die dem Zweck dienen, den völkerrechtswidrigen Überfall Putin-Russlands auf die Ukraine zu verurteilen und die Ukraine in ihrem Freiheitskampf zu unterstützen.“

Ukraine-Demo wäre parteiübergreifend

Beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) in Hamburg hieß es, man befinde sich aktuell „in Gesprächen“ über eine mögliche größere Aktion am Wochenende, es sei aber noch nichts konkret geplant. Grundsätzlich gelte: „Wenn die Aufrufenden die Positionen des DGB teilen, wäre eine gemeinsame Demonstration eine mögliche Option.“

Auch die Linkspartei wäre für offen für eine parteiübergreifende Aktion, sofern die Forderung nach sofortiger Beendigung des Angriffskrieges durch Russland im Mittelpunkt stünde. Vorerst rufe man für Donnerstag zur einer Kundgebung vor dem russischen Konsulat auf.