Hamburg. Sachspenden, freie Betten oder Aufrunden beim Bezahlvorgang: Innerhalb weniger Tage wurden diverse Hilfsaktionen ins Leben gerufen.

Wie kann ich Geflüchteten aus der Ukraine helfen? Welche Organisation nimmt Sachspenden entgegen? Wo kann ich mich registrieren, wenn ich Wohnraum zur Verfügung stellen möchte? Diese Fragen stellen sich derzeit viele Hamburger und Hamburgerinnen im Zusammenhang mit dem russischen Angriff auf die Ukraine. Wir stellen Hilfsaktionen in und aus Hamburg vor.

Sachspenden wie Decken, Babynahrung, Erste-Hilfe-Sets, Schlafsäcke und Hygieneartikel können Hamburger etwa bei der Initiative "Mothers for Ukraine" im Überseequartier (Mundhalle Hübenerstraße 55-60, Eingang über Großer Grasbrook) von Montag bis Sonnabend zwischen 16 und 19 Uhr abgeben. Eine aktuelle Liste, der benötigten Spenden steht hier zur Verfügung. Auch Personen, die bei der Organisation helfen, werden gesucht.

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Hilfsaktion in Hamburg: Spenden für Ukraine-Flüchtlinge

Auch die St. Pauli Ultras unterstützen eine Sammelaktion für Sachspenden: Am Sonnabend, den 5. März, können Hamburger ab 10 Uhr Spenden wie etwa Isomatten, Thermodecken, Powerbanks oder Handtücher in den Fanräumen im Millerntor-Stadion abgeben. "Die Sachen bitte in Kartons oder stabilen Müllsäcken verpacken", heißt es in dem Aufruf.

Am Sonnabend können Hamburger und Hamburgerinnen außerdem Spenden in der Stockmeyerstraße im Oberhafen abgeben. Die Initiative "Hilfe für die Ukraine" unterstützt vom Verein "Der Hafen hilft" informiert auf der Website des Vereins über den aktuellen Bedarf. „Dank der vielen persönlichen Kontakte wissen wir immer sehr genau, was gerade benötigt wird.“, erklärt Christoph Lemke. Er hat gemeinsam mit seiner Partnerin Anastasiia Ukhanova die Hilfsaktion für ihre Landsleute gestartet.

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Der Großflottbeker Tennis-, Hockey- und Golfclubs (GTHGC) hat am Wochenende einen Aufruf für Sach- und Geldspenden gestartet. Organisiert wird die Aktion von Hockeyspieler und Mitglied Dirk Wullkopf, der zunächst im Nachbarschaftsportal nebenan.de dazu aufrief. Mittlerweile kamen laut Wullkopf bereits mehr als 55.000 Spenden und diverse Schlafsäcke, Decken und Drogerieartikel zusammen. In der Nacht zum Dienstag startete ein Hilfskonvoi in Richtung Polen. Welche Spenden die Helfer derzeit benötigen. ist in einer Liste hier zu finden. Außerdem werde dringend weitere Personen gebraucht, die mit Zeit Engagement helfen können.

Hamburg: Sachspenden für die Ukraine gesucht

Der Verein Hanseatic Help bittet derzeit vor allem um Woll- und Fleecedecken, Schlafsäcke und Hygieneartikel. "Vorübergehend nehmen wir auch Nudeln, Reis, Hülsenfrüchte und Babynahrung an. Andere Bedarfe können wir über unseren Lagerbestand schon gut decken", heißt es auf der Website des Vereins. Auch Kleiderspenden werden derzeit nicht benötigt. "Am besten könnt ihr uns unterstützen, wenn ihr vorbeikommt und uns beim Sortieren helft!"

Die Haspa sammelt derweil Decken für die Menschen in der Ukraine. Die Decken (warme Fleece- und Wolldecken oder Schlafsäcke) können bis zum 11. März in jeder Haspa-Filiale abgegeben werden. Den weiteren Transport bis zur polnischen Grenze und die Verteilung vor Ort übernimmt als Partner der gemeinnützige Verein Hanseatic Help.

Medizinisches Material wie Schmerzmittel, Verbände und Wunddesinfektionsmittel, Windeln, Milchpulver, Taschenlampen, Batterien, Powe Banks, Schlafsäcke und Tierfutter können im Kodiak Tattoo-Studio in den Zeisehallen (Friedensallee 7-9) montags bis freitags zwischen elf und 19 Uhr und sonnabends zwischen zehn und 18 Uhr abgegeben werden. Inhaber Florian Böcher und sein Team haben bereits einen Lastwagen mit Hilfsgütern auf den Weg Richtung ukrainische Grenze gebracht, weitere Lieferungen sind in Planung.

Hamburg: Wohnraum für Flüchtlinge aus der Ukraine

Inzwischen sind in Hamburg die ersten ukrainischen Flüchtlinge angekommen. Noch ist die Zahl der Personen überschaubar: Am Dienstag meldete die Innenbehörde insgesamt 43 Geflüchtete. Doch die Behörden bereiten sich auf steigende Zahlen vor. „Es geht jetzt primär darum, diese Menschen zu versorgen, und dass sie Ruhe und Schutz finden“, sagt Daniel Schaefer, Sprecher der Innenbehörde. Die ukrainischen Geflüchteten kommen zunächst in der Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung und Ankunftszen­trum am Bargkoppelweg in Rahlstedt unter.

