Hamburg. Korallen sind eines der komplexesten Biotope überhaupt. Doch die Auswirkungen des Klimawandels sind eine Bedrohung.
In der Unterwasserwelt von Hagenbecks Tierpark befindet sich hinter einer zehn Meter langen Glaswand ein 58.000 Liter fassendes Aquarium. Dort gibt es nicht nur exotische Fische, sondern auch bunte Korallenriffe zu sehen. Eine solche Struktur war früher in der Aquaristik nicht haltbar: „Korallen sind eines der komplexesten Biotope überhaupt“, sagte der Zoologische Direktor Guido Westhoff. Um den Bestand dieser weltweit bedrohten Ökosysteme zu erhalten, arbeitet der Tierpark mit der gemeinnützigen Organisation Secore zusammen.
„Die Auswirkungen des Klimawandels sind eine Bedrohung für den Erhalt von Korallen. Viele Riffe sterben durch den erhöhten CO2-Ausstoß ab. Unser Bestreben ist es, dazu beizutragen, den Bestand wieder zu vermehren“, sagte Dirk Petersen, der Secore 2001 in Rotterdam gründete. Korallenriffe bieten Lebensraum für viele Meerestiere. Damit leisten sie einen Beitrag für den Artenschutz.
Tierpark Hamburg: Hagenbeck und Secore schützen Korallenriffe
Das Vorgehen der international agierenden Organisation besteht darin, Eizellen und Spermien laichender Korallen künstlich zu befruchten. Die Erfolgsquote liegt nach Angaben von Dirk Petersen bei 25 Prozent. Die Korallen wachsen im sogenannten Korallen-Kindergarten auf, ehe sie nach fünf Jahren ausgesiedelt werden können.
Die Kooperation mit Hagenbecks Tierpark besteht seit 2019. Als Dank für die Zusammenarbeit nahm Cord Crasselt, Vorstand der Stiftung Hagenbeck, eine Unterstützer-Urkunde von Secore entgegen. „Wir wollen kein lebendes Museum sein, sondern uns mit unserer Forschung auch aktiv einbringen“, sagte Crasselt. „Bei uns im Tierpark gibt es Experten für die Zucht bedrohter Tierarten. Organisationen wie Secore haben wiederum Profis, die sich mit der Anpassung dieser Organismen an bestimmte Lebensräume auseinandersetzen. Diese Kräfte wollen wir bündeln.“