Das Bündnis Hamburger Flüchtlingsinitiativen (BHFI) und die BürgerStiftung Hamburg bereiten sich auf den Fall vor, dass die Kapazitäten der städtischen Unterkünfte für Geflüchtete nicht mehr ausreichen. "Wer sich vorstellen kann, für den Übergang Menschen aus der Ukraine bei sich aufzunehmen, kann sich unter ukrainehelfen@bhfi.de melden", heißt es dazu.

Bei der Initiative #Unterkunft des Unternehmens Elinor in Zusammenarbeit mit der GLS Bank, dem Social Business Ecosia und der Spendenplattform Betterplace.org geht es hingegen um die schnelle Vermittlung von freien Betten: Hier können sich Hamburger unkompliziert online registrieren und den Zeitraum (ab vier Wochen) sowie die Zahl ihrer freien Betten angeben. Bisher haben sich nach Angaben der Website deutschlandweit bereits 33.345 Personen eingetragen und insgesamt 69.175 Betten zugesagt.

Hilfsaktion für Ukraine-Flüchtlinge in Hamburg

Ebenfalls unkompliziert ist die Spenden-Aktion "Aufrunden und helfen" für Kinder in der Ukraine, zu der Budnikowsky aufruft. Kunden können den Kaufpreis in allen Filialen der Hamburger Drogeriemarktkette mit ein paar Cents oder Euros aufrunden. „In solchen aktuellen Krisenzeiten kann und muss das Engagement aber auch mal über die geografischen Grenzen hinausgehen", sagt Christoph Wöhlke, Geschäftsführer von Budnikowsky. "Jetzt müssen wir aktuell zusammenstehen und Kindern in der Ukraine, die unschuldig in Not geraten sind, Hilfe zukommen lassen." Alle Spenden gehen den Angaben nach zu 100 Prozent an Ukraine-Hilfsprojekte von Unicef.

Geldspenden für Menschen in der Ukraine nehmen darüber hinaus etwa die Aktion Deutschland Hilft (Spendenkonto: DE62 3702 0500 0000 1020 30, Stichwort: "Nothilfe Ukraine"), das Bündnis Entwicklung Hilft (Spendenkonto: DE29 100 20 5000 100 20 5000, Stichwort "Nothilfe Ukraine"), das Hilfswerk der deutschen Caritas (Spendenkonto: DE88 6602 0500 0202 0202 02, Stichwort: "Nothilfe Ukraine-Krieg") oder Save the Children (Spendenkonto: DE92 10020 500000 3292912, Stichwort: "Spendenaufruf Ukraine") entgegen.

Auch der Verein "Mission Lifeline", dessen Anliegen die Seenotrettung von Menschen im Mittelmeer ist, hilft bei der Flucht. "Wir haben uns entschlossen, einen kleinen Konvoi an die slowakisch-ukrainische Grenze zu entsenden. Dort werden wir Menschen unterstützen, die versuchen, aus dem Krisengebiet nach Deutschland zu fliehen", so der Verein auf seiner Website. Das Vorhaben wird durch Spenden ermöglicht (Spendenkonto: DE56 4306 0967 1234 0600 00). Die Arbeit des Vereins kann auf Twitter verfolgt werden.

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Von Spenden für die Ukraine werden Medizin und Schutzwesten gekauft

Beim neu gründeten Norddeutsch-ukrainischen Hilfsstab, zu dem sich in Norddeutschland ansässige gemeinnützige Vereine in Abstimmung mit dem Generalkonsulat der Ukraine und der ukrainischen Kirche Hamburgs zusammengeschlossen haben, sind nach eigenen Angaben bisher 50.000 Euro Spendengelder eingegangen.

"Es kann für verschiedene Bereiche gespendet werden", teilte das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg mit. Von den Spenden wird etwa die medizinische Versorgung vor Ort unterstützt. Außerdem werden davon Gegenstände wie Schutzwesten für die Zivilbevölkerung gekauft. "Der erste Hilfskonvoi mit Gütern im Wert von ca. 15.000 Euro aus Hamburg startete heute Morgen in die Ukraine.", teilte das Generalkonsulat am Montag mit. Weitere Konvois sollen folgen.

Es werden aber auch Sachspenden – medizinisches Material wie Handschuhe, Verbände, Sauerstoffmasken und Desinfektionsmittel und Konsumgüter wie Babynahrung, Kekse, Nudeln sowie Konserven benötigt. Eine aktuelle Liste sowie Hinweise zur Art der Verpackung gibt es auf Instagram. Diese können an folgenden Sammelstellen abgegeben werden: Langenhorner Chaussee 180 (Langenhorn), Mundsburger Damm 30a (Uhlenhorst), Kaiser-Wilhelm-Straße 16 (Neustadt), Tonndorfer Hauptstraße 66 (Tonndorf), Lemsahler Landstraße 346 (Lemsahl-Mellingstedt) und Gerstäckerstraße 5 (Neustadt).

Studierende der Bucerius Law School laden am nächsten Mittwoch, den 9. März, um 18 Uhr zu einem Benefiz-Konzert ein, bei dem Spenden für den Norddeutsch-Ukrainischen Hilfsstab gesammelt werden sollen. „Alle Musikgruppen der Hochschule sind mit ihren Programmen dabei: Big Band, Orchester, Chor und A-Cappella-Gruppe“, sagt Studentin Jana Tolksdorf, die die Hilfsaktion mit Paula Feufer organisiert. Im Helmut-Schmidt-Auditorium auf dem Hochschul-Campus (Jungiusstraße 6) gibt es 200 Plätze. Das Konzert wird zudem per YouTube-Livestream übertragen.

Dieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert.